Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dekan Diavolo

Dekan Diavolo

Titel: Dekan Diavolo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
von einer Stunde auf die andere verlassen, so etwas mußte noch heranreifen, aber der Plan hatte an Dichte zugenommen. Äußerlich war sie gelassen geblieben, innerlich hatte sie die Wende längst vollzogen. So erfuhr sie auch von den Racheplänen an Sinclair und dessen Freund. Mit einer wahren Gier halle ihr Dun ja davon berichtet.
    Als die Chiffre-Anzeige aufgegeben worden war, da hatte Gaby Wittmann gehandelt. Sie hoffte, daß es richtig gewesen war. Sie nahm noch einen Zug an der Zigarette dann warf sie die Kippe zu Boden. Als sie wieder aufschaute, erstarrte sie zu Eis. Vor ihr stand jemand.
    Lautlos war die Gestalt herangeschlichen.
    Dunja, die Mörderin.
    In beiden Händen hielt sie jeweils eine veränderte Rose, die schwarzen Mordmesser…
    ***
    Dunja brauchte die Klingen nur eine halbe Annlänge vorzustoßen, um den Körper zu treffen.
    Gaby brachte kein Wort hervor. Sie schien überhaupt nicht mehr zu leben, kam sich vor wie tot. Nur ihr Herz schlug überlaut, ein Zeichen der Angst.
    Dafür redete Dunja. Zunächst nickte sie. Brandgeruch strömte aus ihrer zerfetzten Kleidung. Mit ihm erreichten die geflüsterten Worte Gaby Wittmanns Ohren.
    »Töten werde ich dich, du Verräterin! Ich bring' dich um. Du hast es nicht anders verdient. Ich bin schuld, ich hätte dir nicht vertrauen sollen, aber du hast mein Vertrauen mißbraucht, verfluchtes Stück, du…«
    »Nein, nein…«
    »Halt den Mund! Wenn du etwas sagen willst, dann wirst du flüstern. So wie ich — okay?«
    »Ja, ich… ich mache es!«
    »Also gut.« Dunja schluckte und schielte auf ihre schwarzen Messer.
    »Wo ist der andere?«
    »Wen… wen meinst du?«
    Zwei Messer zuckten vor. Ihre Spitzen berührten Gabys Kinn rechts und links. »Halte mich nicht zum Narren, Mädchen. Das hast du lange genug getan. Du wirst unsere Sache nie mehr verraten können, verstanden? Nie mehr!«
    »Ich habe euch nicht verraten!« erwiderte sie gepreßt.
    »Nein? Was hast du dann getan?«
    »Eure Sache ist nicht gut. Ich habe gelernt, daß die Lehre des Ramis ins Verderben führt. Ich gebe zu, am Anfang habe ich mich blenden lassen, aber das ist schnell vorbei gewesen. Jetzt will ich wieder so leben wie früher.«
    »Das kannst du gar nicht, Süße. Weißt du, was mit Menschen geschieht, die uns zum Narren halten?«
    »Ja, ich…«
    »Töten, Süße. Wir werden euch töten. Wir werden euch vernichten. Ihr sollt nie mehr den Weg ins Jenseits finden, den Ramis euch vorgeschrieben hat. Kein Schwan wird euch begleiten, keine sechs Geister werden euch schützen…«
    »Es sind böse Geister, das weißt du!«
    »Nur für diejenigen, die unwissend sind.« Sie behielt die beiden Messerspitzen an Gatjys Kinn. Auch Dunjas Gesicht befand sich nicht weit von dem ihren entfernt. Die Augen darin funkelten hart. In den Pupillen lag blanker Haß.
    Gaby Wittmann wußte, daß sie dieser Person nicht mehr entkommen konnte. Sie war zu allem entschlossen und unterstrich dies wieder, als sie fragte: »Wo ist er?«
    »Ich…« Sie stach zu. An zwei Stellen spürte Gaby den leichten Schmerz. Zwei Tropfen Blut quollen aus den Wunden und perlten auf der schwarzen Messerspitze. Das sah Gaby, als sie mit verdrehten Augen nach unten schielte.
    »Keine Ausreden mehr, hast du gehört?«
    »Okay…« Der Druck blieb. Eine Sekunde kam Gaby doppelt so lang vor. Sie holte tief Luft. »Er ist gegangen«, sagte sie krächzend. »Er will sich umsehen.«
    »Schön. Im Haus?«
    »Kann sein.«
    »Was hast du ihm gesagt?«
    »Nicht viel, ich…«
    »Lüg nicht, verdammt! Du hast ihm sicherlich einiges erzählt. Du kennst dich aus.«
    Gaby hatte den Kücken gegen den Baumstamm gepreßt. Die Kinde drückte durch ihre Kleidung. In den Achselhöhlen spürte sie den feuchten Schweiß, der die Härchen zusammenklebte. »Er… er wollte sich das Haus zunächst von außen anschauen, mehr nicht.«
    »Kommt er zurück?«
    »Bestimmt.«
    Vor ihr verzog sich der Mund zu einem kalten Lächeln. »Das habe ich mir gedacht!« flüsterte Dunja. »Ja, das habe ich mir alles so vorgestellt. Ihr habt versucht, schlauer zu sein, das ist euch mißlungen. Es tut gut, dies zu wissen.«
    »Ja, jetzt weißt du alles. Bitte, ich…«
    »Du brauchst hier nicht zu bitten. Dein Tod ist beschlossene Sache. Ich muß so handeln. Verräter müssen sterben, das steht fest. So haben wir es auf unsere Fahnen geschrieben.«
    »Klar!«
    Dunja trat zurück. Nicht sehr weit, einen halben Schritt höchstens. So konnte sie Gaby im Auge behalten. Sie

Weitere Kostenlose Bücher