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Dem Winde versprochen

Dem Winde versprochen

Titel: Dem Winde versprochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florencia Bonelli
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Nachmittag bei Señora Thompson und ihren Freundinnen warst.«
    »Lässt du mich jetzt vielleicht schon verfolgen?«
    »Dich nicht.«
    »Wen dann?«
    »William Traver.«
    Béatrice sprang auf. »Mische ich mich vielleicht in deine Angelegenheiten mit Miss Melody ein?«
    Die Frage überraschte ihn weniger als der beleidigte und irritierte Gesichtsausdruck. Die Situation war ihm unangenehm, und er stellte die Frage deutlicher: »Wo bist du gewesen?«
    »Du weißt, dass ich deine Hochzeit mit ihr nicht billige«, fuhr Béatrice unbeirrt fort. »Ich finde, sie ist nicht gut genug für dich, und es stört mich, dass ihr euch so skandalös benehmt. Aber meine Meinung bedeutet dir nichts. Das akzeptiere ich.
Ich behalte meine Gedanken für mich und mische mich nicht ein, weil ich dich respektiere.« Dann fügte sie etwas kleinmütiger hinzu: »Ich verstehe nicht, warum du Mister Traver verfolgen lässt.«
    »Weil ich mich um dich und deinen Bruder sorge.«
    »Du sorgst dich nur um Miss Melody!«
    »Marie«, sagte Blackraven verärgert, »jetzt wirst du töricht. Das alles hat überhaupt nichts mit Isaura zu tun, sondern mit Traver.«
    »William liebt mich. Ist es das, was dich stört?«
    »William Traver ist nicht William Traver, und er ist auch kein Schotte.« Béatrice starrte ihn sprachlos an. »Es tut mir leid, aber das ist die Wahrheit. Ich kenne seinen wahren Namen nicht, ich weiß nur, dass er ein französischer Spion mit dem Decknamen
Le Libertin
ist.«
    Béatrice lachte auf und ließ sich auf den Stuhl fallen. »Vielleicht ist das alles ein Irrtum«, hob sie an, »vielleicht täuschst du dich. Wie kannst du so einfach eine solch schwerwiegende Behauptung in den Raum stellen? Wenn du falsch liegst, würdest du den Ruf eines Mannes zerstören, der mir sehr am Herzen liegt.«
    »Ich irre mich nicht«, erwiderte Blackraven kalt.
    »Was für Beweise hast du gegen William? Woher willst du das alles wissen?«
    »Ich werde dir keine Erklärungen geben, Marie. Das tue ich nie, selbst bei dir nicht. Nur eines: Ich habe ihn schon eine Weile im Visier, aber erst gestern Abend wurde mein Verdacht bestätigt. Le Libertin weiß, dass du Madame Royale bist, und bestimmt ahnt er auch, wer dein Bruder ist.«
    »Kann es sich denn nicht um eine Verwechslung handeln?«
    Ihr tief betrübtes Gesicht rührte sein Herz.
    »Marie«, flüsterte er und kniete sich neben sie. »Meine liebe Marie« – er fasste ihre Hände – »es tut mir so leid. Glaub
nicht, es sei mir leichtgefallen, dir das zu sagen. Ich weiß, dass ich dir mit der Wahrheit wehtue. Doch mir bleibt keine andere Wahl.«
    Béatrice senkte den Kopf und fing an zu weinen. Blackraven nahm sie in den Arm und versuchte, sie zu trösten. Plötzlich, als habe sie sich auf einmal an ihre Familie und den Respekt, den sie ihr schuldete, erinnert, stand Béatrice auf, trocknete die Tränen und sagte: »Er ahnt es nicht.«
    »Wovon sprichst du?«
    »Er weiß es. William Traver weiß, dass Monsieur Désoite Louis XVII . ist. Ich selbst habe es ihm gestern offenbart.«
    Blackraven biss sich auf die Lippe, um nicht einen Regen aus wüsten Beschimpfungen über ihr niedergehen zu lassen. Er ging im Zimmer umher, während Béatrice dasaß und seinen donnernden Schritten lauschte. Zum ersten Mal hatte sie Angst vor ihm.
    »Wirst du Traver jetzt aufsuchen?«, wagte sie sich vor.
    »Traver ist verschwunden. Ich habe gestern Abend einen meiner Männer zu ihm geschickt, und da waren seine Zimmer ausgeräumt.«
    »Wie hat er herausgefunden, wo ich mich aufhalte? Du warst sehr vorsichtig, als du mich aus dem Land geschmuggelt hast.«
    »Bei Aktionen wie der, als wir dich aus Frankreich herausgeholt haben, sind viele Leute beteiligt. Einige wissen Bescheid, andere haben keinen blassen Schimmer, was sie da tun. Beide sind sie gefährlich. Erstere, weil sie ihre Information verkaufen könnten, und Letztere, weil sie unwissentlich Informationen weitergeben, die uns schaden. So läuft das Spiel, Marie. Alles ist ein einziges Risiko.«
    »Was werden wir jetzt tun?«, fragte sie. Man konnte die Angst in ihrer Stimme hören.
    »Im Moment: die Sicherheitsmaßnahmen verdoppeln.«
    Béatrice schaute zu Boden, denn sie wusste, das bedeutete,
dass sie die wenige Freiheit wieder einbüßte, die sie gewonnen hatte.
    »Über die nächsten Schritte habe ich noch nicht nachgedacht«, räumte Blackraven ein.
    »Der Zeitpunkt könnte kaum ungünstiger sein. Ich hoffe, diese Angelegenheit bringt deine Heiratspläne mit

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