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Dem siebten Himmel so nah

Dem siebten Himmel so nah

Titel: Dem siebten Himmel so nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Hunter
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Zeitung.“
    Glückspilz. Sie saß unter einem Sonnenschirm neben dem Vespaverleih.
    „Was hältst du davon, als Modefotografin in New York zu arbeiten?“, fragte er sie.
    „Wenig.“ Sie lehnte sich zurück. „Obwohl es weit genug entfernt von meiner Familie wäre.“
    „Ich wollte nur fragen“, sagte er. „Hochzeitsfotografin in Vegas?“
    „Nur, wenn ich für Elvis arbeiten würde.“
    „Schon möglich.“ Sie hörte das Lächeln in seiner Stimme, schloss die Augen und ließ sich davon wärmen. „Okay, hier ist etwas, das dich mehr interessieren könnte. Ein internationaler Fotowettbewerb. Das Thema ist Menschsein, Menschheit, Menschlichkeit .“
    „Ich bin ganz Ohr.“
    „Das freut mich. Ich bringe dir die Einzelheiten mit.“
    „Wann?“
    „Bald.“
    Serena seufzte. Sie wusste, was bald bedeutet. Es bedeutete, dass er keine Ahnung hatte, wann er wiederkommen würde. „Genieße Santorin. Es ist eine schöne Insel.“
    „Du bist schöner“, sagte er und legte auf.
    Am nächsten Tag rief er wieder an. Diesmal war sie vorbereitet.
    „Was machst du gerade?“, fragte Pete.
    „Das Kreuzworträtsel im Sunday Morning Herald .“ Sie saß auf ihrem Stammplatz unter dem Sonnenschirm, doch heute Morgen verging die Zeit etwas schneller. „Ein britischer Rockstar sucht einen Hubschrauberpiloten auf Honorarbasis.“
    „Lieber erschieße ich mich“, sagte er.
    „Ich wollte nur mal fragen. Außerdem wird an der nordaustralischen Küste ein Rettungshubschrauberpilot gesucht.“
    Schweigen.
    „Ich spüre widerstrebendes Interesse“, sagte sie grinsend. „Ich bewahre dir die Zeitung auf. Übrigens habe ich morgen ein Vorstellungsgespräch bei einer großen Tageszeitung in Athen. Sie suchen eine Fotojournalistin, die alles von Politik bis Geschichten, die das Leben schreibt, abdeckt. Klingt vielversprechend.“
    „Wie kommst du hin?“, fragte er.
    „Ich wollte die Fähre nehmen.“
    „Mit mir kommst du schneller hin“, murmelte er.
    „Hast du denn morgen Zeit? Ich könnte dich anheuern.“
    „Für dich mache ich es umsonst. Wann ist das Vorstellungsgespräch?“
    „Um vier Uhr nachmittags.“
    „Ich hole dich mittags ab. Danach können wir essen gehen.
    Und über Nacht in Athen bleiben. Wenn du Lust hast.“
    „Große Lust.“ Sie hatte schon einen Jugendlichen aus dem Dorf organisiert, der für einen Tag die Vespas übernahm. Warum nicht auch für zwei Tage? Und der Himmel stehe ihr bei, sie hatte das dringende Verlangen, mal etwas Zeit mit Pete zu verbringen, ohne diskret sein zu müssen.

7. KAPITEL
    Zwischen dem Leben auf einer verschlafenen griechischen Insel und der pulsierenden Energie einer Großstadt lag ein himmelweiter Unterschied. Die Menschen gingen schneller, sprachen lauter, kleideten sich schicker und sahen meistens auch gestresster aus. Vor sechs Monaten hätte Serena den Trubel und die Menschenmengen genossen. Jetzt überforderte es sie eher.
    Vielleicht war es auch das bevorstehende Vorstellungsgespräch, das sie so anstrengte.
    Sie und Pete standen vor dem Verlagsgebäude. Sie hatte ihr Haar zu einem eleganten Knoten geschlungen und trug einen dunkelgrauen Hosenanzug. Sie sah gut aus. Die Mappe mit ihren bisherigen Arbeiten ließ nichts zu wünschen übrig. Sie musste sich nur noch aufraffen, durch die Glastüren zu gehen. Doch wo blieb ihr Enthusiasmus?
    „Es wird Zeit, Rena“, sagte er, als sie zum zehnten Mal in den letzten fünf Minuten zur Tür sah.
    „Wie sehe ich aus?“
    „Schick. Elegant. Als würdest du hierher gehören.“
    „Wirklich?“ Er trug Cargohosen, ein Hemd und ein Lächeln auf den Lippen, das sie noch um den Verstand brachte. Auch ohne dunkelgrauen Anzug wirkte er in diesen Straßen mehr zu Hause als sie. Wie machte er das bloß?
    „Wo ist dein Selbstbewusstsein?“ Pete hob ihr Kinn mit dem Zeigefinger, sodass ihre Blicke sich trafen.
    „Verschwunden.“
    „Das kann vorkommen.“ Er drückte seine Lippen auf ihre Wange, ein Mann, der wusste, dass dies der falsche Zeitpunkt war, den Lippenstift zu verschmieren. „Vergiss nicht, wer du bist.
    Was du bist. Und was du willst.“
    Oje. Wenn sie das nur wüsste . „Ich könnte jemanden gebrauchen, der mich daran erinnert.“
    „Du bist talentiert, gebildet, smart, clever und zielstrebig.“
    „Du hast recht.“ Sie richtete sich auf. „Das bin ich.“
    „Willst du diesen Job?“
    „Ja, ich will.“
    Er legte ihr die Hände auf die Schultern und drehte sie zur Tür.
    „Dann hole ihn

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