Delta Operator (German Edition)
Wirkung nicht verfehlt.
„Sie…, Sie sind ja verrückt“, murmelte Baxter kraftlos. Sein Herz raste, er hatte schreckliche Angst und er glaubte dem riesigen Kerl, der ihn aus eiskalten Augen anstierte, absolut jedes Wort. Dobbs hatte sich auf dem Metallbett aufgestützt und beobachtete Baxter wie ein Raubtier seine Beute.
„Doch wie ich Sie kenne, Baxter, werden Sie das alles weg stecken. Sie sind ja ein harter Bursche, nicht?“ Dobbs grinste und Baxter wurde noch weißer, als er dies ohnehin schon war.
„Und Ihre Eier brauchen Sie doch sowieso nicht mehr, oder? In Ihrem Alter sollten Sie an was ganz anderes denken. Corporal Lavinski hier ist ausgebildeter Sanitäter. Er wird schon au fpassen, dass Sie mir hier nicht verrecken. Ich hab nämlich noch einiges mit Ihnen vor, Doktor.“
„Meinetwegen bringen Sie mich um“, flüsterte Baxter, „doch ich werde Ihnen nichts sagen .“
Dobbs entblößte eine Reihe schiefer Zähne, als sein Gri nsen noch breiter wurde.
„Das weiß ich doch, Doktor. Sie sind ein ganz zäher Bu rsche. Deshalb werde ich Ihnen jetzt noch kurz erzählen, was Sie in Stufe Drei des Verhörs erwartet. Ich persönlich liebe Stufe Drei und der Corporal tut das auch. Wir beide haben dabei immer am meisten Spaß.“
Baxter sah das irre Grinsen vor sich und zweifelte ernsthaft daran, ob der große Mann noch alle Tassen im Schrank hatte. Doch er glaubte ihm, und das Wissen, welche Schmerzen jetzt vor ihm lagen, ließ ihn schwach werden. Noch schwächer, als er es bereits war.
Dobbs entfernte sich wieder von Baxter und griff nach der Aktentasche, die auf dem Stuhl stand. Er öffnete sie und holte ein paar Blätter Papier heraus. Dobbs betrachtete die Blätter und nickte dabei anerkennend.
„Mein Kompliment, Doktor. Da haben Sie aber wirklich was Hübsches zu Stande gebracht. Das hätte ich Ihnen gar nicht zugetraut.“
Baxters Herz sackte ihm noch ein Stück tiefer, er fühlte ganz instinktiv, dass alles noch schlimmer kommen würde, als er es je befürchtet hatte.
Dobbs betrachtete noch kurz die Blätter, dann warf er sie aus dem Handgelenk auf das schmale Bett. Er zwinkerte Baxter zu und griff nach der Aktentasche.
„Das hier ist Stufe Drei. Denken Sie dran, Doc. Wir haben noch Platz hier unten in diesem kleinen Keller. Und hier oben kommt nie jemand vorbei. Wir können uns also noch lange amüsieren. Sie, ich, der Corporal und …“ Dobbs beendete den Satz nicht, grinste nur wissend und ging. Corporal Lavinski kletterte zuerst die schmale Leiter hinauf, danach folgte ihm Dobbs. Noch einmal drehte sich Dobbs um.
„Wir kommen wieder, Doc. Und dann werden wir uns u nterhalten, glauben Sie mir.“
Dann war der große Mann verschwunden und die schwere Falltür krachte ins Schloss. Das Licht blieb an und Baxter sah die Staubflocken, die langsam durch die Luft schwebten. Sein Verstand drohte zu versagen, als er die Blätter sah. Er konnte erkennen, dass es sich um Fotos handelte. Mühsam stemmte er sich hoch und beugte sich nach vorne. Die Fesseln an seinen Händen gaben ihm genug Spiel, dass er sich aufrecht hinsetzen konnte. Die Blätter lagen unmittelbar vor ihm auf der zerwüh lten, stinkenden Bettdecke. Baxters Herz raste, als er sich noch weiter nach vorne beugte und eines der Blätter mit den Zähnen hochhob. Er drehte das Blatt um und ließ es wieder fallen. Das Bild, das er sah, bevor ihm Tränen den Blick verwässerten, zeigte eine junge Frau mit langen, blonden Haaren. Die Frau hob ein kleines Kind hoch und lächelte es liebevoll an. Das kleine Kind schien vor Freude zu kreischen, seine Augen waren weit aufgerissen uns strahlten. Unter dem Bild stand das Datum des 3. August 2016, daneben stand in klarer Blockschrift, wo das Foto aufgenommen worden war. Baxter kannte die Adresse. Er selbst hatte das Grundstück gekauft und es danach seiner Tochter geschenkt.
Weinend sackte Baxter zusammen. Sein Körper bebte, als er hemmungslos schluchzte. Seine Finger verkrampften sich um das Stück Papier, seine Tränen verwischten die Tinte des Ausdrucks.
Er würde alles sagen, schwor er sich unter heftigen Wei nkrämpfen. Alles, was diese Männer von ihm wissen wollten. Wenn sie nur seine Mädchen in Ruhe ließen. Das war alles, was er wollte. Dass er sterben würde, war ihm egal.
Lavinski hörte das Schluchzen des alten Mannes im Keller nur gedämpft, als er Dobbs ansah.
„Da hast du ja das volle Programm vom Stapel gelassen, Sarge!“ , grinste er.
„Für einen Moment
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