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Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Gruber
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verflüchtigte.
    Bremner zoomte zurück, um einen größeren Ausschnitt des Steinbruchs in die Linse zu bekommen und eventuelle B ewegungen besser erkennen zu können. Doch es war unwahrscheinlich, dass irgendjemand irgendetwas mitbekommen hatte. Erstens waren Sprengungen auf einer etwa sechs Kilometer entfernt gelegenen Autobahnbaustelle beinahe täglich notwendig und machten deswegen eine weitere Explosion nicht weiter auffällig. Und zweitens war der Krach der Explosion nur sehr schwach zu vernehmen gewesen. Bremner hatte genau gewusst, wo und wann der Koffer explodieren würde. Jedem anderen, der keine Ahnung vom Test des Colonels hatte, wäre das Grollen wahrscheinlich gar nicht aufgefallen. Halbwegs erleichtert und mit wesentlich ruhigerem Puls setzte sich Ed Bremner ins niedrige Gras und beobachtete den Steinbruch.
     
    Die Sonne stieg noch weitere zwanzig Minuten am Himmel empor, bevor Colonel Bremner aus dem Dickicht unterhalb der Straße brach und zu seinem Wagen zurückkehrte. Der kleine schwarze Kasten, der seinen Test unter den für den späteren Einsatz zu erwartenden Bedingungen erfolgreich bestanden hatte, lag zusammen mit dem leistungsstarken Feldstecher im handlichen Rucksack des Colonels. Ob das knappe Viertel Kilo Explosivstoff seinen ersten Test ebenfalls bestanden hatte, würde Bremner in ein paar Minuten wissen, wenn er die Überreste des Koffers unter dem Tarnnetz untersuchte.
     
     
     
    Davis-Monthan Air Force Base, Tucson, Arizona
    04. Oktober 2016
     
    Der Torposten an der Haupteinfahrt der Luftwaffenbasis sah die Staubwolke der Fahrzeuge durch die sirrende Hitze der flimmernden Straße. Er blinzelte gegen die grellen Sonne nstrahlen und ging ein paar Schritte auf die trockene, steinharte Straße hinaus. Sein kleines Wachhäuschen, in dem die Klimaanlage verzweifelt gegen die sengende Hitze des Frühherbstes ankämpfte, lag direkt hinter ihm. Der Posten hörte nun die großen Dieselmotoren der Fahrzeuge, die mit etwa siebzig Stundenkilometern über die staubige Straße direkt auf ihn zukamen. Ein paar Augenblicke später bremste das Führungsfahrzeug des kleinen Konvois direkt vor dem Posten. Das Fenster an der Fahrerseite wurde surrend herunter gefahren, während der Posten mit einer Hand an seinem Pistolenhalfter auf das Fahrzeug zuging. Der zweite Torposten, nicht zu erkennen hinter den verspiegelten Scheiben des Wachhäuschens, beobachtete seinen Kameraden genau, der die nicht angemeldeten Fahrzeuge kontrollierte. Das leichte Sturmgewehr M4 hielt er gesichert und durchgeladen vor seiner Brust.
    Dann war der Torposten am Hummer angelangt und spä hte ins Innere des breiten Geländefahrzeuges. Er sah mehrere Männer in den gefleckten Camouflagekampfanzügen, wie sie die Army und die Marines verwendeten. Am Fahrersitz saß ein Soldat, ein Marine, wie er jetzt erkannte, mit breitem Gesicht. Noch bevor er irgendetwas sagen konnte, wurde ihm ein Dienstausweis zusammen mit einem offiziell aussehenden Dokument entgegengestreckt. Die beiden goldenen Sterne am Kragen des Camouflagehemdes des Soldaten auf dem Beifahrersitz sah er erst, als er die Papiere in seinen Händen hielt. Der Posten straffte sich augenblicklich.
    „Guten Morgen, Sir“ , sagte er, während er sich zuerst den Dienstausweis ansah. Major General Cliff Garrett, las er auf der ID-Karte, United States Marine Corps. Der Ausweis schien in Ordnung zu sein, also sah sich der Torposten das zweite Blatt Papier an, das der Fahrer ihm gegeben hatte. Er las nur ein paar Zeilen, registrierte die ausstellende Stelle des Schriftstückes sowie den Posten und Dienstgrad des Unterzeichners ganz unten auf dem Befehl. Damit wusste der Sergeant genug, um die Papiere dem hohen Offizier ohne weitere Fragen zurück zu geben und seinem Kollegen im Wachhäuschen das Zeichen zu geben, das Tor schleunigst zu öffnen. Der General im Inneren des Jeeps sagte noch immer nichts, sondern blickte nur starr gerade aus.
    „Willkommen in Arizona, Sir!“ , sagte der Torposten, ohne jedoch eine Antwort zu erhalten. Lediglich sein zackiger Gruß, als er dem Zweisternegeneral salutierte, wurde, weniger enthusiastisch, erwidert. Daraufhin fuhr der schwere Wagen an und die Scheibe schloss sich wieder. Der zweite Hummer, der direkt hinter dem Wagen des Generals den Torposten passierte, hatte die Scheibe noch heruntergekurbelt. Der Torposten sah den Fahrer und fragte sich später, ob er schon einmal einen so riesigen Kerl in einer Tarnuniform gesehen hatte. Auch sein

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