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Deiner Seele Grab: Kommissar Dühnforts sechster Fall (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi) (German Edition)

Deiner Seele Grab: Kommissar Dühnforts sechster Fall (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi) (German Edition)

Titel: Deiner Seele Grab: Kommissar Dühnforts sechster Fall (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Löhnig
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Wohnung, schicke Kleider, teure Reisen, großes Auto. All das hat sie gerne genommen. Und als ich sie bitte, etwas zurückzugeben, wird sie zu Mutter Teresa. Dabei ist sie nur eifersüchtig und genießt ihre Macht. Es freut sie, dass wir jeden Cent zweimal umdrehen müssen. Auch wenn Kinder darunter leiden. Das ist ihre schäbige Rache dafür, dass ich sie verlassen habe.«
    Meine Güte, was für eine verdrehte Sichtweise. »Sie konnte Ihnen nicht geben, was sie nicht besaß. Jetzt erbt Ihre Exfrau allerdings, und Sie sind alle Sorgen los. Schon praktisch.«
    »Clara aber auch. Das sollten Sie nicht übersehen.«
    »Ihr Alibi haben wir bereits überprüft.«
    »Ach ja? Ihr Date mit diesem Schriftsteller. Vielleicht stecken die beiden unter einer Decke.«
    Dühnfort war verblüfft. »Sie wussten von der Verabredung?«
    Lenz zuckte mit den Schultern. »Franzi hat es mir erzählt.«
    »Wann?«
    »Neulich am Telefon. Wir haben uns immer gut verstanden und halten Kontakt.«
    Kirsten kam von der Toilette.
    »Sie wussten also, dass sie gestern Abend bei ihrem Vater sein würde und nicht Clara?«
    Eine Sekunde zögerte Lenz und nickte schließlich.
    »Und Sie«, Dühnfort wandte sich an Tanja, »haben bei Clara Lenz nach dem Schlüssel fürs Schließfach gesucht, nachdem Sie bei ihrem Vater keinen Erfolg hatten. Krystyna hat Sie dabei erwischt.«
    »Keine meiner besten Ideen.«
    Sie sagte das, als wäre es selbstverständlich, in fremden Wohnungen herumzuschnüffeln.
    »Uns geht es wirklich nicht so toll. Und der Alte … der alte Mann sitzt auf einem Vermögen. Nicht mal selbst verdient hat er das. Er hat einfach Glück gehabt, dass der Goldpreis so gestiegen ist. Er braucht es nicht. Er hat ja seine Pension. Die zahlen wir mit unseren Steuern. Den Alten schiebt man es vorn und hinten rein, und die jungen Familien gehen leer aus.«
    Dühnfort schluckte den aufsteigenden Zorn hinunter. »Sie wollten beide einen Teil der Münzen. Es ist Ihnen trotz mehrerer Versuche nicht gelungen, an sie zu gelangen. Und nun hat sich das Problem über Nacht gelöst. Ernst Kubisch ist tot. Clara beerbt ihn, und Sie sind am Ziel Ihrer Wünsche. Dummerweise gibt es kein überprüfbares Alibi. Wie wäre es mit einer freiwilligen Speichelprobe, damit wir Ihren Angaben Glauben schenken können?«
    Erschrocken sah Tanja zu Hannes. Er schob den Stuhl zurück und stand auf. »Freiwillig bekommen Sie von uns gar nichts. Und jetzt gehen Sie.«
    Ein schwaches Alibi reichte für die Anordnung einer Speichelprobe nicht aus. Sie brauchten mehr. Dühnfort stand auf. Also an die Arbeit.
    »Originelles T-Shirt, das da im Bad zum Trocknen hängt«, sagte Kirsten im Aufstehen. » Is mir egal. Ich lass das jetzt so. Wirklich witzig.«
    »Auf dem Flohmarkt gekauft, falls es Sie interessiert.«
    »Mich interessiert eher, wann Sie es zuletzt getragen haben. Lassen Sie mich raten. Gestern Abend, kurz vor sieben, als Sie Ernst Kubisch besuchten.«

50
    »Die Vier.« Petra Melzner deutete auf eine Reihe von sechs Männern, die im Raum hinter dem Venezianischen Spiegel standen. Fünf Kollegen und Hannes Lenz. Er hielt die Nummer Vier.
    »Sie sind sich ganz sicher?«, fragte Dühnfort.
    »Wenn ich es sage. Die Nummer Vier. Er hat mich angerempelt. Ich hab ihn gefragt, ob es noch geht, ob er sich nicht entschuldigen kann. Doch ich war Luft für ihn. Er war das.« Wieder wies sie auf Hannes Lenz. »Ich habe ihm nachgesehen. Er trug dieses T-Shirt mit dem Aufdruck am Rücken. Mir ist alles egal. Oder so ähnlich. Wie passend, habe ich gedacht. Gute Manieren wohl auch.«
    »War er allein?«
    »Ich habe sonst niemanden gesehen.«
    »Vielleicht eine schwangere Frau?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nur er ist mir aufgefallen.«
    Dühnfort ließ Lenz vorläufig festnehmen und begleitete Petra Melzner hinaus. Weiter hinten im Flur saß Tanja Sparenberg auf einer Bank. Im Kinderwagen schlief der Junge. Dühnfort überlegte, ob sie an der Tat beteiligt sein könnte. Eine Schwangere. Bis jetzt deutete nichts darauf hin.
    Beim Jourdienst der Staatsanwaltschaft beantragte er einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung und wählte dann Russos Nummer. Er war gerade aus der Rechtsmedizin zurückgekehrt. »Biete Informationen gegen einen deiner viel gerühmten Espressi.«
    »Du willst richtigen Kaffee trinken? Was ist passiert?«
    »Der Automat ist kaputt.«
    »Sehr schön.«
    Sie trafen sich in Dühnforts Büro. Während er zwei Espressi zubereitete, berichtete Russo von den

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