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Dem Feuer ergeben

Dem Feuer ergeben

Titel: Dem Feuer ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Bellasie
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Nivaine beugte sich hinab und strich über die Felsen, die sein Grab kennzeichneten. Blumen und verschiedene Geflechte aus Ästen lagen auf dem Gestein und auf dem Boden. Viele kannten die sagenumwobene Geschichte von Merlin und Nivaine. In den Jahren hatte Nivaine viele Namen besessen: Nimue, Vivaine, Herrin der See, Elaine und so weiter. Nur das Gerücht, dass sie eine Fee war, hielt sich hartnäckig. Nivaine hatte aufgehört, sich darüber zu ärgern.
     
    >Hörst du mich, mein Liebster? Bald werde ich dich wieder aus deinem Gefängnis befreien.
    Nivaine spähte durch einen schmalen Schlitz. Ihr Geliebter lag unter einem magischen Schleier verborgen. Nur sie konnte ihn sehen. Seine Hände ruhten auf seiner Brust und die Augen waren geschlossen.
    Sie hatte damals einen Fehler begangen und das bereute sie zutiefst. Die Hexe hatte nur austesten wollen, ob sie Merlin bei sich behalten konnte. Sie hatte Angst, dass er sie wieder verlassen könnte, um zurück zu Arthur zu gehen. Zwar hatte er ihr immer beteuert, wie sehr er sie liebte, doch die Loyalität gegenüber seinem König war eine Bedrohung für ihre Liebe gewesen.
    Sie hatte nie daran gedacht, dass sie zu schwach sein könnte, um ihren Liebsten wieder zu wecken. Schon als junges Mädchen hatte sie außergewöhnliche Fähigkeiten besessen. Sie war mächtiger, als viele andere Hexen oder Zauberwesen. Selbst die Unsterblichkeit hatte sie durch ihre Liaison zu Edmond erlangt. Aber genau dort lag der Fehler. Ohne es zu merken, hatte sie einen Teil ihrer Kräfte bei der Trennung eingebüßt und diese Magie fehlte ihr, um Merlin wieder zu wecken. Doch den Fehler würde sie bald wieder bereinigt haben.
    Mit einer Geste des Abschieds drückte sie ihre Lippen gegen den Fels und kehrte zu den Höhlen zurück, in denen sie sich versteckt hielten. Sie wusste, dass die Vampire auf die einbrechende Dunkelheit warteten, um anzugreifen.
    Nivaine blickte gen Himmel, der sich bereits rötlich verfärbte.
    >Heute Nacht …
     
    Christian nutzte die verbliebene Zeit, um zu joggen. In Wahrheit aber konnte man von Joggen nicht mehr sprechen. Er rannte. Christian verzichtete absichtlich auf seine vampirische Geschwindigkeit. Er musste Kräfte sparen. Aber gleichzeitig hatte er auch ein Ventil gebraucht, um die aufgestauten Gefühle herauszulassen. Er hatte mit ihr geschlafen und es war traumhaft gewesen. Sie zu spüren, ihren zierlichen Körper zu erkunden und sie vor Lust schreien zu hören. Es war perfekt, bis sie ihn mit ihren bernsteinfarbenen Augen angesehen hatte und aufgesprungen war. In ihrem Blick hatte er Trauer und Schuldgefühle lesen können. Er war nicht Martin und sie bereute es, mit ihm geschlafen zu haben. Natürlich war es ihm nicht egal, dass sie immer noch Martin begehrte. Wie hatte er sich das auch jemals einreden können? Er wollte nicht, dass sie an einen anderen Mann dachte. Christian wollte, dass sie ihn liebte. Nur ihn.
    Wütend beschleunigte er seine Schritte. Wie hatte er so blöd sein können? Die Frustration überkam ihn und er stoppte seinen Lauf. Überfordert blickte er zur untergehenden Sonne. Er wusste, dass es Zeit war zurück zu gehen, auch wenn er dann wieder auf sie treffen würde.
     
    Als er das Ferienhaus erreichte, war die Anspannung der Krieger deutlich in der Luft zu spüren. Dieser Kampf würde viele Opfer auf beiden Seiten bedeuten. Aber das war es wert. Die Welt musste von diesem magischen Pack gereinigt werden. Niemand durfte mehr durch die Willkür ihrer Magie sterben.
    Lilia stand ein wenig abseits von den anderen Kriegern. Obwohl sie auf der Seite des Ordens stand, konnten die meisten seiner Brüder die Zweifel nicht ablegen. Christian entging nicht, wie Marek immer wieder zu ihr herüber sah. Er sah sie an, wie eine Raubkatze eine Gazelle. Christian biss die Zähne aufeinander. Er war sich in diesem Moment sicher, dass Marek eine günstige Gelegenheit nutzen würde, um Lilia zu töten. Das konnte Christian nicht zu lassen. Er liebte Lilia und er würde sie beschützen, sogar vor seinen eigenen Brüdern.
     
    Edmond stand vor ihnen auf der Terrasse und sprach zu seinem Gefolge. Seine Macht schwängerte die kalte Abendluft. Christian hörte nicht, was sein Anführer zu ihnen sprach. Er hatte seine Aufmerksamkeit auf Lilia gerichtet, die immer wieder verstohlen zu ihm herüberblickte. Er musste lächeln, als sie wie schon so oft, verlegen auf die Unterlippe biss.
    Als sich die Vampire trennten, um ihre Stellung einzunehmen, konnte

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