Dein Wille geschehe - Dein Wille geschehe - Shatter
träufeln.
Wo ist er? Er beobachtet das Ganze. Die Polizei sollte den Park abriegeln und Straßensperren errichten. Nein. Sobald er bemerkt, dass die Polizisten ausschwärmen, würde er Maureen wahrscheinlich befehlen, etwas mit der Pistole anzustellen. Wir müssen leise vorgehen - von außen nach innen.
Zunächst müssen wir das Telefonat beenden. Es muss irgendeine Möglichkeit geben, den nächsten Telefonmast isoliert stillzulegen. Terroristen benutzen Handys, um Bomben zu zünden. Für diesen Fall gibt es garantiert einen Blackoutschalter, um jede Kommunikation zu unterbrechen.
Maureen hat sich nicht bewegt. Mit der Maske sehen ihre Augen aus wie schwarze Höhlen. Ihre Arme zittern unkontrolliert. Die Pistole ist zu schwer, um sie hochzuhalten. Unter ihr ist ein dunkler Fleck auf dem Betonboden.
Irgendwie muss ich den Bann brechen, in den er sie geschlagen hat. In Maureens Kopf läuft eine Gedankenschleife wie bei Zwangsneurotikern, die sich immer die Hände waschen, alle Türschlösser kontrollieren oder die Lichter in einer bestimmten Reihenfolge löschen müssen. Er hat diese Gedanken in ihren Kopf gesetzt, und sie kann sie nicht mehr loswerden.
Es dämmert langsam. Der Wind ist vollkommen abgeflaut. Von Ferne höre ich Sirenen. Die Sondereinheit. Sie kommen mit Waffen.
Maureens Arme sinken. Sie werden zu schwer. Bei einem Sturmangriff könnten die Polizisten sie vielleicht entwaffnen, bevor sie einen Schuss abgeben kann.
Veronica Cray macht ihren Leuten ein Zeichen, sich zurückzuhalten. Schließlich kann ich ihre Aufmerksamkeit erregen. »Lassen Sie mich mit ihr reden.«
»Sie kann Sie nicht hören.«
»Lassen Sie es mich versuchen.«
»Warten Sie auf die SE.«
»Sie kann die Waffe nicht mehr viel länger halten.«
»Das ist gut.«
»Nein. Er wird sie zwingen, vorher irgendetwas damit zu tun.«
Sie sieht Monk an. »Besorgen Sie ihm eine kugelsichere Weste.«
»Ja, Boss.«
Die Weste wird aus einem Wagen geholt. Die Gurte werden gelöst und um meine Brust gezurrt. Monk umarmt mich wie ein Tangotänzer. Die Weste ist enger, als ich vermutet hatte, trotzdem massig. Ich zögere einen Moment. Der Himmel ist türkisund malvenfarben angelaufen. Ein paar Meter von Maureen entfernt bleibe ich stehen und rufe ihren Namen. Ich nehme meinen Stock und eine Decke und gehe langsam auf Maureen zu, ohne die Pistole in ihrer rechten Hand aus den Augen zu lassen.
Etwa fünfzehn Meter von ihr entfernt bleibe ich stehen und rufe erneut ihren Namen. Sie reagiert nicht. Die Kopfhörer haben sie von ihrer Umgebung isoliert. Ich kann das schmale Kabel erkennen, das zwischen ihren Brüsten zu dem Handy zwischen ihren Knien läuft.
Ich wiederhole ihren Namen lauter. Sie richtet die Pistole auf mich - erst zu weit nach links, dann nach rechts. Er sagt ihr, wohin sie zielen soll.
Ich gehe nach links. Der Lauf der Waffe folgt mir. Wenn ich mich plötzlich auf sie stürzen würde, hätte sie möglicherweise nicht genug Zeit zu reagieren. Vielleicht könnte ich ihr die Pistole entwinden.
Das ist dumm. Töricht. Ich kann Juliannes protestierende Stimme hören. »Warum bist du derjenige, der sich in die Gefahr stürzt?«, fragt sie. »Warum kannst du nicht der sein, der in die andere Richtung rennt und laut um Hilfe ruft?«
Ich habe jetzt die Stufen zu dem Pavillon erreicht. Ich hole mit meinem Stock aus und schlage hart auf das Geländer. Der Ton hallt in dem dunklen Park wider, verstärkt durch die Dunkelheit. Maureen zuckt zusammen. Sie hat das Geräusch gehört.
Ich schlage noch einmal auf das Geländer, zwei Mal, drei Mal, um ihre Aufmerksamkeit von der Stimme in ihrem Ohr abzulenken. Sie schüttelt den Kopf. Sie beugt ihren linken Arm und zieht die Maske von ihren Augen. Sie blinzelt in meine Richtung, versucht, ihren Blick zu fokussieren. Ihr Gesicht ist tränenüberströmt. Der Lauf der Waffe hat sich nicht bewegt. Sie will mich nicht erschießen.
Ich mache Maureen ein Zeichen, den Kopfhörer abzunehmen. Sie schüttelt den Kopf. Ich hebe einen Finger und forme mit den Lippen die Worte: »Eine Minute.«
Sie weigert sich erneut. Sie hört auf ihn, nicht auf mich.
Ich mache einen Schritt auf sie zu. Die Hand mit der Pistole wird ruhiger. Ich frage mich, wie widerstandsfähig diese Westen sind. Würden Sie ein Projektil aus dieser Entfernung aufhalten?
Maureen nickt ins Leere und nimmt die Kopfhörermuschel von ihrem linken Ohr. Er hat es ihr befohlen. Er will, dass sie mich hört.
»Erinnern Sie sich an mich,
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