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Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Gruber
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Rückseite des Hangars verlief. Ein niedriger Zaun wirkte als zusätzliche Abgrenzung zu den Schuppen, deren Funktion Dobbs und Lavinski nicht kannten.
    Als Dobbs die Schritte und das leise Gemurmel durch den Nebel hörte, war sein Entschluss bereits gefallen. Trotzdem schob er sich vorsichtig noch einmal um die Gebäudeecke. Jetzt erkannte er drei helle Umrisse im Visier seines Nach tsichtgerätes. Ein kleines, oranges, flankiert von zwei großen, dunkelgelben Umrissen – die Hundepatrouille. Langsam zog er sich zurück und deutete auf die Schuppen, die im grünlichen Zwielicht des Nachtsichtgeräts vor ihnen lagen. Er konnte bei den Schuppen keinerlei Lebenszeichen entdecken, also schwang er sich über den niedrigen Zaun. Lavinski folgte seinem Beispiel. Gerade, als die beiden Marines sich im Schatten eines der Schuppen duckten, tauchten aus dem Nebel die beiden Polizisten auf. Dobbs beobachtete sie aus seiner relativ sicheren Position und hoffte, während sein Herz heftig klopfte, dass sie weitergingen und hinter dem Hangar verschwanden. Die beiden Männer rauchten, was Dobbs als kleine, rote Punkte inmitten der dunkelgelben Silhouetten der Männer erkennen konnte. Er verstand nicht, was sie besprachen, doch es schien sich der Stimmlage und dem Ton nach nur um Nebensächlichkeiten zu handeln. Dann sah er die rötlichen Umrisse des Hundes, der sich dem Zaun näherte und dessen Kopf sich unruhig hin und her bewegte.
    Er wittert uns, das verdammte Vieh hat irgendwas gerochen! , kam es Dobbs siedend heiß in den Sinn. Er verkrampfte sich und berührte Lavinski, der hinter ihm war und ihren Rücken deckte, an der Schulter. Der Corporal verstand die Berührung richtig und seine Muskeln spannten sich reflexartig, bereit zur Flucht oder zum Kampf, je nach dem, was ihm befohlen wurde.
    Der Hund zerrte an der Leine, erkannte Dobbs mit einem zunehmenden Gefühl der Besorgnis. Einer der Männer sagte etwas zu dem Hund, nachdem er das erste Mal richtig heftig gezerrt hatte. Dann gab der Mann dem Drängen des Hundes nach und bewegte sich auf den Zaun zu. Der andere der beiden Polizisten blieb stehen und rührte sich nicht. Dann bellte der Hund laut und Dobbs wich in den Schatten des Schuppens zurück. Während er sich zusammen mit Lavinski so leise wie möglich zurückzog, hörte er das Knarren des Holzzaunes, de ssen verwitterte Bretter unter dem Gewicht der Polizisten ächzten.
    Verdammter Mist, dachte Dobbs, als er sich hektisch u msah. Seine Gedanken rasten, das Pochen seiner Halsschlagader drückte rhythmisch gegen den engen Kragen seines schwarzen Pullovers. Sie befanden sich inmitten mehrerer baugleicher Schuppen, deren Türen allesamt mit Vorhangschlössern gesichert waren. Das hatte Lavinski bereits überprüft. Ein Verstecken im Inneren der kleinen Gebäude war also von vornherein auszuschließen. Außerdem wollte sich Dobbs nicht in eine ausweglose Situation befördern aus der er sich nur mit Gewalt befreien konnte. Das hieß, die beiden Männer und den Hund zu töten und damit die gesamte Mission scheitern zu lassen. Es half nichts, sie mussten sich weiter zurückziehen und hoffen, dass der Hund ihre Spur verlieren würde. Dann, als er das Gebell des verdammten Köters und das verärgert klingende Rufen der Polizisten schon sehr nah hörte und er jeden Moment mit ihrer Entdeckung rechnete, fiel ihm eine Möglichkeit ein. Durch das Nachtsichtgerät sah er die Lichtstrahlen der Taschenlampen, die wie futuristische Laserwaffen durch den wieder etwas lichter gewordenen Nebel schnitten. Hastig öffnete er einen Reißverschluss vorne in seiner Weste und holte eine kleine, weiße Plastiktüte hervor. Er riss die Tüte auf und warf sie dann etwa zehn Meter in Richtung der verfolgenden Streife. Dann deutete er in seitlicher Richtung auf einen weiteren Schuppen und setzte sich in Bewegung. Das hohe Gras, das nicht gemäht worden war, bevor es teilweise gefroren und dann abgestorben war, behinderte die beiden Marines zusätzlich, da sie Bodenunebenheiten nicht erkennen konnten. Lavinski stürzte beinahe, doch Dobbs bekam ihn gerade noch rechtzeitig am Kragen zu fassen. Mehr stolpernd, als laufend verschwanden die beiden Eindringlinge hinter der angepeilten Baracke.
     
     
    Washington, D.C.
    08.Jänner 2017, 01:35 MEZ
    07.Jänner 2017, 19:35 Ortszeit
     
    Das kleine Cafe war gut gefüllt und die Geräuschkulisse d ementsprechend. In der etwas stickigen Luft war jeder Tisch belegt und auch an der Bar tummelten sich einige

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