Delta Operator (German Edition)
Anwälte, Steuerspezialisten und diverse andere Vertreter der Hochfinanz, die in diesem Teil der Stadt arbeiteten und hier, kurz nach Feierabend noch etwas tranken und ihre Erfolge oder Misserfolge mit anderen, Gleichgesinnten austauschten.
Auch der kleine Tisch ganz hinten in einer gemütlichen, dunklen Ecke war von zwei Männern besetzt. Diese trugen jedoch keine maßgeschneiderten Anzüge, sondern die Unifo rmen der Navy und der Army. General John Grant tauchte seinen Löffel tief in den dampfenden Teller mit ungarischem Gulasch, während er mit der anderen Hand ein italienisches Weißbrot auf einen kleinen Teller zurücklegte.
„Und du willst nichts essen, Jim?“ fragte Grant den Mann der ihm gegenüber saß und an einem kleinen Bier nippte.
„Nein.“
Grants kurzes Schulterzucken war alles, was er als Reaktion auf Vice Admiral Jim Franklins kurz angebundene Antwort von sich gab.
„Und ich kann nicht verstehen, dass du etwas essen kannst. Wo sich doch genau jetzt, in diesen Minuten alles entsche idet…“ ergänzte Franklin leise.
Grant sah ihn daraufhin erheitert an. Ein kraftvoller Bissen vom wunderbar weichen Brot, das er vorher in die rotbraune Köstlichkeit in seinem Teller getunkt hatte, dann antwortete er seinem alten Freund.
„Ich verstehe dich nicht. Die Meldung heute Morgen, dass Arnold auch in der Maschine sein wird, wenn sie dann zurück fliegt, ist doch das Beste, was ich seit langem gehört habe.“
Franklin nippte an seinem Bier und konnte die gute Laune Grants nicht nachvollziehen. Ein kurzer Blick zur Seite, ob niemand in seine Richtung sah, dann beugte er sich nach vorne und sah Grant an.
„Dass wir den Vorsitzenden General der Vereinigten Stabschefs auch gleich mit aus dem Weg räumen und damit Platz für jemanden machen, der nicht zu einhundert Prozent auf der Linie der verdammten Pazifisten liegt, dass ist tatsächlich eine ausgezeichnete Nachricht. Das ist mir schon klar. Nur,…“ Er verstummte, als eine Kellnerin an ihrem Tisch vorbei ging.
„Nur macht das die Tatsache nicht ungeschehen“ fuhr er wenig später mit bedrohlich tiefer Stimme fort, „dass sich g erade jetzt, in diesen Augenblicken, General Garretts Männer da rum treiben, wo wahrscheinlich eine Million Polizisten auf diesen verdammten James aufpassen.“
Jetzt sah ihn Grant mit offenem Mund an und vergaß, von seinem Ciabatta abzubeißen. Als er sich nach ein paar Augen blicken wieder gefangen hatte, schüttelte er den Kopf.
„Was ist denn mit dir los, Jim? So kenne ich dich gar nicht. Beruhige dich doch um Himmels willen.“
General Grant wischte sich den Mund mit einer der großen, hellblauen Servietten ab, die er dann schwungvoll in den fast leeren Teller schnippte. Franklin sagte währenddessen kein Wort.
„Wir hatten doch von Anfang an geplant, den Zugriff a ußerhalb der Staaten zu versuchen. Du selber hast das vorgeschlagen. Wegen der erzwungenermaßen geringeren Sicherheitsmaßnahmen, als in Andrews oder auf sonst einem Stützpunkt hier. Und das stimmt auch. Nirgendwo sonst können Grants Männer leichter an die Maschine ran, als genau da, wo sie jetzt, in diesen Augenblicken steht.“
Franklin sah seinen alten Freund skeptisch an, als er ihm antwortete.
„Und wenn wir zuwenig Männer für die Operation vorgesehen haben? Es gibt tausend Dinge, die schief gehen können…“
„..es gehen immer mehrere Sachen schief, Jim. Das weißt du selber doch am besten. Also beruhige dich jetzt und vertrau auf die verdammten Marines.“
General Grant grinste, als er weiterredete.
„ Und außerdem gibt es nicht eine Million italienische Polizisten. Ein Million Taschendiebe vielleicht schon eher…“
Jetzt musste auch Franklin lächeln.
„Da könntest du Recht haben, John.“
„Genau. Lass dir eines gesagt sein.“ Der General erhob seinen Finger und zielte damit irgendwo rechts auf die Orden sspange seines Freundes.
„Die verdammten Italiener werden überhaupt nicht me rken, was da unter ihrem Hintern abgelaufen ist. Morgen um diese Zeit ist alles erledigt. Aus und vorbei.“
Eine energische Handbewegung Grants verstärkte seine Meinung zu diesem Thema.
„Und unser geliebter General Arnold wird auch gleich miterledigt“ sagte Franklin leise, um danach seinem Freund tief in die Augen zu sehen. Er sagte nichts weiter, doch er wusste, dass Grant ihn verstanden hatte.
„Ja, und sein Posten wird dann frei werden…“
Beide Männer nickten gleichzeitig, bis ein von Vorfreude gezeichnetes
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