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Delete: Thriller (German Edition)

Delete: Thriller (German Edition)

Titel: Delete: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Olsberg , Karl-Ludwig von Wendt
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den mit Vergnügen.«
    »Ich hoffe, Sie führen diese Selbstjustiz nicht im Namen der Polizei durch?«
    »Nein. Mein Name im Spiel ist Don Tufuck Withme. Die meisten nennen mich einfach Don.«
    »Und das finden Sie witzig.«
    »Ich reagiere auf die Absurdität des Lebens und insbesondere auf die Absurdität dieser Behörde, indem ich absurde Dinge tue. Lesen Sie Kafka?«
    »Nein.« Ehe Eisenberg sich selbst bremsen konnte, ergänzte er: »Meine Frau mochte ihn.«
    »Warum hat sie Sie verlassen?«
    Eisenberg blieb reglos.
    »Ist Ihnen die Frage unangenehm, Herr Hauptkommissar?«, fragte Varnholt ungerührt.
    »Was fällt Ihnen ein, in meinem Privatleben herumzuschnüffeln?«
    »Ich schnüffele nicht. Ich habe lediglich ein bisschen über Sie gegoogelt. Nichts, was nicht auch jeder andere mit ein paar Grundkenntnissen des Internets hätte finden können.«
    »Und bei Google steht, dass meine Frau mich verlassen hat? Das bezweifle ich!«
    »Nein. Aber bei Google habe ich ein altes Hochzeitsfoto von Ihnen gefunden. Ich glaube, Ihre Schwägerin hat es hochgeladen und ihre Fotosammlung, möglicherweise versehentlich, öffentlich einsehbar gemacht. Und beim Jahresempfang des Hamburger Polizeipräsidenten 2012 , wo Sie wegen Ihres Beitrags zur Aufdeckung eines Geldwäscherings eingeladen waren, kamen Sie ohne Begleitung, wie ich den offiziell im Polizei-Intranet zugänglichen Fotos der Veranstaltung entnehmen konnte.«
    »Und wenn sie gestorben wäre?«
    »Dann hätte ich das vermutlich anhand der Todesanzeigen herausgefunden. Außerdem ist eine Trennung um ein Vielfaches wahrscheinlicher.«
    »Ich fange an, zu glauben, dass es besser ist, Sie hier für Steuergelder mit sinnlosem Zeug zu beschäftigen, als Sie unkontrolliert in der Stadt herumlaufen zu lassen«, sagte Eisenberg.
    Varnholt grinste.
    »Sie glauben doch nicht etwa, dass Sie mich hier drin kontrollieren können, oder?«
    Eisenberg ließ sich nicht provozieren.
    »Was haben Sie gemacht, bevor Sie zur SEGI kamen?«
    »Dies und das. Ich habe als Freelancer für verschiedene IT-Firmen gearbeitet. Ich war Mitglied des Chaos Computer Clubs und noch ein paar anderer, weniger bekannter Organisationen.«
    »Sie waren V-Mann, nicht wahr?«
    »Sieh mal an, ich bin nicht der Einzige, der seine Hausaufgaben gemacht hat.«
    »Mal im Ernst, was wollen Sie hier, Varnholt? Mit Ihren Kenntnissen könnten Sie in der Privatwirtschaft das Dreifache verdienen.«
    »Könnte ich, das stimmt. Da gibt es nur ein kleines Problem. Ich bin ein paar Typen ein bisschen zu nah gekommen. Ich fürchte, die haben noch eine Rechnung mit mir offen. Einen Bullen legen die nicht so einfach um, weil sie wissen, dass sie damit in ein Hornissennest stechen. Aber wenn ich draußen frei herumlaufen würde … Ich würde mir jedenfalls keine Lebensversicherung verkaufen wollen.«
    »Das heißt, Sie haben sich unter die Rockschöße des Landeskriminalamts geflüchtet, weil Sie hoffen, dass man Sie hier beschützt?«
    »Sagen wir lieber, ich bin ein vorsichtiger Mensch und arbeite am liebsten aus einer sicheren Basis. Wenn es jemandem gelingt, einen Angriff von meinem Rechner aus zurückzuverfolgen, und er stellt fest, dass der im LKA Berlin steht, dann bin ich erst mal aus dem Schneider.«
    »Angriff? Was für ein Angriff?«
    »Sagte ich gerade Angriff? Sie müssen sich verhört haben. Ich meinte natürlich ›Zugriff‹, wie in ›Internet-Zugriff‹. Aber das Wort hören Sie wohl nicht mehr so gern, oder?«
    Eisenberg beugte sich vor.
    »Jetzt reicht’s, Herr Varnholt!«, sagte er mit eisiger Stimme. »Ihre Provokationen lasse ich mir nicht länger bieten. Noch eine solche Unterstellung oder irgendeine Art von persönlichem Angriff, und Sie bekommen eine Dienstaufsichtsbeschwerde an den Hals. Dann können wir ja mal sehen, was das LKA zu Ihrem persönlichen Schutz noch tut.«
    Varnholt hob abwehrend die Hände.
    »Entschuldigen Sie, wenn ich Ihnen zu nahe getreten bin, Herr Hauptkommissar. Ich wollte Ihnen lediglich ein Gefühl dafür geben, was Sie erwartet, wenn Sie tatsächlich Kaysers Angebot annehmen.«
    »Danke, das ist sehr umsichtig von Ihnen.«
    »Haben Sie noch Fragen, oder soll ich Ihnen die Hexe zur Vernehmung schicken? Ich meine natürlich Frau Dr. Morani, und mein Kommentar war in keiner Weise sexistisch oder diskriminierend gemeint.«
    »Frau Dr. Morani ist also in Ihren Augen eine Hexe. Was sind denn dann die anderen?«
    »Klausen? Ein aufgeblasener Wichtigtuer, der permanent mit der

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