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Delete: Thriller (German Edition)

Delete: Thriller (German Edition)

Titel: Delete: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Olsberg , Karl-Ludwig von Wendt
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zurück, ziehst die Pistole und entsicherst sie.
    Die letzte Ziffer rastet bei der 1 ein. Du hältst den Atem an. Falsch, das siehst du sofort. Da das Zahlenschloss, von hinten betrachtet, die Zahlen in umgekehrter Reihenfolge darstellt, muss man die Ziffern rückwärts eingeben, wenn man auf der Kellerseite steht. Doch wenn sie die richtigen Ziffern versehentlich in der normalen Reihenfolge einstellt, würde die 1 passen.
    Die zweite Ziffer rastet bei der 9 ein. Definitiv falsch. Gebannt beobachtest du, wie auch die anderen Ziffern einrasten: 7 3 91 3 091. Der Geburtstag deines Vaters! Das also hat sie in dem Karton gesucht. Fieberhaft überlegst du, ob darin auch ein Hinweis auf den Todestag deiner Mutter sein könnte. Alte Kondolenzkarten vielleicht? Die Rechnung des Beerdigungsunternehmers?
    Du hörst sie am Öffnungsrad rütteln, natürlich bewegt es sich nicht. Fast musst du kichern.
    Während sie die Zahlen zurückstellt auf die zufällige Kombination von vorhin, wird dir die Bedeutung des Vorfalls klar. Sie ist schlau. Sie hat die Tabletten nicht genommen. Allein durch logisches Denken hat sie herausbekommen, dass die Kombination für das Zahlenschloss ein Datum ist, das mit deiner Familie zusammenhängt. Sie hat nach solchen Daten gesucht und eines gefunden. Sie hat eine Menge riskiert. Doch sie lag falsch. Also ist sie keine Admin!
    Oder doch? Ist auch das wieder nur ein Trick? Wollen sie dich nur verwirren? Sie sehen ja, wie du hier vor der Tür stehst, die Pistole in der zitternden Hand. Mit Minas falscher Kombination hätten sie dich fast überzeugt, dass sie doch nur ein unschuldiges Opfer ist.
    Fast.
    Du machst dir einen Tee. Denkst lange nach. Schließlich fasst du einen Plan. Vielleicht kannst du doch noch die Kontrolle zurückgewinnen. Du riskierst alles, wenn du ihn umsetzt. Aber was hast du schon zu verlieren?

45.
    Eine Stunde nach der Rückkehr von Snowdrift standen Eisenberg, Morani und Klausen vor dem Eingang eines schmucklosen Einfamilienhauses in Karlshorst nahe der Trabrennbahn. Eisenberg klingelte mehrfach, doch niemand öffnete.
    »Ich glaube, da oben hat sich was bewegt«, sagte Klausen. Er zeigte auf eines der Fenster im ersten Stock.
    Er klingelte erneut, während er auf eine Pforte neben dem Haus deutete. Klausen nickte und verschwand im Garten.
    »Kriminalpolizei. Öffnen Sie bitte!«, rief Eisenberg.
    Klausen kam zurück.
    »Die Verandatür ist nur angelehnt«, raunte er.
    Morani und Eisenberg folgten ihm in den Garten. Der Rasen war ungemäht und durchsetzt von Moos und Unkraut.
    Aus dem Augenwinkel glaubte Eisenberg, wieder eine Bewegung hinter einem der Fenster im Obergeschoss bemerkt zu haben. Doch als er hinsah, konnte er nichts Verdächtiges erkennen.
    Eisenberg und Klausen traten mit gezogenen Waffen ins Wohnzimmer, gefolgt von der unbewaffneten Morani. Auf einem Couchtisch vor einem riesigen Fernseher standen mehrere Bierflaschen. Eine leere Chipstüte lag daneben.
    »Hallo? Ist jemand zu Hause?«, rief Eisenberg.
    Keine Antwort.
    Sie sicherten systematisch die Räume im Erdgeschoss: eine Küche, ein kleines Esszimmer, ein Gäste-WC, eine Abstellkammer. Ein Blick in den Kühlschrank offenbarte eine angebrochene Packung Frischmilch mit noch nicht abgelaufenem Haltbarkeitsdatum.
    »Hallo, hier ist die Polizei! Ist jemand zu Hause?«, rief Eisenberg erneut.
    Hastige Schritte im ersten Stock, eine Tür klappte.
    »Soll ich Verstärkung rufen?«, fragte Klausen.
    Eisenberg schüttelte den Kopf. Er sicherte, während Klausen die Treppe hinaufstieg, sich oben umsah und dann das Daumen-hoch-Zeichen machte. Im Obergeschoss gingen von einem kleinen Flur vier Türen ab. Die erste führte in ein Schlafzimmer mit ungemachtem Doppelbett, die zweite in ein enges Bad. Hinter der dritten hörten sie leise, schnaufende Geräusche.
    Eisenberg lauschte einen Moment. Dann klopfte er.
    »Polizei. Wir kommen jetzt rein.«
    Er stieß die Tür auf. Das Zimmer wirkte wie das eines Jugendlichen: Poster von Rockbands an der Wand, ungewaschene Kleidung auf dem Boden, ein kleiner Schreibtisch bedeckt mit Monitor, Tastatur und Papierstapeln. In einem Regal mit bunten Schubladen standen Jugendbücher und Brettspiele. Doch der Mann, der auf dem mit einer bunten Tagesdecke bedeckten Bett kauerte, war Ende zwanzig. Er hielt die Arme schützend über dem Kopf verschränkt.
    »Papa!«, schrie er. »Hilfe! Papa!«
    Eisenberg sicherte die Waffe und steckte sie ein.
    »Das ist er nicht. Die Stimme des Täters

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