Dem Feuer ergeben
helfen.
>Danke
Das Mädchen war hübsch, ihre brünetten Haare hatte sie in einem lockeren Dutt zusammengefasst und kleine Sommersprossen zierten ihre blasse Haut. Im Gegensatz zu vielen anderen Mädchen in ihrem Alter, hatte sie auf Make-up verzichtet. Christian schätzte sich auf Sechszehn. Ihn überkam fast ein schlechtes Gewissen, als er sich ihr näherte und ihren Körper an den Hauswand presste.
>Nicht schreien
Christian zog das Tuch herunter, das ihren Hals bedeckte und seine Fangzähne schabten über die weiche Haut. Sie duftete nach Seife. Er stellte sich vor, dass er Lilia vor sich hatte und ihren süßen Karamellduft inhalierte. Dann biss er zu, das Blut strömte in seinen Mund. Mit gierigen Zügen trank er von ihr. Er musste sich beherrschen, ihr nicht zu viel Blut zu stehlen. Er war so hungrig und auch nachdem er die Wunde mit seiner Zunge verschlossen hatte und ihr Gedächtnis gelöscht war, tobte der Hunger immer noch wild in ihm. Er bekam das Gefühl, dass nur eine Person dieses Verlangen stillen konnte. Wütend lief er zum Hauptquartier zurück. Er wusste, dass er so viel Distanz zwischen sich und Lilia bringen musste, wie es nur möglich war.
Christian war sich nicht sicher, wie lange er diese Sehnsucht noch bezwingen konnte. Lilia in seiner unmittelbaren Nähe zu wissen, würde das jedenfalls deutlich erschweren.
Er musste von ihr weg.
Kapitel 6
Es war bereits weit nach Mitternacht. Bald würde die Morgendämmerung den neuen Tag einläuten. Lilia saß im Nachtclub des Hotels und beobachtete die Vampire, die sich angeregt miteinander unterhielten. Nur wenige Frauen entschieden sich für ein Leben im Orden und daher war der Club überwiegend mit männlichen Besuchern gefüllt. Lilia hatte eigentlich erwartet, angemacht zu werden, doch niemand traute sich an sie heran. Man hatte Angst vor ihr.
Die dumpfen Bassschläge vibrierten ihr in den Ohren und sie leerte ihr Glas. Sie wusste nicht, wie viele Cocktails und Kurze sie inzwischen Intus hatte, doch der Alkohol half ihr zu vergessen. Er verdrängte die Erinnerungen an diesen atemberaubenden Kuss und schmälerte die tiefe Sehnsucht, die Lilia verspürte. Es schmerzte, dass Christian sie ohne eine Erklärung zurückgelassen hatte. Nur mühsam hatte sie es geschafft die Tränen zurückzuhalten, als er sie verlassen hatte.
Mit jeder Klinge, die sie geputzt und mit jeder Waffe, die sie zurück an ihren Platz gebracht hatte, hatten die Selbstvorwürfe zugenommen. Für Christian sollte das bestimmt nur eine einmalige Sache werden, niemals hatte er sie an sich binden wollen. Wieso sollte er anders sein, als alle anderen Männer, die sie kannte? Hatte sie nicht auch genau deswegen Selbstmord begehen wollen? Sie ertrug es nicht mehr, verletzt zu werden. Ihr Herz war gebrochen. Sie sollte endlich ihr Ziel wieder fokussieren: Rache nehmen und danach sterben.
Entschlossen richtete Lilia sich auf. Es gab nur eine Person, die ihr dabei helfen konnte. Zielstrebig ließ sie den Club hinter sich und fuhr mit dem Fahrstuhl in die oberste Etage des Hotels. Hier lag über das ganze Stockwerk verteilt das Penthouse des Ordensführers. Als die Türen zur Seite glitten und Lilia auf die weißen Marmorfliesen blickte, die im Mondlicht silbern glänzten, wurde Lilia ihr dummer Fehler bewusst. Niemand durfte einfach ohne Anmeldung zu Edmond. Das war schon damals so gewesen und dass sich das nicht geändert hatte, spürte sie in dem Augenblick, als eine unsichtbare Kraft sie gegen die Wand schleuderte. Eisige Finger schlossen sich um ihren Hals.
Die Panik brachte das Feuer in ihr zu Erwachen.
>Nein nicht jetzt
>Es tut mir leid
Doch der Ärger in den silbrigen Augen war unverkennbar.
>Du wagst es …
>Ich wollte Ihnen ein Angebot machen
>Und das fällt dir mitten in der Nacht ein
>Verzeiht mir.
Edmond legte den Kopf schräg und musterte sie neugierig. Ihm gefiel, welche Macht er auf seine Untergebenen hatte und kostete diesen Moment voll und ganz aus. Er spielte mit ihr. Sein Schweigen brachte Lilias Geduldsfaden an die Grenze. Doch es stand ihr nicht zu, sich zu bewegen oder gar etwas zu sagen. Sie war in Edmonds Reich und er hatte das letzte Wort.
>So, Feuermädchen. Du hast drei Sekunden, leg los.
>Ich möchte Ihnen meine Dienste anbieten. Ich möchte die Hexen finden, die meine Familie ausgelöscht haben und sie für euch vernichten
>Und wer lässt dich glauben, dass ich deine Hilfe bei dieser Mission benötige?
>Weil ich die Macht habe sie
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