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Deiner Seele Grab: Kommissar Dühnforts sechster Fall (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi) (German Edition)

Deiner Seele Grab: Kommissar Dühnforts sechster Fall (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi) (German Edition)

Titel: Deiner Seele Grab: Kommissar Dühnforts sechster Fall (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Löhnig
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vorstellbar. Auch ein Einbruch. Einen Moment hielt sie inne. Hatte Hannes es etwa zuerst so versucht? War er der Einbrecher gewesen? Das wäre eine Erklärung, warum nichts fehlte. So ergab dieser Einbruch Sinn. Dieser verdammte Mistkerl! Würde er es ein zweites Mal wagen? Auszuschließen war das nicht. Clara stellte das Glas zurück in den Kühlschrank. Auf die Idee, hier zu suchen, würde Hannes nicht kommen.
    Woher wusste er überhaupt, dass der Schlüssel bei ihr war? Das wussten nur Paps, Achim und Franzi. Franzi, natürlich. Um diese Zeit war ihre Schwester noch zu Hause. Sie rief an.
    »Hallo Clara. Alles okay bei Paps?«, meldete sie sich atemlos.
    »Ihm geht es gut.« Clara fiel gleich mit der Tür ins Haus. »Ich hatte gestern Besuch von Tanja. Sie hat versucht, den Schließfachschlüssel zu klauen.«
    »Was? Das gibt es doch nicht.«
    »Mich interessiert, woher sie überhaupt wusste, dass er bei mir ist. Hast du es Hannes erzählt?«
    Einen Moment war es still. »Er war im Sommer mal bei mir im Café und hat erzählt, dass Tanja wieder schwanger ist, und ein bisschen rumgejammert, wie schlecht es ihnen geht. Wir haben auch über Paps gesprochen. Kann schon sein, dass ich dabei erzählt habe, dass du den Schlüssel fürs Schließfach aufbewahrst. Bist du sicher, dass sie ihn stehlen wollte?«
    »Sie hat ihn aus meiner Handtasche genommen.«
    »Holla, die Waldfee! Ganz schön dreist. Du denkst, Hannes wollte Paps’ Münzen klauen?«
    »Was sonst! Vor ein paar Tagen war er bei mir und hat versucht mich anzustiften, einen Teil davon zu stehlen.«
    Franzi schnappte hörbar nach Luft. »Das ist ja echt das Letzte. Zeigst du die beiden an?«
    »Nein. Ich kann es ja nicht beweisen. Sie würden es sicher abstreiten.« Sie erzählte Franzi auch von dem Einbruch und dass sie den Schlüssel nun in Sicherheit gebracht hatte. Wo, sagte sie nicht. Wenn Franzi es nicht wusste, konnte sie sich auch nicht verplappern. Das war nun geklärt. Zeit, sich an die Arbeit zu setzen.
    Bevor sie das tat, sah sie wie jeden Morgen nach Paps und Krystyna. Im Treppenhaus begegnete ihr die Mitarbeiterin des Pflegediensts. Heute hatte ihr Vater seine Tabletten ohne Tricks und Theater genommen. Krystyna und er saßen beim Frühstück und lasen Zeitung. Alles war in Ordnung.
    Kurz vor zwölf klingelte das Telefon. Es war Thore Derr. »Wie schön, dass Sie da sind. Störe ich?« Seine Stimme hatte einen spröden Klang, der ihr schon beim letzten Telefonat aufgefallen war. Wie trockenes Gras im Wind.
    »Kein Problem. Ich wollte gerade Pause machen.«
    »Ich bin am Samstag in München. Was meinen Sie, sollten wir uns nicht treffen?«
    Ausgerechnet am Samstag. Da musste sie Papasitten.
    »Wir könnten besprechen, wie Adrian Clarissa am besten das Leben zur Hölle macht.«
    Unwillkürlich musste sie lachen. »Er hat es mit ihr schließlich auch nicht leicht. Zu einem derartigen Spiel gehören zwei.«
    »Aber er eröffnet die Partie. An dieser Stelle bin ich gerade im Manuskript angelangt. Dummerweise will Adrian nicht so, wie ich es mir vorstelle.«
    Im Exposé hatte das so einfach geklungen. Adrian richtet sein geknicktes Ego im Bett mit einer anderen auf und schlägt so zwei Fliegen mit einer Klappe. Er holt sich Bestätigung und gleichzeitig bestraft er Clarissa für ihren Erfolg. Das klang allerdings ziemlich alltäglich. Beinahe banal.
    Clara hatte eine Idee. »Eine größere Wucht würde Adrians Seitensprung entfalten, wenn er mit einer Konkurrentin von Clarissa in die Federn stiege.«
    »Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Adrian findet das zu klischeehaft.«
    »Es kommt darauf an, was Sie daraus machen. Klischees werden ja nur deshalb zu Klischees, weil sie allzu oft Realität sind. Gewinnen Sie dem Ganzen eine neue Facette ab, einen anderen Blickwinkel. Vielleicht benutzt die Rivalin Adrian ebenfalls.«
    Er lachte. »Das hat etwas. Die Idee gefällt mir. Nun müssen Sie aber am Samstag mit mir essen. Italienisch, Indisch, Französisch?«
    »Am liebsten Vietnamesisch. Aber eigentlich habe ich keine Zeit.« Sollte sie ihm sagen, dass sie ihren Vater hüten musste? Das ging ihn allerdings nichts an. Wie dumm, dass Krystyna ausgerechnet am Samstagabend auf einer Geburtstagsfeier war. Das war so abgesprochen. Clara konnte jetzt keinen Rückzieher machen und sie bitten, daheim zu bleiben.
    »Eigentlich? Das heißt, es gibt eine Hintertür.«
    Allerdings konnte sie Franzi fragen. »Vielleicht kann ich etwas drehen. Ich melde mich.« Sie

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