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Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Gruber
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dachte ich wirklich, dass du dem armen Kerl die Eier ausreißen würdest.“
    Dobbs lächelte nicht, als er Lavinskis amüsierten Blick e rwiderte. Er kannte General Garretts Befehle, Lavinski nicht. Das war der Unterschied und erklärte, warum Lavinski grinste und Dobbs dies nicht fertig brachte.
    Lavinski merkte, dass sein Sergeant nicht zu Späßen aufg elegt war, und wurde wieder ernst.
    „Werden wir die Frau auch holen müssen?“ fragte er vo rsichtig. Er hatte die Fotos gesehen, die Dobbs geschossen hatte, und verspürte keine Lust, sich an der Frau und ihrer Tochter vergreifen zu müssen.
    Dobbs warf die Aktentasche auf das schmale Feldbett, das im Erdgeschoß der Hütte stand. Dann sah er unbewusst auf die dicke Falltür, durch die sie ihren Gefangenen in sein Ve rlies gebracht hatten.
    „Das wird nicht nötig sein, Corporal“, antwortete er ruhig, als sich seine Augen wieder von der Falltür losgerissen hatten.
    Lavinski nickte und glaubte, eine Spur von Unbehagen in Dobbs Augen entdeckt zu haben. Doch nur ganz kurz und auch nicht wirklich überzeugend, fand er.
     
     
    Clarksville, Virginia , USA
    28 . August 2016
     
    Die kleine Stadt Clarksville liegt malerisch am Rande des Kerr Lake nahe der südlichen Staatsgrenze von Virginia. Die zweitausend Einwohner blicken auf eine eher unspektakuläre Entwicklung ihrer Stadt zurück, die zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts ihren Anfang nahm. Im Kern des kleinen Städtchens finden sich einige sehr gut erhaltene oder zum Teil fachmännisch restaurierte Gebäude aus diesem Anfangsstadium der Besiedlung, deren ansehnliches Äußeres ihre jeweiligen Besitzer mit Stolz erfüllt.
    Ein in der Stadt besonders angesehener Besitzer eines Ha uses aus dem Jahre 1839 war Lieutenant General Malcolm P. Maddox. Der hohe Offizier der US Army, dessen Uniform mit dem Zeichen der Special Forces geschmückt war, verbrachte zwar den Großteil der Woche im Pentagon in Washington, doch an den Wochenenden und im Urlaub, fand man ihn mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in Clarksville.
    General Maddox, ein achtundfünfzigjähriger Offizier mit einwandfreier Dienstakte, breitem Kreuz, hoher Stirn und fü lligen Hüften liebte die Ruhe und Abgeschiedenheit in diesem kleinen Nest, das so viel anders war, als das hektische Washington, das er mit zunehmendem Alter immer mehr verabscheute. Maddox war ein leidenschaftlicher, wenn auch wenig erfolgreicher Jäger und er hatte ein ausreichend großes Jagdgebiet auf zehn Jahre gepachtet, wo er außerdem ein gemütliches Blockhaus besaß. Dort hin verzog er sich manchmal, um seinen Gedanken freien Lauf zu lassen und seinen anderen, ganz speziellen Neigungen nach zu gehen. Zu diesem Zweck hatte die nach außen hin unscheinbare Jagdhütte in ihrem Inneren mit einigen angenehmen Einrichtungen aufzuwarten. Unter anderem waren dies eine Zentralölheizung, ein kuschliger offener Kamin, beheizbares Wasserbett und Jacuzzi, ein kleiner ausklappbarer, in einem Wandschrank versenkter Edelstahlkäfig mit einer schwarzen Schaukel, sowie ein Repertoire an diversen Spielzeugen , das der General ganz besonders liebte. Ein mit einer riesigen Satellitenschüssel verbundener 3D-LED-Flachbildschirm füllte beinahe die gesamte dem riesigen Bett gegenüberliegende Wand aus, darunter standen ein Blue-Ray-Player und eine gewaltige Soundanlage. Auf den warmen, rustikalen Bodenbrettern lagen ein großes Grizzlybärenfell und zwei weiße, weiche Schaffelle. Durch eine Tür vom großzügigen Wohn/Schlafbereich getrennt gelangte man in eine kleine Küche mit Edelstahlarbeitsplatte und riesigem zweitürigen Kühlschrank. Nochmal abzweigend davon gelangte man in ein kleines feines Bad mit Dusche und WC. Toilettenartikel standen dort fein säuberlich aufgereiht auf Glasregalen, es duftete nach Parfum und Rasierwasser.
    Diese kleinen Nebenräume hatte der Mann in dem schwa rzen Trainingsanzug und der Kapuze bereits gewissenhaft durchsucht. Er hatte nichts Brauchbares finden können, hatte daraufhin die Küche durchforstet und dabei darauf geachtet, dass alles auf seinem Platz blieb. Der Mann trug Latexhandschuhe und eine Gesichtsmaske, um keine verräterischen DNA-Spuren zu hinterlassen. Er war ein Profi und hasste Fehler, deshalb ging er kein Risiko ein.
    Zurück im großen Wohnbereich der Hütte setzte er seine akribische Arbeit fort. Er durchsuchte methodisch alle Schrä nke und Regale, sah hinter Bildern und unter Blumentöpfen nach, kontrollierte die

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