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Dem siebten Himmel so nah

Dem siebten Himmel so nah

Titel: Dem siebten Himmel so nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Hunter
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Ein verwirrter Anruf pro Abend war genug. Er frottierte seine Haare, fand in seiner Reisetasche eine frische Boxershorts und betrachtete das Bett.
    Er hatte nicht die geringste Lust, schlafen zu gehen.
    Er fand ein Buch und warf es wie einen Köder aufs Bett.
    Noch immer hatte er keine Lust, sich schlafen zu legen. Das Bild einer glutäugigen Schönheit in elfenbeinfarbenem Sommerkleid schoss ihm durch den Kopf, gefolgt von eben jener Schönheit in seinem Bett, ganz ohne elfenbeinfarbiges Sommerkleid.
    So würde er nie einschlafen.
    Sie wollte nichts weiter als eine lockere Affäre. Was war daran schlecht? Nichts. Lockere Affären waren seine Spezialität.
    Ganz kurz stellte er sich eine Beziehung vor, die ein bisschen … tiefer ging. Eindeutig keine gute Idee. Er würde darüber hinwegkommen. Er war darüber hinweg. Eine kurze Affäre war ihm nur recht. Sehr recht.
    Treue war kein Problem.
    Was die Diskretion anging … Während Pete in seine Shorts schlüpfte, dachte er an ihre leidenschaftlichen Küsse und musste lachen.
    Der Himmel stehe ihnen bei.
    Das Frühstück am nächsten Morgen war eine Offenbarung. Um sieben hatte Serena an seine Tür geklopft. Zehn Minuten später war er frisch geduscht, rasiert und bereit für alles, was kurze, lockere, diskrete Affären zu bieten hatten.
    Doch als er dann in die Küche trat und sie ihn anlächelte, konnte er keinen klaren Gedanken mehr fassen.
    Sie trug schlichte Shorts und ein rosa T-Shirt – ihr Vespastand-Outfit – und hatte ihr Haar zu einem Zopf gebunden. Nichts daran war auf den ersten Blick verführerisch – keine aufreizende Nachtwäsche, kein kunstvoll zerzaustes Haar, und doch traf ihn ihre natürliche Sinnlichkeit wie ein Fausthieb.
    „Was möchtest du zum Frühstück?“, fragte Serena, während sie den Tisch mit mehr Köstlichkeiten bestückte, als er je würde essen können.
    „Das wäre doch nicht nötig gewesen“, sagte er auf den Tisch deutend und nahm ihr den Orangensaft ab. „Ich kann mir meine Cornflakes selbst nehmen.“
    „Das gehört zum Service.“ Sie unterdrückte ein Gähnen und ging zur Spüle, um das darüber liegenden Fenster zu öffnen. „Willst du Rührei? Spiegeleier mit Speck?“
    Was er wollte, war, sie zurück ins Bett zu ziehen und mit ihr zu schlafen, bis die Müdigkeit aus ihren Augen verschwand. Was er wollte, war, sie zu fragen, was sie heute vorhatte, und seine eigenen Pläne ganz nach ihren richten. Doch was er sagte, war: „Nein danke. Ich habe alles, was ich brauche.“
    „Nun …“, begann sie, während sie sich eine Tasse Kaffee einschenkte, „… worüber redest du sonst so beim Frühstück?“
    „Sonst bin ich allein.“
    „Und wenn nicht?“, fragte sie trocken.
    Er versuchte nachzudenken. Vergeblich. Währenddessen schlenderte sie durch die Küche, setze sich auf den Stuhl ihm gegenüber und umhüllte ihn mit ihrem Duft wie mit einem Versprechen. „Den Job. Wir reden über den Job. Was der andere an dem Tag noch so vorhat, zum Beispiel.“
    „Oh“, sagte sie, wieder mit diesem lasziven, vielsagenden Lächeln. „Was hast du denn heute noch so vor, Pete Bennett?“
    „Na ja …“ Er wünschte, sein Verstand würde von dort wiederkehren, wo er ihn verloren hatte. Wahrscheinlich an der Küchentür. „Erst geht es nach Korfu, um Passagiere abzusetzen, dann nach Zypern, um eine Lieferung abzuholen, dann zurück zum griechischen Festland. Ich werde in Athen übernachten.“
    „Angeber“, murmelte sie. „ Ich gehe zum Vespastand. Dort bin ich bis um fünf.“
    „Ich werde an dich denken.“ Das war nichts als die Wahrheit.
    „Worüber redest du sonst noch so?“
    „Über alles Mögliche. Nur nicht übers Heimwerken. Wenn eine Frau damit anfängt, werde ich nervös.“
    „Wirklich?“, fragte sie neckend. „Du findest also nicht, dass diese Küche ein größeres Fenster braucht? Ich finde, sie braucht ein viel größeres Fenster. Ich meine, sieh dir doch mal die Aussicht an. Die schreit geradezu nach einer riesigen Fensterfront.“
    „Es funktioniert nicht, wenn du über deine eigene Wohnung redest“, sagte er süffisant, während er nach den Cornflakes griff. „Es funktioniert nur, wenn es dabei um mein Haus geht.“
    „Ach so. Das hätte ich mir denken können.“
    „Du solltest dankbar sein“, sagte er. „Du willst doch gar keinen Mann, der eine Frau sucht, die seine Wohnung verschönert, schon vergessen?“
    „Jedenfalls noch nicht“, erklärte sie.
    „Dann willst du doch …

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