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Dein Wille geschehe - Dein Wille geschehe - Shatter

Titel: Dein Wille geschehe - Dein Wille geschehe - Shatter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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den Bund fürs Leben, und sie hatte die Taschen voller feuchter Tempos.«
    »Hat sie deswegen Blissful gegründet?«
    »Es war ihr Baby.«
    »Wie lief das Geschäft?«
    Sylvia lächelt trocken.
    »Wie gesagt, Chris war zu weich. Die Leute verlangten Traumhochzeiten - mit allen Glöckchen und Schleifchen - und verweigerten oder verzögerten die Bezahlung. Chris war nicht hart genug.«
    »Es gab finanzielle Probleme?«
    Sie reckt die Arme über den Kopf. »Regen. Absagen. Ein Gerichtsverfahren.
Es war keine gute Saison. Wir brauchen im Monat einen Umsatz von fünfzigtausend Pfund, um mit einer schwarzen Null abzuschließen. Eine Hochzeit kostet im Schnitt fünfzehntausend. Größere Aufträge waren selten.«
    »Wie hoch waren Ihre Verluste?«
    »Chris hat eine zweite Hypothek aufgenommen, als wir die Firma gegründet haben. Zurzeit ist das Konto um zwanzigtausend überzogen, und wir stehen mit mehr als zweihunderttausend in der Kreide.«
    Sylvia rattert die Zahlen ohne erkennbare Regung herunter.
    »Sie haben ein Gerichtsverfahren erwähnt.«
    »Im Frühling hatten wir eine katastrophale Hochzeit. Nicht ganz einwandfreie Mayonnaise auf einem Fischbüffet. Lebensmittelvergiftung. Der Vater der Braut ist Anwalt und ein echter Wichser. Christine hat angeboten, die Rechnung zu zerreißen, aber er verlangt Schadensersatz.«
    »Dagegen müssen Sie doch versichert sein.«
    »Der Versicherer versucht, ein Schlupfloch zu finden. Möglicherweise geht die Sache vor Gericht.«
    Sie nimmt eine Plastikflasche voll Wasser aus ihrer Sporttasche, trinkt einen Schluck und wischt sich die Lippen mit Daumen und Zeigefinger ab.
    »Sie wirken nicht sehr beunruhigt, wenn ich das sagen darf.«
    Sie lässt die Flasche sinken und sieht mich fest an.
    »Das meiste Geld hat Chris eingebracht. Meine Beteiligung war minimal, und mein Mann ist sehr verständnisvoll.«
    »Nachsichtig.«
    »Das könnte man sagen.«
    Die finanziellen und juristischen Probleme könnten erklären, was am Freitag geschehen ist. Vielleicht war die Person am Telefon jemand, dem Christine Wheeler Geld schuldete. Entweder das, oder sie hat die Hoffnung verloren und keinen Ausweg mehr gesehen. »War Christine der Typ, der Selbstmord begehen würde?«, frage ich.

    Sylvia zuckt die Achseln. »Es heißt doch immer, dass die, die darüber reden, es nur selten wirklich tun - also, Chris hat nie darüber geredet. Sie war der positivste, fröhlichste, optimistischste Mensch, den ich je gekannt habe. Das ist mein Ernst. Und sie hat Darcy geliebt, über alle Maßen. Die Antwort lautet also: Nein - ich habe keine Ahnung, warum sie es getan hat. Ich schätze, sie ist einfach zusammengebrochen.«
    »Was passiert jetzt mit der Firma?«
    Wieder blickt sie auf ihre Uhr. »Seit einer Stunde gehört sie dem Konkursverwalter.«
    »Sie machen dicht.«
    »Was soll ich denn sonst machen?«
    Sie zieht auf eine mühelos lässige Art, die nur Frauen beherrschen, die Beine an. Ich kann keinerlei Anzeichen von Bedauern oder Enttäuschung erkennen. Die gestählte Sylvia Furness ist innerlich ebenso hart wie äußerlich.
    Darcy und Emma warten unten auf mich. Ich nehme Emma auf den Arm. »Wohin fahren wir?«, fragt Darcy.
    »Zur Polizei.«
    »Sie glauben mir.«
    »Ich glaube dir.«

9
    Detective Inspector Veronica Cray trägt weite Jeans, deren Beine in Gummistiefeln stecken, und ein Männerhemd mit geknöpften Brusttaschen, die beinahe waagerecht auf ihrem Busen liegen, als sie aus einer Scheune tritt.
    »Sie haben mich beim Scheißeschippen erwischt«, sagt sie und lehnt sich an das schwere Tor, das auf rostigen Angeln nach innen schwingt. Sie klemmt ein Brett in die Lücke. Ich höre und rieche Pferde in ihren Boxen.
    »Vielen Dank, dass Sie Zeit für mich haben.«
    »Sie wollten also doch noch einen trinken«, sagt sie und wischt sich die Hände an den Hüften ab. »Ein perfekter Tag dafür. Mein freier Tag.«
    Sie entdeckt Darcy auf dem Beifahrersitz meines Wagens und Emma, die mit dem Lenkrad spielt.
    »Sie haben die Familie mitgebracht.«
    »Das kleine Mädchen ist meins.«
    »Und die andere?«
    »Ist Christine Wheelers Tochter.«
    Ihr Kopf schnellt in meine Richtung.
    »Sie haben die Tochter gesucht?«
    »Sie hat mich ausfindig gemacht.«
    Ein Teil ihrer freundlichen Leutseligkeit ist Argwohn gewichen.
    »Was um Himmels willen tun Sie da, Professor?«
    »Christine Wheeler hat sich nicht selbst umgebracht.«
    »Bei allem Respekt, ich denke, das sollten wir dem Gerichtsmediziner

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