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Dem Feuer ergeben

Dem Feuer ergeben

Titel: Dem Feuer ergeben
Autoren: Patricia Bellasie
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dessen goldbraune Haut von einem schwarzen engsitzenden Shirt, einer lässigen Lederjacke und einer ausgewaschenen Jeans bedeckt war, die er in schwarze Biker Stiefel gesteckt hatte, näherte sich seinen beiden Ordensbrüdern.
    >Was hast du herausfinden können?
    >Wir haben sie. Es war nicht einfach, doch sie haben ihren Gestank nicht vollkommen überdecken können.
    >Wo sind sie?
    >Brocéliande.
    Richard schnaubte ungläubig. Willst du mir sagen, dass sie sich im offensichtlich magischsten Ort in ganz Frankreich versteckt halten?
    >Bingo.
    Brocéliande war ein etwa siebentausend Hektar großer Wald, westlich von Rennes, in dem das Grab des sagenumwobenen Zauberers Merlin lag. Noch heute pilgerten viele Sterblichen aber auch mystische Wesen dorthin, um es zu sehen und die Magie zu spüren, die von diesem Ort ausging. Niemals wäre Christian auf die Idee gekommen, hier zu suchen. Die Genialität dieser Wahl erkannte er erst jetzt. Die natürliche Magie des Ortes überdeckte den Gestank der Hexen hervorragend und die Offensichtlichkeit gab ihnen den nötigen Schutz. Dass Vampire diese Orte eben aufgrund der magischen Präsenz mieden, bildete noch das I-Tüpfelchen auf dem Ganzen.
    >Wie hast du sie gefunden?
    Aman drehte sich herum und tippte mit der Fingerspitze triumphierend auf seine Nase.
    >Ich habe ihren Geruch ganz schwach in Tréhorenteuc wahrgenommen, und als ich den angrenzenden Wald sah, wusste ich es.
    >Dann müssen wir sie nur noch finden.
    Richard hatte sich die selbstgeschnitzten Sperre gegriffen. Er war dabei, in die Richtung des Zauberwaldes zu verschwinden, als Christian sich ihm in den Weg stellte.
    >Lass dich nicht von deiner Wut leiten, mein Freund. Wir wissen nicht, wie viele Hexen sich in dem Wald versteckt halten. Wir müssen Edmond Bericht erstatten und auf weitere Anweisungen warten.
    Aman verdrehte genervt die Augen, auch er wollte die Hexen sofort aufmischen. Die Vorfreude brannte in ihm. Doch Christian hatte gelernt, wie fatal es sein konnte, direkte Befehle zu missachten. In der Vergangenheit hatte dies seinen Bruder das Leben gekostet, er würde diesen Fehler nicht wiederholen.
    >Lass uns warten
    Richard zögerte kurz, dann atmete er tief ein und nickte seinem Freund zu.
    >In Ordnung.
     

Kapitel 7
    Lilia hatte den Helikopter auf einer kleinen Grasfläche gelandet. Ihr Blick ging nach oben, weiße Kondensstreifen bedeckten den rosigen Morgenhimmel. Sie war die letzten Kilometer unter dem Radar geflogen und das hatte sie Zeit gekostet. Als Lilia endlich die riesige Halle des Münchener Flughafens betrat, fiel ihr auf, dass sie nicht einmal Geld dabei hatte, um sich ein Ticket zu kaufen. Sie betrachtete die Schlangen an der Gepäckaufgabe und biss sich ärgerlich auf die Unterlippe. Verdammt, wie sollte sie ohne Geld unbemerkt weiterkommen? Lilia durfte keine Zeit verlieren und als sie einen Mann sah, der seine Geldbörse aufhob, die ihm zuvor heruntergefallen war, kam ihr eine Idee.
    Sie nutzte ihre vampirische Geschwindigkeit und huschte an einer Frau im schwarzen Business-Kostüm vorbei, die ihr Portemonnaie gerade in die offene Over-Size-Tasche fallen ließ. Doch das schwarze Lederetui landete nicht dort, wo die Frau es beabsichtigt hatte. Mit der übernatürlichen Geschwindigkeit fing Lilia das wertvolle Gut in der Luft auf. Schnell nahm sie die bunten Scheine aus den Fächern und verstaute diese in der Hosentasche ihrer Jeans.  Mit der goldenen MasterCard buchte sie einen Flug nach Rennes.
    Lilia wusste nicht genau, wo sie die anderen finden würde, doch die Hauptstadt der Bretagne war ihrer Meinung nach ein guter Anfang. Damit der Diebstahl jedoch nicht vorzeitig auffiel, steckte sie die Kreditkarte zurück in eines der Seitenfächer und ließ das Portemonnaie in die Tasche ihrer Geldgeberin fallen.
     
    Da die Maschine noch einen Stopp in Paris machte, erreichte Lilia ihr Ziel erst nach etwas über sieben Stunden. Völlig genervt drängte sie sich an den übrigen Passagieren vorbei. Wo zum Teufel nur, sollte sie anfangen zu suchen? Frankreich hatte nie wirklich zu ihren Lieblingsreisezielen gehört. Camille war allerdings von diesem Land begeistert, wie kein anderer. Sie liebte das Essen, die Sprache und die Kultur. Wenn es jemanden gab, der wusste, wo Lilia anfangen musste zu suchen, dann war das ihre Schwester.
    Da Lilia seit dem Brand auch kein Mobiltelefon mehr besaß, suchte sie die nächste Telefonzelle auf. Ein Fluch entglitt ihr, als sie bemerkte, dass man nur mit einer
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