Delta Operator (German Edition)
Das hatte der alte Sergeant Major nicht verdient.
Dann erhob er sich und ging weiter zu Sergeant Leroy Te llis, der aus einer beschissenen Bauchwunde stark blutete und am ganzen Körper zitterte. Der große Afroamerikaner biss die Zähne zusammen, als sich der Major zu ihm hinunter bückte.
“Wie geht’ s Sergeant?”, fragte Hart mitfühlend und sah kurz auf den nassen, schwarzen Fleck auf dem Bauch des Mannes, keine fünf Zentimeter neben dem Nabel.
“Ist nur ein Kratzer, Sir”, presste Tellis aus zusammen g epressten Zähnen hervor.
“Wird schon wieder werden.”
“Ja, ganz bestimmt, Sergeant. Nächste Woche sind sie wieder fit und dann kommen Sie rüber ins Offizierskasino und wir heben einen miteinander, okay?” Hart hielt die Hand des Mannes, während er mit ihm sprach.
“Alles klar, Sir”, lächelte er, während kalter Schweiß ihm in Strömen das Gesicht hinunterlief.
“Sie werden schon wieder”, log Hart und stand auf.
Er wandte sich von dem todgeweihten Soldaten ab und ging hinüber zu Corporal Willy Jones und seinem Notebook, auf dem sie den hinterhältigen Angriff auf die Berets via Helmkamera mitverfolgt hatten. Und auch die Werte der Bi omedicsensoren, die sich bei zwei der Männer nach dem Angriff rapide verschlechterten, hatten sie atemlos vor Wut und Überraschung beobachtet. Der Einsatz war bis jetzt so beschissen wie nur irgend möglich verlaufen. Zwei tote Berets lagen bereits keine zehn Meter hinter ihm, ein weiterer würde sich im Laufe der Nacht noch dazu gesellen, das stand schon mal fest. Verflucht, hätten sie nur die verdammten Kevlarwesten mitgenommen, dann hätten sie zumindest Tellis retten können. Aber mit derart heftiger Gegenwehr hatte der Major nicht gerechnet. Wie sollte er denn auch.
“Verbinden Sie mich mit General Grant, Corporal. Hier ist die Nummer.”
Major Hart musste Meldung erstatten, so wollte es der General. Er würde natürlich von diesen ersten Fehlschlägen berichten und sich einen Anschiss erster Klasse einhandeln. Doch das war ihm egal. Er wartete, während der Corporal die Verbindung herstellte. Es klappte nicht beim ersten Mal, also versuchte es Jones erneut. Major Hart hatte inzwischen die Waffe des Sergeant Major an sich genommen. Er hielt das M4 mit erhobenem Lauf in der rechten Hand, während er mit links die Magazine in seine Taschen steckte. Dann gab er Befehle aus:
“Osborne, Stark, ihr geht am Eingang zu den Höhlen in Stellung und sorgt dafür, dass niemand lebend da raus kommt. Wir warten bis es hell wird, dann räuchern wir die Ratten aus.”
Er konnte und wollte sich nicht eingestehen, dass er in der Dunkelheit der Eishöhlen den darin verborgenen Gegner unterschätzt hatte und dass er sich erst mit Hilfe des Tageslichtes wieder einen Angriff zutraute. Er hatte fast die Hälfte seiner Männer verloren und weitere Verluste konnte er sich nicht leisten.
“Ich habe den General in der Leitung”, meldete sich Co rporal Jones.
“Her mit ihm”, befahl Hart.
23:48
“Keine Panik, ich bin’ s nur”, flüsterte Crowe, als er in die kleine Höhle zurück kletterte, in der er die anderen zurück gelassen hatte. Durch sein Nachtsichtgerät war nur eine Erhöhung am Boden zu sehen, die nicht weiter verdächtig aussah. Er sah keine Wärmesignaturen, die Gruppe hatte sich also an seine Anweisungen gehalten, stellte er zufrieden fest.
Da schob auch schon General Will Arnold beinahe gleic hzeitig mit Commander Nina Williams Die schneeverkrustete Decke von seinem Kopf und richtete sich auf. Der General zitterte kaum, es war überraschend warm unter der Decke gewesen. Auch Nina wirkte nicht weiters mitgenommen. Der Präsident war noch dabei, sich zu befreien.
“Wir haben das Feuergefecht mit bekommen, Sohn”, brummte General Arnold. “Sieht nicht so aus, als ob die Sie erwischt hätten, oder?” grinste der alte Soldat.
“Nein, sieht eher nach dem Gegenteil aus, Sir”, antworte Crowe flüsternd. “Zwei weniger, das macht dann nur mehr vier, wenn ich richtig mitgezählt habe.”
“Sie haben eben zwei Männer getötet?”, wollte Präsident Marvin James ungläubig wissen. Er war noch nie so nahe an einem Kampfschauplatz gewesen, hatte das ganze Töten und Abschlachten immer nur von fern mitgekriegt, im Iran und davor im Irak.
“Lieber die als wir”, sagte Nina Williams, bevor Crowes Laune durch den schlaffen Politiker wieder in den Keller sacken konnte.
“Und das ist Ihr Plan, oder?”, fragte der Präsident zu
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