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Deine Juliet

Deine Juliet

Titel: Deine Juliet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Mary Ann / Barrows Shaffer
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Skye
oder
A-Tramp in Lindisfarm
oder
in Sheepholm
– oder in welchen Hafen auch immer der Verfasser mit seiner Yacht einlief? 1930 ist er nach St.   Peter Port, Guernsey, gesegelt und hat ein Buch darüber geschrieben (mit Tagesausflügen nach Sark, Herm, Alderney und Jersey, wo er von einer Ente gebissen wurde und nach Hause zurückkehren musste).
    Tramps
richtiger Name lautete Cee Cee Meredith. Er war ein Idiot, der sich für einen Dichter hielt, und er war reich genug, um überallhin zu segeln, darüber zu schreiben, es dann privat drucken zu lassen und es jedem Freund in die Hand zu drücken, der es haben wollte. Cee Cee hielt sich nicht lange bei öden Tatsachen auf: Er machte sich lieber auf zum nächsten Sumpf, Strand oder Blumenfeld und ließ sich von seiner Muse küssen. Dennoch sei er gepriesen: Sein Buch
A-Tramp in Guernsey
war genau das, was ich brauchte, um mir einen Eindruck von der Insel zu verschaffen.
    Cee Cee ging in St.   Peter Port an Land, während seine Mutter Dorothea auf dem Wasser schaukelte und sich im Ruderhaus übergab. In Guernsey schrieb Cee Cee Gedichte an die Freesien und Narzissen. Auch an die Tomaten. Er war außer sich vor Bewunderung für die Guernseyer Kühe und Vollblüter, und er komponierte ein Liedchen zu Ehren der Kuhglocken («Klingeling, welch froher Laut   …»). Unmittelbar nach den Kühen kamCee Cees Einschätzung zufolge «das einfache Volk der Landgemeinden, das noch normannisches Patois spricht und an Feen und Hexen glaubt». Cee Cee ließ sich hiervon anstecken und sah eine Fee in der Abenddämmerung.
    Nach ausführlicher Beschreibung der Cottages, der Hecken und der zollfreien Geschäfte kam Cee Cee am Ende auf die See, über die er sich so ausließ: «
Die SEE!
Sie ist überall! Das Wasser: azurblau, smaragdgrün, silbern gerändert, wenn es nicht schwer und dunkel ist wie ein Sack voll Nägel.»
    Gottlob hatte
Tramp
eine Mitverfasserin, Dorothea, die aus härterem Holz geschnitzt war und Guernsey sowie alles, was damit zusammenhing, verabscheute. Ihr oblag es, einen Beitrag zur Geschichte der Insel zu verfassen, und dabei nahm sie kein Blatt vor den Mund:
    Was nun Guernseys Geschichte angeht – darüber sollte man am besten den Mantel derselben breiten. Die Inseln gehörten einst zum Herzogtum Normandie, als aber aus Wilhelm, dem Herzog der Normandie, Wilhelm der Eroberer wurde, nahm er die Kanalinseln einfach mit und verschenkte sie an England – mit besonderen Privilegien. Diese wurden später von König Johann und dann noch einmal von Eduard   III. erweitert. WARUM? Was haben sie geleistet, um diese Bevorzugung zu verdienen? Rein gar nichts! Als der Schwächling Heinrich   IV. es später zuwege brachte, den größten Teil Frankreichs wieder an die Franzosen zu verlieren, beschlossen die Kanalinseln, im englischen Kronbesitz zu bleiben – wer würde das nicht getan haben?
    Wohl gehören die Ergebenheit und Liebe der Kanalinselbewohner der englischen Krone, aber merken Sie sich, liebe Leser   – DIE KRONE KANN SIE NICHT BEWEGEN, ETWAS ZU TUN, WAS SIE NICHT TUN WOLLEN!
    Guernseys Inselparlament nennt sich «The States of Deliberation» , wird aber «States» abgekürzt. Über allem steht der Parlamentsvorsitzende, der vom Parlament gewählt und Bailiff genannt wird. Tatsächlich wird jedermann gewählt und nicht vom König ernannt.
Ich bitte Sie, wozu ist ein MONARCH da, wenn NICHT, UM MENSCHEN ZU ETWAS ZU ERNENNEN?
    Der einzige Vertreter der Krone in diesem unheiligen Kuddelmuddel ist der Vizegouverneur. Wiewohl er bei den Parlamentsversammlungen gerne gesehen ist und reden und raten kann, was er will, hat er NICHTS ZU SAGEN. Immerhin darf er in der Gouverneursresidenz wohnen, dem einzig nennenswerten Herrenhaus auf Guernsey – sofern man Sausmarez Manor nicht zählt, was ich nicht tue.
    Die Krone darf auf den Inseln keine Steuern erheben und keine Wehrpflicht einführen. Die Aufrichtigkeit gebietet mir allerdings einzuräumen, dass die Inselbewohner keine Wehrpflicht benötigen, um für das gute alte England in den Krieg zu ziehen. Sie haben sich freiwillig gemeldet und waren achtbare, ja heldenhafte Soldaten gegen Napoleon und den deutschen Kaiser. Doch lassen Sie es sich gesagt sein – diese selbstlosen Taten entschädigen nicht dafür, DASS DIE KANALINSELN KEINE EINKOMMENSSTEUER AN ENGLAND BEZAHLEN. NICHT EINEN SHILLING. DA KOMMT EINEM DOCH DIE GALLE HOCH!
    Dies sind noch ihre nettesten Worte – den Rest erspare ich Euch, Ihr kennt ja jetzt die

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