Dem siebten Himmel so nah
dagegen blieb wie angenagelt stehen.
Die Badezimmertür öffnete sich ein bisschen, zwei Zentimeter vielleicht, nicht mehr. Pete verstellte Nico die Sicht, griff nach dem Türgriff und drückte die Tür fest zu.
Nico starrte ihn an, betrachtete mit zusammengekniffenen Augen sein feuchtes Haar. Pete erwiderte den Blick wortlos. Er versuchte, sich in Nicos Situation zu versetzen. Versuchte sich vorzustellen, er hätte gerade irgendeinen armen Kerl dabei erwischt, wie er aus dem Badezimmer seiner Schwester kam, in dem seine Schwester sich offensichtlich noch befand. Was würde er tun?
Ihn umbringen vermutlich.
Hoffentlich war Nico etwas zivilisierter.
„Willst du mir nicht erklären, warum diese Badezimmertür plötzlich von allein aufgeht?“, fragte Nico leise.
„Eigentlich nicht.“ Doch der Diskretion wegen, versuchte er es. „Vielleicht war es der Wind.“
„Der Wind?“, echote Nico ausdruckslos.
„Auftrieb. Abwind. Luft. Wind.“
Nico wirkte nicht überzeugt.
„O…oder vielleicht ist die Tür schief und geht von selbst auf.“
„Das tut sie nicht.“
„Schade.“ Die vernünftigen Erklärungen gingen ihm allmählich aus. „Vielleicht ein Geist.“
Nicos Lippen zuckten. „Netter Versuch.“ Aber er kaufte es ihm nicht ab. „Serena ist erwachsen“, sagte er nach einer sehr langen Pause. „Sie trifft ihre eigenen Entscheidungen. Ich versuche, das zu respektieren.“
Er schien nicht einmal an Mord gedacht zu haben. Das war gut.
Doch dann glitt Nicos Blick von Pete zur Badezimmertür, und seine Miene verhärtete sich. „Wenn du ihr wehtust, bist du deines Lebens nicht mehr sicher.“
Vielleicht hatte er doch daran gedacht. „Hier wird niemandem wehgetan“, erwiderte Pete knapp. „Serena weiß, was sie tut, und ich auch.“
„Tatsächlich?“ Nico klopft so hart an die Tür, dass sie vibrierte. „Um sieben gibt es Essen. Chloe und Sam essen mit uns“, sagte er laut und stapfte davon.
Kaum war Nico verschwunden, trat Serena aus der Tür, vollständig bekleidet, soweit man knappe weiße Shorts und ein rosalimonengrünes Bikinioberteil Bekleidung nennen konnte. Sie funkelte ihn an. „Das nennst du diskret?“
„Nun … Ja. Es hätte schlimmer sein können.“
„Inwiefern?“, fragte sie. „Nico weiß, dass wir zusammen im Bad waren. Er wird sich schon denken können, was wir dort getan haben. Was um alles in der Welt könnte schlimmer sein?“
„Zum Teufel, Serena! Wenn er fünf Minuten früher gekommen wäre, hätte er uns nackt auf dem Sofa erwischt.“
Kurz danach kam Chloe und erzählte ihre Version der Einladung zum Abendessen. „Am Anfang habe ich vorgeschlagen, dass ich bei uns zu Hause für euch alle koche“, meinte sie entschuldigend, während sie einen großen Korb auf den Küchentisch stellte und durch die Küchentür nach draußen spähte, wo Sam und Nico den Grill reinigten. „Ich weiß eigentlich immer noch nicht, wie es dazu kam, dass wir jetzt hier essen. Ich hoffe, es macht euch nichts aus. Ich habe alles für einen Salat mitgebracht und Brot und Wein. Nico sagt, er bereitet den Fisch zu.“
„Ich liebe es, wenn er das sagt“, meinte Serena.
„Es macht euch also nichts aus?“ Chloe schluckte. „Würdet ihr nicht lieber zum Essen ausgehen? Nur ihr beide allein?“
„Na ja … Das könnten wir natürlich machen“, sagte Pete. „Ich hatte gar nicht ans Essen gedacht. Noch nicht.“ Fragend suchte er Serenas Blick, und diese kleine Geste der Höflichkeit, der Unsicherheit, nach allem, was passiert war, war ihr Verhängnis.
„Wenn wir hier bleiben, kann ich dir wenigstens ein Glas Wein oder Bier zum Essen versprechen“, sagte sie leichthin, öffnete den Kühlschrank und stellte die Getränke auf den Tresen. Sie hatte keine Ahnung, ob ihr beängstigend wundervoller Sex etwas verändert hatte. Hatte absolut keine Ahnung, was er von ihr wollte. Sie wusste nur, dass er an ihrem Tisch willkommen war und dass sie ihn nicht gehen lassen wollte. „Und das sogar sofort.“
„Da ist etwas dran“, sagte er mit der Andeutung eines Lächelns.
„Dann bleibt ihr also zum Essen?“, sagte Chloe hoffnungsvoll. „Je mehr, desto besser, finde ich.“ Was sie wirklich meinte, war, dass sie nicht mit Sam und Nico allein essen wollte. „Essen ist jede Menge da.“
Da ist wieder dieses Wort, dachte Serena ironisch. Jede Menge. Plenty . „Hier.“ Sie reichte Pete das Bier, holte eine weitere Flasche aus dem Kühlschrank und eine Limonade für Sam, und gab ihm
Weitere Kostenlose Bücher