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Delete: Thriller (German Edition)

Delete: Thriller (German Edition)

Titel: Delete: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Olsberg , Karl-Ludwig von Wendt
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ein Menschenkrieger, der auf den ersten Blick unscheinbar aussah. Keine schillernde magische Rüstung, keine auffälligen Körpermerkmale. Mit seinem Krummsäbel wirkte er ein wenig wie ein gestrandeter Pirat. Es gehörte zu seiner Masche, dass er seine Gegner dazu verleitete, ihn zu unterschätzen.
    »Klar«, sagte er. »Warum sollte ich auch einem Mitglied des Clans der Lügner nicht glauben?«
    »Glaub doch was du willst. Außerdem kannst du uns sowieso nichts nachweisen.«
    »Nachweisen? Ist das hier etwa eine Gerichtsverhandlung? Du glaubst wohl, du hast ein Recht auf einen Anwalt, was? Wenn ich entscheide, ihr seid schuldig, dann seid ihr schuldig! So einfach ist das.«
    »He, Mann, das kannst du nicht machen!«, sagte einer der Drachenmenschen. Obwohl die virtuellen Figuren viel zu winzig waren, um Gesichtsausdrücke zu zeigen, glaubte Mina, seine Nervosität zu spüren. »Das wäre ja Lynchjustiz!«
    Wer immer Don spielte, drückte die Tastenkombination, die einen Lachanfall auslöste. »Lynchjustiz! Da hast du wohl recht, Froschauge!«
    »Du, ich glaube, da will dich jemand sprechen«, sagte ein anderer aus der Gruppe.
    »Lenk bloß nicht ab! Wenn ihr zugebt, dass ihr es wart, und den Newbies ihre Sachen und ihr Gold zurückgebt – mit Zinsen natürlich – lasse ich euch vielleicht noch ein paar Hitpoints übrig.«
    »Also gut«, sagte der Wortführer. »Wir geben ihnen das Zeug zurück. War sowieso nur wertloser Kram.« Er machte eine Geste mit seinen grün beschuppten Armen und verschwand plötzlich. Im nächsten Moment ging Don in Flammen auf.
    »Jetzt habt ihr ein Problem, ihr Kaulquappen!«, sagte Don. Dann führte er seinerseits einen Zauber aus, der die Drachenmenschen mit einer Eisschicht überzog. Der Wortführer, der sich zwischenzeitlich unsichtbar gemacht hatte, erschien als frostiger Umriss. Außerdem verlangsamte das Eis die Bewegungen der vier Drachenmenschen.
    Mina brauchte keine Aufforderung. Sie attackierte die nächste Echse mit einem gewaltigen Axthieb, der dem Gegner fast die Hälfte seiner Lebensenergie entzog.
    Es dauerte keine Minute, bis die Leichen der Drachenmenschen auf dem Kneipenboden lagen. Don sammelte ihre Waffen und Ausrüstung ein. Dann wandte er sich an Gothicflower.
    »Danke, Halbork.«
    »Immer gern.«
    »Stimmt es, dass du mich sprechen wolltest?«
    »Ja. Ich suche jemanden. Einen Dieb namens ShirKhan. Hast du zufällig von ihm gehört?«
    »ShirKhan? Ist das nicht einer dieser Typen, die angeblich im RL spurlos verschwunden sind?«
    »Ja, genau.«
    »Jetzt weiß ich, wo ich deinen Namen schon mal gelesen habe. Du warst es, die diese Lawine losgetreten hat, stimmt’s?«
    »Kann schon sein. Ich mache mir einfach Sorgen.«
    »Das ist doch nicht etwa ein Hoax, oder?« So bezeichnete man falsche Warnmeldungen im Internet, die in erster Linie dazu dienten, grundlose Panik zu verbreiten.
    »Ich kenne ShirKhan im RL. Er ist tatsächlich verschwunden. Die Polizei hat sogar eine Vermisstenanzeige aufgenommen.«
    »Die Polizei, ja?« Don machte eine Armbewegung. Ein violetter Wirbel entstand, und plötzlich verschwand die Kneipe. Gothicflower befand sich nun in einem Raum mit steinernen Wänden und einem großen Bett, das mit einem Eistigerfell belegt war.
    Don stand neben ihr.
    »Hier sind wir ungestört«, sagte er. »Erzähl mir einfach, was passiert ist.«
    Mina tippte die ganze Geschichte in die Tastatur. Obwohl sie fließend mit zehn Fingern schreiben konnte, dauerte es mehr als eine halbe Stunde, bis sie alles erzählt hatte. Nur Galouyes Buch erwähnte sie nicht. Selbst gegenüber einem Zauberer in einer Fantasiewelt war es ihr peinlich, dass sie glaubte, Thomas könnte einfach gelöscht worden sein.
    »Und du warst bei der Polizei? Was haben die gemacht?«
    »Erst mal gar nichts. Haben gesagt, dass sie bei Vermisstenfällen nicht zuständig wären, solange es keinen Hinweis auf eine Straftat gibt oder der Verschwundene offensichtlich hilflos war.«
    »Erst mal?«
    »Nach einer Woche bin ich noch mal hin, als ich rausgefunden hatte, dass Thomas nicht der Einzige war, der verschwunden ist. Eine der anderen war Diabetikerin, und die Polizei hatte damals eine Vermisstenanzeige aufgenommen. Daraufhin haben mich zwei von denen noch mal vernommen. Seitdem hab ich nichts mehr gehört.«
    »Klingt nach einer seltsamen Sache. Vielleicht kann ich dir helfen.«
    »Ehrlich gesagt habe ich die Hoffnung aufgegeben, hier in Goraya etwas herauszufinden. Oder hast du ShirKhan in den

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