Dem siebten Himmel so nah
Wünsche denen deiner Familie opfern, kannst du lange warten, Serena“, sagte er und verzog den Mund. „Ich bin von zu Hause fortgegangen, um meinen Träumen nachzujagen. Ich habe einen trauernden Vater zurückgelassen, einen großen Bruder, zwei kleine Brüder und eine Schwester, die mich alle brauchten. Und das nur, weil ich meinen Weg gehen musste. Ich weiß, was es bedeutet, die Familie für seine Freiheit zu opfern. Ich habe es getan.“ Seine Mundwinkel zuckten. „Am schlimmsten ist es, wenn sie dir sagen, dass du ruhig gehen sollst, dass sie für dich da sind, wenn du sie brauchst, dass sie stolz darauf sind, dass du deine Träume verwirklichst.“
„Ich wäre auch stolz auf dich gewesen“, sagte sie leise. Seine Worte hatten sie getröstet, ihr Gewissen beruhigt. Er wusste, was es bedeutete, einem Traum hinterherzulaufen. Er verstand sie.
„Erzähle deiner Familie, was du mir gerade erzählt hast“, sagte er. „Zeig ihnen deine Fotos. Wenn sie das nicht davon überzeugt, dass es ein Jammer wäre, wenn du ins Fischereigeschäft einsteigst, dann weiß ich auch nicht.“
„Sie haben sie gesehen. Für sie ist Fotografie ein Hobby, das man nebenbei praktiziert. Fotojournalismus können sie gerade eben noch akzeptieren.“
Sein Blick verengte sich. „Was würdest du lieber sein? Einfach Fotografin oder Fotojournalistin?“
Das war eine gute Frage, über die sie schon oft nachgedacht hatte. „Wenn ich die Wahl hätte? Wahrscheinlich Fotografin.“
„Warum zum Teufel hast du dich dann gerade als Fotojournalistin beworben?“
Seine Stimme war schroff, sein Gesichtsausdruck Respekt einflößend. Vielleicht verstand er sie doch nicht so gut, wie sie geglaubt hatte. „So bekomme ich gute Motive vor die Kamera. Es ist ein herkömmlicher Berufsweg für Fotografen. Der Job mag nicht perfekt sein, aber es wird perfekte Moment geben, und die werde ich auskosten.“ Sie lächelte ironisch. „Gerade du müsstest das doch verstehen.“
Er musste lachen.
„Jetzt haben wir aber genug über die Arbeit geredet“, sagte sie leichthin. Hier waren sie, in einem Zimmer mit einem herrlich breiten Bett, und vor ihnen lag eine ganze Nacht zu ihrer freien Verfügung. Sündhafte Gedanken gingen ihr durch den Kopf, während sie die Haarnadeln löste, die ihren geschäftsmäßigen Knoten zusammenhielten. „Ich würde gern duschen“, sagte sie, schüttelte ihr offenes Haar und ließ die Haarnadeln auf den Nachttisch fallen, ehe sie zur Minibar flanierte. „Ein Glas Wein …“ Sie öffnete den Kühlschrank, wählte eine Flasche aus und warf sie auf das Bett. „Etwas Schokolade …“ Sie untersuchte die Auswahl auf dem Tresen, wählte eine Schweizer Sorte und warf sie ebenfalls aufs Bett. „Ich weiß, das klingt abgedroschen, aber ich würde mir gern etwas Bequemeres anziehen.“ Sie hatte ein weißes Seidentop und eine passende Hose im Gepäck. Sie fand beides und warf auch das auf das Bett. „Und dann hätte ich gern dich.“ Sie blickte bedeutungsvoll auf den Stapel auf dem Bett und dann wieder zu Pete. Petes Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln. „Warum machst du es dir nicht bequem?“
„Das würde ich ja gern“, sagte er. „Wirklich. Und ich bin sicher, wir werden zu einem für beide Seiten akzeptablen Arrangement kommen.“ Er zog sein Hemd aus, während er sprach, kam auf sie zu und nahm sie bei der Hand. „Aber meine Fantasie geht mit mir durch, seit du die Dusche erwähnt hast.“
Sie musste lachen, als er die Dusche anstellte und sie beide darunterzog, während sie noch vollständig bekleidet war … und das war nur der Anfang.
Später, viel später, wickelte er sie in ein Handtuch, trug sie auf das Bett und fütterte sie mit Wein und Schokolade, während sie für ihn noch einmal die Höhepunkte ihres Vorstellungsgespräches durchging, und die Tiefpunkte. Und dann landeten der Wein und die Schokolade auf dem Nachttisch und das Handtuch auf dem Boden, und er wandte sich ihr erneut zu,
Diesmal brachte die Perfektion und Intensität seiner Liebkosungen sie fast zum Weinen.
Am nächsten Morgen flog Pete sie nach Hause, sein Körper vollkommen erschöpft, sein Verstand umnebelt von der Wonne, die allein Serenas Berührung ihm schenken konnte. Er hatte andere Geliebte gehabt. Freizügige, erfahrene Geliebte, doch mit keiner von ihnen war es so gewesen wie mit Serena.
Ihre Sinnlichkeit verschlug ihm den Atem. Ihre Freizügigkeit brachte ihn ins Taumeln.
Wie sollte er diesem unstillbaren
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