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Deine Lippen, so kalt (German Edition)

Deine Lippen, so kalt (German Edition)

Titel: Deine Lippen, so kalt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Garvey
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weg. »Und was meinst du mit Dingen, die du mir verschwiegen hast?« Mein Herz schlägt wieder einwandfrei, aber jetzt habe ich das Gefühl zu ersticken, als wäre nicht genug Luft im Raum. Das hier ist nicht sein Problem und nun weiß seine Schwester über mich Bescheid, weiß, was ich Danny angetan habe, was Danny ist. Und falls ich je gedacht habe, ich könne verhindern, dass mein Leben komplett mit Gabriels verstrickt sein wird, wenn das hier vorbei ist, lag ich so was von falsch.
    »Hör auf damit.« Er kommt hinter mir her, während ich bis an die Wand zurückweiche und keuchend ein- und ausatme, um sicherzugehen, dass ich überhaupt noch atme. Er bleibt direkt vor mir stehen und hebt die Hände. Ich fühle ihn in meinem Kopf, ein leichter Druck nur, und ich schließe die Augen.
    »Nicht fair.«
    »Es tut mir leid.« Er wartet, bis ich die Augen wieder öffne. Er steht abwartend da, aber seine Miene ist hart und entschlossen. »So ist es nicht, ich schwöre. Ich möchte dir helfen, Wren. Und du kannst ihn nicht zurück in die Garage bringen. Er ist schon mal abgehauen und du weißt genau, dass er nicht besonders erfreut sein wird, weiter dort rumhängen zu müssen, es sei denn, du hast noch mehr Magie in petto, die du aus dem Hut zaubern kannst.«
    Verdammt. Er hat recht, natürlich hat er recht, und ich hasse, dass es so ist.
    »Guck … guck nicht in meinen Kopf.« Ich weiß, ich klinge wie eine schmollende Fünfjährige, aber ich muss ihn daran erinnern, dass es Grenzen gibt, auch wenn ich manchmal selbst vergesse, sie nicht zu überschreiten.
    »Ich weiß. Es tut mir leid.«
    Als er wieder nach meiner Hand greift, überlasse ich sie ihm. Egal, wie viel Angst Danny mir im Park eingejagt hat, ich komme mit der Vorstellung nicht klar, dass er nicht in meiner Nähe sein wird, nur eine Gartenlänge entfernt. »Aber es ist bloß vorübergehend. Bis ich mir etwas überlegt habe.«
    »Einverstanden.« In diesem Moment verbergen seine Augen nichts, und ich kann nicht anders, als ihm zu glauben. »Jetzt ist erstmal Wochenende. Selbst wenn Olivia arbeitet, wird er nicht allein sein, weil ich da bin.«
    »Hm.« Ich werfe einen weiteren Blick auf seine Schlafzimmertür und bin erstaunt, dass es immer noch ruhig da drinnen ist.
    »Geh einfach«, sagt Gabriel sanft, und sein Daumen fährt über meinen Handrücken. »Klär die Sache mit deiner Mom und alles andere. Ich rufe dich an, wenn … ich ruf dich auf jeden Fall nachher an.«
    Ich sträube mich nicht, als er mich auf die Stirn küsst, federleicht. Aber es ist wichtig für mich, diejenige zu sein, die seine Hand zuerst loslässt.

Kapitel achtzehn
    A ls ich nach Hause komme, steht Moms Wagen in der Auffahrt, und das ist überhaupt nicht gut. Sie verlässt den Laden tagsüber nur, falls eine Horde Feuer speiender Drachen angreifen oder es Traubensaft regnet, daher ist das hier in ihren Augen ganz klar eine Katastrophe. Es ist nicht so, als ob ich nicht damit gerechnet hätte – ich habe bisher noch nie die Schule geschwänzt, jedenfalls nicht einen ganzen Tag.
    Die dunkle Wolke, die wie ein Tintenklecks genau über unserem Haus hängt, bilde ich mir wahrscheinlich nur ein.
    Ich mache mir nicht die Mühe, besonders leise zu sein, als ich die Haustür hinter mir schließe und meinen Rucksack unter der Garderobe auf den Boden plumpsen lasse. Ein Stuhl schabt über den Küchenboden und keine Sekunde später steht Mom im Türrahmen.
    »Wenigstens bist du nicht tot«, sagt sie knapp. Ihr Haar, das für gewöhnlich zu einem ordentlichen Knoten an ihrem Hinterkopf festgesteckt ist, hat sich von der Hälfte der Nadeln befreit, und da sind sorgenvolle Schatten unter ihren Augen. »Oder verletzt. Du wirst dir aber vielleicht gleich wünschen, du wärst es.«
    Ich schlucke schwer und stehe mit erhobenem Haupt da.
    »Irgendeine Erklärung?« Sie lehnt sich an den Türpfosten, die Arme vor der Brust verschränkt. Es wirkt eine Idee zu lässig, ich kenne sie und weiß genau, dass sie innerlich vor Wut kocht.
    »Ich habe blau gemacht.« Ich hätte mir auf dem Nachhauseweg eine Erklärung zurechtlegen sollen, aber ich war zu beschäftigt damit, mir auszumalen, was alles Schreckliches passieren könnte, wenn Danny aus seinem magischen Koma erwacht.
    »Das ist offensichtlich, Wren.« Sie macht einen Schritt auf mich zu, und nun spüre ich, wie ihre Energie nach allen Seiten ausschlägt, die Luft um sie herum knistert vor Elektrizität. Normalerweise ist sie besser darin, ihre Kräfte

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