Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DEIN LETZTER TANZ

DEIN LETZTER TANZ

Titel: DEIN LETZTER TANZ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DANA KILBORNE
Vom Netzwerk:
drankommen.“
    Mit einem Seitenblick zu Max, der ihr zulächelte, nickte sie. „Sorry, Dad, dieses Mal schaff ich’s ganz bestimmt.“
    Später, als sie nach der Probe zum Wagen ihrer Eltern ging, um mit ihnen zu Mittag zu essen, lief ihr Gavin über den Weg. Seit der Sache mit diesem Mr. Freeman hatte sie kaum mehr ein Wort mit ihm geredet. Sie hatte das Gefühl, dass er ihr auswich. Und deshalb nutzte sie die Gelegenheit und stellte sich ihm in den Weg, ehe er abhauen konnte.
    „Was ist los?“, fragte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wenn du irgendwie sauer auf mich bist, dann sag es mir. Ich wüsste nur gern, was ich überhaupt verbrochen habe.“
    „Nichts“, erwiderte Gavin einsilbig, ohne sie anzuschauen. „Es ist nichts. Du siehst Gespenster.“
    „Es hat mit diesem Freeman zu tun, oder?“ Sie musterte ihn forschend. „Komm schon, du kannst doch mit mir über alles reden.“
    „Ach wirklich?“ Er lachte bitter auf. „Na, den Eindruck hatte ich in letzter Zeit nicht gerade. Du warst doch die ganze Zeit mit Mr. Perfect unterwegs.“
    Donna kniff die Augen zusammen. „Ach, daher weht also der Wind. Sag mal, kann es sein, dass du irgendwie eifersüchtig bist?“
    „Ich? Auf wen denn?“
    „Na, auf Max!“ Sie schüttelte den Kopf. „Hör zu, Gavin, ich mag dich. Ich mag dich wirklich sehr. Aber ich steh halt nicht auf dich. Tut mir echt leid.“ Sie atmete tief durch. Das hatte mal rausgemusst.
    „Das brauch ich mir echt nicht geben.“ Er machte eine wegwerfende Handbewegung und ließ Donna einfach stehen.
    Traurig schaute sie ihm nach. Verdammt, warum musste das alles so kompliziert sein? Sie wollte Gavin nicht verletzen, aber sie sah ihn nun einmal als guten Freund und nicht als potenziellen Lover. Allein der Gedanke schien ihr total abwegig. Ihm ging es da allerdings ganz offensichtlich ein bisschen anders.
    Wahrscheinlich brauchte er einfach nur etwas Zeit, um zu akzeptieren, dass sie seine Gefühle nicht so erwiderte, wie er es gern gehabt hätte. Früher oder später würde sich alles schon wieder einrenken.
    Wenigstens hoffte sie das.
    Am Abend, kurz vor der Vorstellung, kam Max noch einmal zu ihr. „Ist alles okay bei dir?“
    Sie runzelte die Stirn. „Ja sicher, warum fragst du?“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich weiß auch nicht. Irgendwie habe ich ein seltsames Gefühl. So als würde heute Abend noch etwas Schlimmes passieren.“
    Erschrocken schaute Donna ihn an. „Sag doch so was nicht!“
    „Sorry, ich wollte dir keine Angst einjagen. Wahrscheinlich bilde ich mir das nur ein. Vergiss einfach, was ich gesagt habe.“ Er küsste sie auf die Stirn. „Pass auf dich auf, okay?“
    Als Donna ein paar Minuten später die Strickleiter hinaufkletterte, über die sie zu ihrem Arbeitsplatz, dem Hochseil, gelangte, war ihr dann aber trotzdem etwas mulmig zumute. Max’ Worte gingen ihr einfach nicht aus dem Kopf.
    Würde heute Abend tatsächlich noch etwas Furchtbares geschehen? Sie schüttelte den Gedanken ab. Nein, ganz bestimmt nicht. Es war jetzt schon seit einer ganzen Weile nichts mehr passiert. Vielleicht hatte der Mistkerl, der für den ganzen Ärger verantwortlich war, einfach die Lust verloren und ließ den Zirkus in Zukunft in Ruhe.
    Die Scheinwerfer flammten auf und rückten Donna in den Fokus der Aufmerksamkeit des Publikums. Sie hatte keine Zeit mehr, weiter nachzugrübeln. Jetzt hieß es erst einmal: The show must go on!
    Als ihre Musik ertönte, setzte sie lächelnd den ersten Fuß auf das Seil. Die Nummer erforderte, auch nach den vielen Malen, die Donna sie gemacht hatte, ihre ganze Konzentration. Immerhin befand sie sich mehr als vier Meter über dem Boden der Manege, und das ohne Netz und doppelten Boden. Wenn sie stürzte, bestand die Gefahr, dass sie sich ernsthaft verletzte oder sogar ums Leben kam. Für die Zuschauer aber musste es so aussehen, als wäre alles ganz leicht.
    Mit der Sicherheit eines Profis bewegte sie sich auf dem Drahtseil, vollführte waghalsige Drehungen und Sprünge, bei denen jedes Mal ein Raunen durch die Zuschauerreihen ging.
    Da spürte sie plötzlich einen Ruck. Das Seil unter ihren Füßen gab nach.
    Donna schrie erstickt auf. Sie ruderte mit den Armen, um die Balance zu halten. Dann atmete sie erleichtert auf.
    Geschafft. Gerade noch.
    Sie bewegte sich auf den rechten der beiden Zeltpfosten zu, an denen die kleinen Plattformen angebracht waren, die die Anfangs- und Endpunkte ihrer Nummer darstellten.
    Kurz bevor sie die

Weitere Kostenlose Bücher