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hält Einzug in die Gasse, vorneweg Soldaten zu Fuà mit Gewehren und Pickelhauben made in Germany , weil Zell-e Soltan Deutschland bewundert, dahinter die Reiter, selbst die Pferde beschmückt mit dem Rot Seiner Majestät, der noch nicht in die Gasse gebogen ist. Der Offizier, der als erster Mullah Mirza Mohammad an seinem Platz auf der Estrade entdeckt, in seinem Zimmer die Kinder, die er unterrichtet, schickt fassungslos einen Beamten, der Mirza Mohammad und seine Kinder schleunigst mit den Koranen auf die Gasse holen soll, bevor es zu spät ist, aber der Mullah läÃt sich nicht dazu bewegen, den Unterricht zu unterbrechen. Der Beamte, der den Mullah schon kennt, tritt zurück auf die StraÃe und erstattet Bericht, daà der Mullah närrisch sei, wie jedermann im Viertel wisse, ja, im pathologischen Sinne verrückt. Er empfiehlt, einfach die Tür zu schlieÃen und sich nicht weiter um den Bekloppten zu scheren. Viel Zeit bleibt nicht, und der Offizier hat keine Lust auf Scherereien. Deshalb versichert er sich, daà der Beamte die Haustür des Mullahs verschlieÃt, und zieht weiter. Sofort schickt Mirza Mohammad einen der Jungen, um die Tür wieder zu öffnen. Als der Beamte sie wieder schlieÃt, befiehlt der Mullah einem anderen Jungen, über den Hof zu gehen, um sie zu öffnen. Viermal geht die Tür auf und zu. Der Beamte, der doch so kurz vor dem Erscheinen des Prinzen auf tausend andere Dinge zu achten hat, die Höhe der Korane, den Gleichklang der Gebete, den Jubel der Anwohner, die Sauberkeit der Gasse, gerät in Panik und ruft laut, daà dieser Mullah verrückt sei, keine Sorge, bekümmert euch nicht, der ist nur ein Narr. So bleibt die Tür offen, als Zell-e Soltan in die Gasse einbiegt. In seiner Aufregung muà der Beamte selbst mindestens so närrisch gewirkt haben wie der Enkel vor einem fenstergroÃen Flachbildschirm, auf den sie schauen durften, weil die Schwangerschaft als problematisch gilt â galt! Soviel war zu erkennen, dreidimensional die Finger, die FüÃe, die Beine, die Augenhöhle, zehn Zentimeter Mensch. Aus Angst, die Frau zum vierten Mal nach Hürth zur Ausschabung zu fahren, weil man dort sofort einen Termin erhält, hatte er sich bislang vor der Freude gedrückt. Von jetzt an bin ich auch schwanger, sagte er der Frau, die vor Glück weinte. Zell-e Soltan ritt an der offenen Tür vorbei, ohne den Mullah zu bemerken, der seelenruhig seine Schüler unterrichtete. Die Beamten und Offiziere, die es merkten, waren offenbar froh, daà ihnen die Aufregung erspart blieb, und lieÃen den Vorfall auf sich beruhen. Im Viertel bot der Widerstand Mirza Mohammads noch wochenlang Stoff für Gespräche. Die meisten hielten ihn nicht für ganz dicht, ein so groÃes wie unsinniges Wagnis eingegangen zu sein, erinnert sich GroÃvater. Ein Blick durch die offene Tür, und der Prinz hätte ohne mit der Wimper zu zucken alles Unheil der Welt auf den Mullah gebracht, hätte ihn auf die StraÃe zerren lassen, um ihm vor aller Nachbarn und Schülern ins Gesicht zu peitschen, und anschlieÃend in den Kerker geworfen, ihm sieben Jahre seines Lebens geraubt.
Daà der Intendant mit seiner Stimme aus der Unterwelt sogleich anrief, begründete er ungefragt damit, daà der Romanschreiber solchen Anteil genommen habe. Ja, der Romanschreiber hat Kurzmitteilungen geschickt und Nachrichten auf der Mobilbox hinterlassen, zwei Kurzmitteilungen und eine Nachricht, um genau zu sein. Das versteht sich von selbst. Zugleich spürt er, daà der Roman, den ich schreibe, einen Anspruch an sein Leben stellt, da eines jeden Wege liegen offen vor dem Herrn. Nicht, daà er dem Anspruch genügte. So sehr er den Koranlehrer in Leiden verehrt, schrak die Aussicht, ihn zwischen den Jahren zu Besuch zu haben, hatte er doch bereits den Skiurlaub gebucht. Nur weil er sich schämte, sich ausgerechnet für den Koranlehrer eine Lüge auszudenken, sah der Romanschreiber ab, ihn wieder auszuladen. Gleich holt er ihn vom Bahnhof ab. Zuvor ruft er bei den Kranken an. Der Soziologe in Frankfurt ist nicht da, also hinterläÃt der Orientalist aus Köln eine Nachricht. Der Bildhauer in München führt im zweiten Satz das Wort staging in den Roman ein, den ich schreibe: Die Gnädige Frau erfährt am 2. Januar 2007, was die Chemotherapie bewirkt hat, welche weitere Behandlung die Ãrzte vorschlagen und ob
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