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Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Gruber
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wieder bei ihrer Einheit. Sie konnte nur hoffen, dass Lieutenant Harrison, ihr Stellvertreter, keinen Mist baute. Der Junge war gut, aber noch verdammt grün hinter den Ohren. Und Erfahrung war das A und O in der Nachrichten- und Aufklärungsaufbereitung.
    Sie hoffte wirklich, dass Harrison ohne sie zu Recht kommen würde, als die Wagenkolonne in die Smogglocke der Hauptstadt eintauchte und Kurs auf den Regierungssitz des italienischen Premiers nahm.
     
     
    23:46 Uhr
     
    Der dunkle Chrysler Voyager mit dem Diplomatenkennzeichen verließ die US-Botschaft in der Via Vittorio Veneto und wan dte sich dann zuerst nach Süden. Als das Fahrzeug auf die A12 auffuhr, bewegte es sich in westlicher Richtung, direkt auf das dunkle, kalte tyrrhenische Meer zu. Der Chrysler fuhr auf der breiten Autobahn am Tiber entlang, bevor er sie nach etwa zwanzig Kilometern verließ.
    Sergeant Dobbs, der am Steuer des Wagens saß, hielt sich peinlich genau an alle Verkehrsregeln und versuchte, nicht au fzufallen. Er fand die schmale, schlecht beleuchtete Straße, die ihn wieder nach Norden, in Richtung des kleinen Ortes Focene führte. Die schlecht asphaltierte Straße führte in einem Abstand von etwa dreihundert Metern am Maschendrahtzaun des Leonardo - da - Vinci - Flughafens entlang. Nach zweiminütiger Fahrt waren sie an ihrem Ziel angelangt: Ein einsamer Schuppen, zu dem ein holpriger Feldweg führte, stand ein paar Meter abseits der Straße. Hinter dem Schuppen gab es – von der Straße aus nicht einsehbar – eine ebene Fläche, die ausreichend Platz für den Chrysler bot. Der Schuppen war leer, nur ein paar alte Bretter lagen unordentlich hinter dem baufälligen Gebäude. Das alles wussten die beiden Marines, hatten sie doch den Platz sorgfältig ausgewählt und mehrere Tage lang observiert. Nichts hatte sich je dort gerührt. Kein Mensch hatte den Schuppen besucht, irgendetwas hingebracht oder abgeholt. Kurz gesagt: Die Stelle war optimal geeignet, um den Chrysler dort für die Nacht abzustellen.
    Der Motor erstarb, als Dobbs den Wagen geparkt hatte. Zusammen verließen die beiden Männer das Auto. Dobbs stellte sich neben die verwitterten Bretter der Schuppenrüc kwand und beobachtete die Straße, während Lavinski die Heckklappe des Chryslers öffnete. Der Corporal klappte eine graue Wolldecke zur Seite und enthüllte zwei schwarze Rucksäcke. Er lud die Rucksäcke aus dem Wagen, wobei sich seine sehnigen Unterarme unter dem Gewicht des zweiten Rucksacks besonders anspannten. Dann förderte er zwei schwarze Westen mit verschieden großen Taschen zu Tage, von denen eine wesentlich größer war als die andere. Lavinski schlüpfte in die kleinere Weste und schloss den Reißverschluss. Schließlich öffnete er einen silbernen Metallkoffer und holte zwei Glock Faustfeuerwaffen heraus, auf denen bereits Schalldämpfer aufgeschraubt waren. Kurz überprüfte er die Magazine der beiden Waffen und stellte sicher, dass sie geladen und gesichert waren. Jeweils drei Ersatzmagazine befanden sich in den Taschen der Westen, doch Lavinski hoffte, dass sie keinen einzigen Schuss abfeuern müssten. Er verstaute die Glock in einem speziellen Halfter, das er an seinem Oberschenkel befestigt hatte, dann ging er rüber zu Dobbs, der mit der Silhouette des Schuppens verschmolzen war, und löste ihn ab.
    Als Dobbs seine Ausrüstung ebenfalls komplettiert hatte, schwang er mühelos den schwereren der beiden Rucksäcke auf seinen breiten Rücken. Die Polsterung der Weste verteilte die vierzig Kilogramm ausgezeichnet, sodass die Last dem Marine nicht sonderlich schwer schien. Ein kurzes Pfeifen und Lavin ski erschien aus der Dunkelheit. Die schwache Glühbirne der Kofferraumbeleuchtung erlosch, als Lavinski noch die beiden Nachtsichtgeräte aus einer schwarzen Box holte, eines davon Dobbs gab und schließlich die Klappe vorsichtig und leise schloss. Die Nachtsichtgeräte setzten sich die beiden Männer über die schwarzen Wollhauben auf, die sie gegen die Kälte trugen. Lavinski schloss den Chrysler ab und rollte sich die Wollmütze über das Gesicht, so wie es Dobbs ebenfalls getan hatte. Nur Mund und Augen waren noch als helle, kreisrunde Öffnungen in den schwarzen Masken der beiden Männer zu entdecken. Lavinski hielt dann eine kleine Tube mit schwarzer Spezialtarnfarbe in seinen Händen; eine Minute später waren auch Augen und Mundpartie der Männer geschwärzt.
    Nachdem sich die beiden noch einmal überzeugt hatten, dass sich niemand auf der

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