Delta Operator (German Edition)
Garrett und Franklin in die Warteschleife und wählte die Nummer Bremners.
Doch die Nummer war nicht mehr zu erreichen, die Leitung blieb tot. Grant konnte nicht wissen, dass das Mobiltelefon Ed Bremners sich mittlerweile als Haufen aus zertrampeltem Plastik und Schaltkreisen im Gestrüpp des Parkplatzes befand, auf dem sich Bremner eben noch befunden hatte. Der Colonel, aufgebracht über diesen hirnlosen Fanatismus und die ganz und gar nicht geplante Ausuferung ihres an sich perfekten Komplotts, hatte sich aus einem Impuls heraus entschlossen, aus der Sache auszusteigen. Sein Herz raste, als er die Interstate 80 entlang Richtung New York City fuhr, wo ihn sein Appartement erwartete. Er hatte seinen Ausstieg nicht geplant gehabt. Woher denn auch. Schließlich war es ja seine Idee gewesen, James umzulegen. Doch unter ganz anderen Voraussetzungen und unter völlig anderen Rahmenbedingungen. Das, was diese Idioten jetzt vorhatten, war reiner Wahnsinn. Das würde mit Sicherheit fehlschlagen und im Anschluss konnten sie allesamt schon ihren Termin für ihre Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl beantragen. Aber ohne ihn, dachte er wütend. Ohne ihn.
Während er über die breite Autobahn Richtung Osten fuhr, fühlte er eine immense Last ganz langsam von sich abfa llen. Es war vorbei. Sie hatten es nicht geschafft und irgendwie schien es ihm gar nicht falsch, dass es so ausgegangen war. Er stand jetzt immerhin vor einer gänzlich neuen beruflichen Situation, die mit seiner damaligen, als er den Vorschlag zur Liquidierung des Präsidenten gemacht hatte, überhaupt nicht vergleichbar war. Er würde seine Zelte hier abbrechen und wieder nach Westen ziehen. Seine Versetzung an die Nellis Air Force Base in Nevada war seit letzter Woche durch. Ein neues interessantes Aufgabengebiet erwartete ihn, das sich für ihn eigentlich völlig unerwartet eröffnet hatte und ihm nun ungeahnte und unerwartete neue Möglichkeiten bot. Nach dem Kippen seines geliebten Marsprogrammes der NASA, an dem auch Teile der Air Force und damit auch Bremner selbst beteiligt waren, hatte er nun den Befehl erhalten, sich einer neuen Forschungsgruppe unter dem Kommando General Blacks anzuschließen. Bremner hatte viel von General Black gehört, hielt ihn für einen großartigen Wissenschaftler und Offizier. Unter ihm zu arbeiten war bestimmt eine große Herausforderung und schien außerdem gewiss sehr lehrreich zu werden.
Er hatte nicht vor, länger als notwendig hier in der Gegend zu bleiben, da es Grant und Franklin vermutlich noch einfallen würde, ihn doch noch zum Verbleib in ihrer elitären Hochve rräterrunde zu bewegen. Vielleicht war es naiv von ihm zu glauben, dass er sich so ohne weiteres abseilen könnte, ganz ohne Konsequenzen, doch er fühlte sich trotzdem relativ sicher. Was sollte den schon groß passieren?, fragte er sich. Wenn es den Verrückten gelang, den Präsidenten doch noch umzulegen, dann war ihr Vorhaben geglückt, Grant und Franklin hätten alle Hände voll zu tun, ihre neuen Ämter in Angriff zu nehmen und Garrett würde sich hüten, irgendwas gegen einen hohen Air Force Offizier zu unternehmen. Außerdem, so dachte Bremner, brauchten sie ihn jetzt sowieso nicht mehr. Er hatte seine Schuldigkeit getan, also konnte ebenso gut auch aussteigen.
Und falls ihnen dieser letzte Jagdakt nicht gelang, und der Präsident würde überleben, so würden sie es kaum wagen, ihn mit dieser Sache in Verbindung zu bringen. Das würde sie all esamt nur selbst mit in den Abgrund reißen. Ja, Bremner würde sie alle mitnehmen, das war sicher. So dumm konnten sie nicht sein, dachte er, während sich sein Herzschlag langsam wieder beruhigte und er sich in den fließenden Verkehr einordnete, der sich mit vorschriftsmäßiger Geschwindigkeit in Richtung der Metropole wälzte.
Es war vorbei, entschied er. Es war vorbei, und er war froh darüber.
„Vergessen wir Bremner, um den kümmern wir uns sp äter“, führte Admiral Franklin das Gespräch fort. „General Garrett, können wir uns zumindest Ihrer Loyalität sicher sein?“, wollte er von dem dritten verbliebenen Verschwörer wissen.
„Unbedingt, Sir“, antwortete der rothaarige Marine sofort und ohne zu zögern. „Ich werde alles, was ich über diese Sache weiß, mit ins Grab nehmen. Das schwöre ich bei allem, was mir heilig ist.“
„So hatten wir das ja ursprünglich auch besprochen“, brummte General Grant, der immer noch nicht glauben konnte, dass sich dieser Pisser
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