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Delhi Love Story

Delhi Love Story

Titel: Delhi Love Story Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swati Kaushal
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ist. Hast du gerade geschnaubt? «
    »Nein.«
    »Doch, hast du.«
    »Weißt du …«
    »Sag bloß, du magst ihn auch nicht.«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Was dann?«
    »Er wirkt ganz cool, Ani, aber …«
    »Aber …?«
    »Vielleicht ist er ein bisschen zu cool?«
    »Was soll das denn bitte heißen?«
    »Ich weiß nicht. Ich finde seine Freunde ein bisschen zu … raffiniert.«
    »Zu raffiniert für mich naives Mädchen?«
    »Du bist nicht naiv.«
    »Nein, bin ich nicht. Und überhaupt, was weißt du schon über Raffinesse? Was bitte hattest du denn mit Miss Nikki gemeinsam?«
    »Nicht viel. Und sieh nur, wie es ausgegangen ist.«
    »Das tut mir leid, aber Kunal ist nicht Nikki.«
    »Nein, ist er nicht. Aber er ist sehr selbstbezogen.«
    »Das sind nur Vorurteile. Woher willst du denn wissen, wie er ist?«
    »Ich weiß nicht. Aber ich weiß, wie du bist. Oder wenigstens, wie du immer warst.«
    »Wie ich war?«

    »Du warst einfühlsamer, Ani. Du warst der großherzigste, großzügigste Mensch, den ich kannte, und der loyalste.« Rani bewegt sich ein wenig; Keds wartet, bis sie wieder ruhig schläft. »Bleib ein netter Mensch, Ani.«

Zweiunddreißig
    Natürlich kann Ma den neuen Kunden für Kaleidoscope gewinnen. Sie kommt am Sonntag zurück, noch ganz aufgeregt von der Reise, in den Haaren hängen noch ein paar Konfetti. Sie sagt, sie könne sich nicht an das letzte Mal erinnern, bei dem sie so viel getanzt oder so wenig geschlafen habe. Ich sage, dass ich mich auch freue, sie wieder zu sehen.
    Sie hat einen neuen rosafarbenen Koffer für Rani gekauft. »Ich hatte eine Stunde Zeit am Flughafen«, erklärt sie Rani, die mit großen Augen Pullover, Halstücher, Blusen, Röcke, Nachtwäsche, eine Uhr, eine Handtasche und ein Parfum aus Mas Koffer holt.
    »Aber Tante Isha«, wehrt sie ab, »ich brauche das alles nicht.«
    »Natürlich nicht, aber es sind doch schöne Sachen, oder? Ann, mein Schatz, das hier ist für dich.« Sie hält mir eine kleine Samtschachtel hin. Darin sind kleine, sternförmige Diamantohrringe.
    »Du findest sie wahrscheinlich schrecklich«, sagt Ma.
    »Ich finde sie nicht schrecklich.«
    »Nicht?«

    »Nein, sie sind hübsch.«
    »Schön, dann kannst du sie heute Abend beim Essen tragen.«
    »Wir gehen essen? Aber du bist gerade erst heimgekommen. «
    »Na und? Wir gehen ins Bukhara, hast du das vergessen? JD hat angerufen, um mich daran zu erinnern.«
    Und plötzlich hört die Welt auf zu leuchten. »Ma, ich gehe nicht mit.«
    »Aber Liebling –«
    »Ich muss lernen.«
    Ma schminkt sich vor dem Ganzkörperspiegel. Sie trägt goldfarbenen Lidschatten auf und sieht mich an. »Bist du sicher, dass du nicht mitkommen willst?«
    Ich wedele mit meinem Schulheft.
    »Du bist so fleißig …«
    »Rani ist ein gutes Vorbild.«
    Der Sarkasmus entgeht ihr, sie konzentriert sich zu sehr auf ihren Lippenstift. Roten Lippenstift hat sie seit drei Jahren nicht mehr getragen. Sie bemerkt meinen Gesichtsausdruck. »Ist das zu grell?«
    »Ma, du siehst großartig aus, und das weißt du.«
    Sie trägt einen schwarzen Sari mit Goldfäden und eine rückenfreies Neckholder-Oberteil. Arme und Taille sind unbedeckt, sie ist so schmal. Sie dreht sich wieder zum Spiegel und trägt Eyeliner und Kajal auf. Ihre Augen sind umwerfend. Sie zieht kleine Saphirohrringe an.
    »Tante Isha, ich bin so weit.« Rani trägt etwas Neues, Rosafarbenes, Zartes.

    »Rani, du siehst wunderschön aus«, sagt Ma.
    »Hast du nie genug von Rosa?«, frage ich.
    Ma reibt etwas Orange-Ingwer-Duft auf ihr Handgelenk und dreht sich zu mir um. »Hast du nie genug von Jeans?«, kontert sie.
    Pünktlich und fein herausgeputzt trifft unser Nachbar ein. Er trägt teure dunkle Hosen, ein teures schwarzes Hemd und Schnürschuhe, die Haare sind frisch frisiert. Als wäre er direkt aus einer Ralph-Lauren-Anzeige hinausspaziert. Er schenkt mir sein strahlendstes Lächeln, als ich ihm die Tür öffne. »Kommst du nicht mit?«, will er wissen.
    »Ich muss lernen.«
    »Wusstest du es noch nicht, JD?«, sagt Ma. »Unsere Ani ist seit Neuestem ganz vergeistigt.«
    Unsere Ani?
    Er lächelt sie an, als sei sie das Schönste, was er je gesehen hat. »Du siehst wundervoll aus, Isha.«
    »Ach komm, Jades«, wehrt sie das Kompliment ab.
    »Hallo, Onkel JD.« Die perfekte Rani ist natürlich auch schon fertig. Und bringt ihm netterweise ein Glas Wasser. Auf einem Tablett. Als hätte er Wüsten und Berge bezwungen, um hierherzugelangen.
    »Danke«, sagt er und

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