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Demolition

Demolition

Titel: Demolition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bester
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sich bereit, damit Sie von Maria Beaumont erfahren, was wir wissen müssen.«
    Chervil mummelte ganz allein am Springbrunnen und versuchte auf eine nicht linkischer mögliche Art und Weise den Eindruck zu erwecken, als gehöre er ganz selbstverständlich dazu.
    »Pip«, sagte Reich. - »Pop«, antwortete Chervil.
    »Bim«, sagte Reich. - »Bam«, erwiderte Chervil munter.
    Nachdem er so die neueste Modeschrulle zur Vermeidung von Förmlichkeiten verwendet hatte, um sich Chervils Vertrauen sozusagen durch Vortäuschen geistiger Verwandtschaft und gleichartiger Wellenlänge zu erschleichen, setzte er sich neben ihm auf die Einfassung des Springbrunnens. »Ich bin Ben Reich.«
    »Ich bin Gally Chervil... ich meine, Galen Chervil. Ich...« Er fühlte sich merklich durch Reichs Namen beeindruckt.
    »Spannung, Spiel und Spökenkieken...« »Dieses verdammte Lied«, murmelte Reich. »Gestern habe ich es zum ersten Mal gehört, und es geht mir ganz einfach nicht wieder aus dem Sinn. Chervil, Maria weiß, daß Sie ein ungeladener Gast sind.«
    »O nein!«
    Reich nickte.
    »Spannung, Spiel...«
    »Soll ich verschwinden?«
    »Ohne das Bild?«
    »Sie wissen auch davon? Dann muß ein ESPer im Haus sein.«
    »Sogar zwei sind's. Ihre Gesellschaftssekretäre. Leuten wie Ihnen verdanken sie ja ihre Stellung.«
    »Was soll ich nur wegen des Bilds machen, Mr. Reich? Ich habe fünfzig Kredits gewettet. Sie dürften ja wissen, was eine Wette bedeutet. Sie sind schließlich Spekula... Finanzspezialist.«
    »Gut, daß ich kein ESPer bin, was? Na, macht nichts, ich nehme dergleichen nicht übel. Sehen Sie dort den Torbogen? Gehen Sie geradewegs in diesen Gang und halten Sie sich rechts. Sie gelangen dann ins Herrenzimmer. Dort sind die Wände nahezu lückenlos mit Bildern Marias behangen, alle in Kunststein ausgeführt. Bedienen Sie sich. Sie wird bestimmt keines vermissen.«
    Der junge Mann erhob sich überstürzt und verstreute in seiner Hast den Rest seines Essens. »Vielen Dank, Mr. Reich. Eines Tages kann ich Ihnen sicher auch einmal einen Gefallen erweisen.«
    »Zum Beispiel?«
    »Sie dürften durchaus sehr überrascht sein. Zufällig bin ich...« Er unterbrach sich und errötete. »Sie werden's dann schon erfahren. Nochmals vielen Dank.« Auf Umwegen begann er sich dem Zugang zum Herrenzimmer zu nähern.
    »Vier, Mensch, drei, Mann, zwei Mensch, eins, Mann!« Reich eilte zurück an die Seite seiner Gastgeberin.
    »Du unartiger Liebhaber«, sagte sie, »wen hast du gefüttert?! Ich kratze ihr die Augen aus!«
    »Dem jungen Chervil habe ich den Rachen gestopft«, antwortete Reich. »Er hat mich gefragt, wo du deine Bilder hortest.«
    »Ben! Du hast es ihm doch nicht verraten?!«
    »Doch, klar.« Reich grinste. »Er sucht sich gerade eins aus, und dann wird er wie der Blitz abhauen. Du weißt doch, ich bin eifersüchtig.« Sie sprang von der Couch auf und rauschte in die Richtung zur Galerie davon. »Bam«, sagte Reich.
    Kurz vor 23 Uhr war das Ritual der Gefräßigkeit beendet, und die Völlerei hatte die Gesellschaft in einen Spannungszustand versetzt, der zur Erleichterung der Abgeschiedenheit im Dunkeln verlangte. Maria Beaumont hatte ihre Gäste noch nie enttäuscht, und Reich hoffte, daß sie auch heute abend das richtige zu tun verstand. Sie hatte das Spiel »Sardinenbüchse« anzukurbeln. Darüber erlangte Reich endgültig volle Klarheit, als Tate vom Herrenzimmer kam und genaue Hinweise zum Auffinden des versteckten D'Courtney lieferte. »Ich weiß nicht, wie Sie damit davonkommen wollen«, flüsterte Tate. »Sie erfüllen schier jede Frequenz des TP-Spektrums mit Mordgier. Er ist im Haus. Allein. Ohne Diener. Nur zwei Leibwächter, die Maria Beaumont für ihn bereitgestellt hat. @kins hatte recht. Der Mann ist lebensbedrohlich krank...«
    »Keine Sorge. Ich werde ihn schon kurieren. Wo steckt er?«
    »Gehen Sie durch den westlichen Torbogen. Dann rechtsum. Die Treppehinauf. Droben nehmen Sie den Übergang. Dann wieder nach rechts. Sie gelangen in die Gemäldegalerie. Die Tür zwischen den Gemälden »Raub der Lukrezia« und »Raub der Sabinerinnen«.«
    »Das hört sich ja ganz bezeichnend an.«
    »Diese Türe müssen Sie öffnen. Steigen Sie die Treppe empor bis zum Vorraum. Im Vorraum sind zwei Leibwächter. In den Räumen dahinter ist D'Courtney. Es handelt sich um die alte Hochzeits-Suite, die ihr Großvater einrichten ließ.«
    »Bei Gott! Diese Suite will ich wieder gemäß ihrer einstigen Bestimmung verwenden. Ich werde

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