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Soldaten lang, denen es nicht gelingen wollte, gleichzeitig zu schieÃen, obwohl ihr Kommandant wild mit den Armen herumfuchtelte und buchstäblich bis zur Besinnungslosigkeit brüllte. Weil die Wachleute, die GroÃvater gar nicht Soldaten nennen will, alle unterschiedliche Gewehre hatten, klang zu allem Ãberfluà jeder Schuà auch noch verschieden. Manche der ausländischen Trauergäste fingen an zu lachen, während sich die Gefühlvollen unter den Iranern, zu denen GroÃvater mit Sicherheit zählte, für ihre sogenannte Kaiserliche Armee in Grund und Boden schämten, deren Kommandant von Doktor P-Y-R P-U-N-I-T versorgt werden muÃte. Monsieur Carlier wurde dennoch begraben und ein Nachfolger nach Bandar Lengeh geschickt, diesmal ein Brite, der nach kurzer Zeit ebenfalls starb, ohne daà die Kaiserliche Armee Irans zu schieÃen gelernt hatte. Vielleicht auch aus Sorge, einen weiteren Europäer ins Grab zu bringen, wählte der Direktor dieses Mal einen Iraner aus, die Zollbehörde im klimatisch besonders strapaziösen Bandar Lengeh zu vertreten: meinen GroÃvater. In einer streichholzschachtelgroÃen Kiste erwartete ihn dort die Erweckung.
Die Website, auf die gleich der erste Eintrag der Suchmaschine leitet, scheint alles zu dokumentieren, was jemals öffentlich über den Herausgeber gesagt oder geschrieben worden ist, unzählige PDF -Dateien mit Besprechungen, Radiointerviews und Briefen aus vier Jahrzehnten, allein der Lebenslauf, den ich in eine Worddatei kopiere, um ihn gleich unterm Bett oder morgen im Flugzeug zu lesen, einundzwanzig engbedruckte Seiten lang. Auf die Schnelle sehe ich, daà er der versammelten Kulturpresse Deutschlands nicht einmal einen Schulabschluà vorweisen konnte, später hölderniske Absage an alle Brotberufe, um sich ganz und gar Hölderlin zu verschreiben, will in den siebziger Jahren von Geheimdiensten beschattet worden sein. »Wenn er seine etlichen guten Entdeckungen und Argumente wenigstens halbwegs kommunikabel und ruhig herausbrächte«, stöhnt ein Rezensent der 143 Briefe, die der Herausgeber als einen Verzweiflungsschrei veröffentlicht, »Höhlensystem von vielfach unlesbaren FuÃnoten, sich stellenweise steigernd bis zu dem absoluten Irrsinn von Anmerkungen zu Anmerkungen.« An anderer Stelle heiÃt es noch höhnischer, der Herausgeber mache noch eine Anmerkung, wenn er einfach Gute Nacht sage oder sich zum Niesen anschicke. Daà die Korrespondenz, die der Herausgeber bis einschlieÃlich 2002 auf seiner Website vollständig dokumentiert (und seither? bin ich sofort besorgt), kein günstiges Licht auf ihn wirft, nimmt er hin, da seine Eitelkeit zwar immens, seine Gewissenhaftigkeit aber noch gröÃer zu sein scheint. »dieser brief wird im internet veröffentlicht, das gleiche würde für Deine antwort gelten«, teilt er einem früheren Assistenten am Ende einer seitenlangen Tirade mit und bemüht zur Rechtfertigung diesmal nicht Adorno, den er bereits ausführlich zitiert hat: »edition ist öffentliche sache, demgemäà gilt für mich Kants am schluà des entwurfs âºZum ewigen Friedenâ¹ stehende formel des öffentlichen rechts: âºAlle auf das Recht anderer Menschen bezogenen Handlungen, deren Maxime sich nicht mit Publizität verträgt, sind unrecht.â¹Â« Der Assistent, inzwischen Professor in Basel geworden, fertigt den Herausgeber mit einer kurzen Antwort ab, die absolut souverän ist: »Am Freitag erhielt ich Deinen langen Brief, der schon vorher als ein offner auf Deiner Hölderlin-Website zu lesen war. / Die Unterstellungen, mit denen Du mich konfrontierst, sind absurd: Es kann keine Rede davon sein, dass ich in irgend einer Weise eine andere Hölderlin-Ausgabe in Deinem Verlag oder sonstwo zwischenhandle, ich pflege keine Lizentiaten âºvorzuschickenâ¹ und ich treffe mich auch nicht zu âºverheimlichten Projektenâ¹ in Italien. Mach Dich doch nicht lächerlich. / Ferner habe ich kein Bedürfnis danach, in Form eines offenen Briefwechsels nach Deinen Diskursvorgaben über die Hölderlinedition zu debattieren. / Im übrigen herzlich wie immer«. Ãberwirft sich mit allen, die ihn je unterstützten, bis zu dem Punkt, daà ehemalige Mitarbeiter sogar öffentlich Tribunal halten (auch der eben noch so souveräne Assistent so gehässig, daà man schon deshalb Partei für den
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