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Dem Vaterland zuliebe

Dem Vaterland zuliebe

Titel: Dem Vaterland zuliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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und Kisten und den Weinkühler mit den schönen Ornamenten. Catherine hatte ihn Bolitho geschenkt als Ersatz für den ersten, der mit der
Hyperion
untergegangen war.
    Scarlett murmelte vor sich hin: »Es wird schon seltsam sein, bald einen Admiral an Bord zu haben.«
    Tyacke schob das Glas mit einem Klicken zusammen.
    »Vielen Dank, Mr. Essex, Sie haben genau die richtige Höhe.«
    Der Junge schien nervös, aber zufrieden. Tyacke sah, wie er seinen Blick senkte, statt ihn anzusehen.
    »Auch für mich ist das seltsam«, sagte er betont.
    Er sah, wie das Boot längsseits kam. Hockenhull, der kräftige Bootsmann, kletterte mit ein paar Helfern nach unten, um es entladen zu helfen.
    Tyacke sah zur Spitze des Großmastes. Die Flagge eines Admirals.
Wie fühle ich mich? Doch
er spürte keine Antwort. Weder Stolz noch Unsicherheit. Das alles nahm jetzt seinen Lauf wie ein Sturm auf See oder eine erste Breitseite. Das Schicksal würde seine Würfel werfen.
    »Sir! Sir! Das große Boot legt ab.«
    Tyacke sah das Oberdeck entlang. Alle Aufregung war verstummt. Die
Indomitable
war jetzt ganz Kriegsschiff.
    »Nicht so laut, Mr. Essex«, sagte er, »Sie scheuchen die Schafe drüben auf.«
    Einige Männer in der Nähe grinsten. Tyacke drehte sich um. Wieder war ein Anfang gemacht, ein kleiner.
    »Machen Sie das Oberdeck klar, Mr. Scarlett. Und lassen Sie die Fallreepswache antreten!«
    Die Gehilfen des Bootsmannes und ein paar Schiffsjungen mit schlecht sitzenden weißen Handschuhen sammelten sich. Mit schweren Schritten liefen die Seesoldaten zur Fallreepspforte. Ihr Leutnant David Merrick sah aus wie ein Schauspieler in einer ungewohnten Rolle. Und schließlich sammelten sich die Offiziere und die Unteroffiziere. Hauptmann du Cann stand in seiner perfekt geschneiderten roten Uniformjacke vor einigen Seesoldaten und einer Gruppe von Trommlern und Pfeifern.
    Tyacke sah einen Midshipman am Fuße des gewaltigen Großmastes, wo die Enterhaken steckten. Die Flagge lag kunstgerecht gefaltet auf seiner Schulter. Tyacke hob sein Teleskop erneut und spürte, daß der junge Essex ihm wieder helfen wollte. Doch diesmal legte er darauf keinen Wert.
    Sie war dunkelgrün gekleidet. Irgendwie hatte er das erwartet. Sie trug einen breiten Strohhut, den ein ebenfalls dunkelgrünes Band mit einer Schleife unter ihrem Kinn festhielt. Neben ihr saß Bolitho. Eine Hand lag dicht neben der ihren, doch er berührte sie nicht.
    Der Flaggleutnant war ebenfalls auf dem Boot, und an der Pinne sah er Alldays kräftige Gestalt. Tyackes eigener Bootssteuerer saß neben ihm.
    »Klar bei Bootsmannsstuhl!«
    Ein kleiner Pfeifer fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen, und einer der Trommlerbuben hielt die Trommelstöcke exakt so, wie man es ihm in der Kaserne beigebracht hatte.
    Schiffsjungen waren über die Seite geklettert, um der Dame in den Bootsmannsstuhl zu helfen. Viele Augen würden sie heute beobachten. Denn immer noch waren Gerüchte, Geschwätz und üble Nachreden im Umlauf nach dem Verlust der
Golden Plover.
Doch ebenso gab es ehrliche Bewunderung für ihren Mut.
    Tyacke hörte das ferne Kommando: »Ruder auf!« Allday schien sehr ruhig – wie immer. Wie zwei Reihen Knochen hoben sich die tropfenden Riemen und standen unbewegt, während der Bugmann in die Großrüsten einhakte.
    Ein Block quietschte, und zwei Seeleute hievten den Stuhl über die Gangway.
    »Belegen!« Tyacke merkte, daß Scarlett ihn genau beobachtete und tausend Fragen hatte. Doch ihm war das jetzt egal.
    Sie sah zu ihm hoch. Ihr Haar löste sich unter dem Hut. Mit einer Hand stützte sie sich auf Sir Richard Bolithos Schulter. Sie lachte, dann schlüpfte sie aus ihren Schuhen, die sie Avery gab. Sie griff nach dem Handlauf und blickte nach oben in die golden schimmernde Relingspforte. Ängstlich beobachteten Allday und Avery das Geschehen, doch sie wartete gelassen auf den richtigen Augenblick und trat auf die dicken hölzernen Stufen, die auf eine Plattform führten.
    Tyacke hielt den Atem an, bis er ihren Kopf und Sir Richard Bolithos Dreispitz über der obersten Treppenstufe auftauchen sah.
    »Seesoldaten, präsentiert das Gewehr!« Bajonette blitzten, Pfeifenkalk wirbelte von den gekreuzten Brustriemen auf, die Bootsmannspfeife trillerte durchdringend, betäubte fast das Gehör.
    Bolitho grüßte mit erhobenem Hut zum Achterdeck.
    Sein Blick ruhte nur einen Augenblick auf der Weißen Kriegsflagge, die oben auswehte. Er wandte sich nach vom. »Einen Augenblick, bitte«,

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