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Demolition

Demolition

Titel: Demolition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bester
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urplötzlich ganz schön flott weiter, Sam. Sagen Sie, warum war D'Courtney so darauf versessen, sich zu vergiften?«
    »Belieben Sie zu scherzen? Wenn ich das wüßte, wäre er's nicht lange gewesen. Ich bin verdammt unglücklich über diese Geschichte, Powell. Reich hat mir diesen Fall in einen Mißerfolg verwandelt. Ich hätte D'Courtney retten können. lch...«
    »Haben Sie darüber Vermutungen angestellt, aus welcher Ursache sich D'Courtneys psychische Struktur zersetzte?«
    »Ja. Er suchte nach rigorosen Schritten, um tiefen Schuldgefühlen zu entgehen.«
    »Schuldgefühlen wodurch?«
    »Wegen seines Kindes.«
    »Barbara? Weshalb? Inwiefern?«
    »Keine Ahnung. Er rang mit irrationalen Symbolen des Aufgebens... des Verlassens... der Scham und des Abscheus... der Feigheit. Wir hatten eine gründliche Analyse vor. Mehr weiß ich nicht.«
    »Könnte Reich davon erfahren und darauf gebaut haben? Unser Vater Moses wird über diesen Umstand Klarheit wünschen, wenn wir ihm den Fall vorlegen.«
    »Reich könnte es erraten... Nein. Ausgeschlossen. Er hätte der Hilfe eines Experten...«
    »Warten Sie, Sam. Da verbirgt sich etwas unter dieser Überlegung. Das möchte ich gern auch mitbekommen, wenn's geht...«
    »Bitteschön. Mein Bewußtsein ist offen.«
    »Versuchen Sie mir nicht zu helfen. Sie bringen bloß alles durcheinander. Langsam... Assoziation mit einer Feier... Party... ein Gespräch auf... meiner Party! Im vergangenen Monat. Gustus Tate, selber Spezialist, jedoch auf Ratschlag in einem ähnlichen Fall bedacht, wie er sagte. Da jemand wie Tate Rat suchte, nahmen Sie an, daß sein Patient tatsächlich Hilfe bitter nötig hätte...« Powell war so fassungslos, daß er laut sprach. »Na, was soll man nun von diesem ESPer halten?!«
    »Was von welchem?«
    »Gustus Tate war in der Nacht, als man D'Courtney ermordete, auf der Party der Beaumont. Er kam mit Reich. Aber ich hatte noch Hoffnung...«
    »Lincoln, ich kann's nicht glauben!«
    »Ich habe mich auch bis jetzt dagegen gewehrt, es zu glauben, aber nun haben wir die Bescherung. Der kleine Gustus Tate war Reichs Spezialist. Der kleine Gustus hat für ihn Vorarbeit geleistet. Er hat Sie angezapft und seine Erkenntnisse an einen Mörder weitergegeben. Der gute alte Gustus. Welchen Preis mag der ESPer-Eid wohl heutzutage haben?«
    »Was für ein Preis ist die Demolition!« antwortete @kins heftig.
    Von irgendwo im Innern des Hauses kam eine Mitteilung von Sally @kins. »Lincoln, ein Anruf,«
    »O verdammt! Nur Mary weiß, daß ich hier bin. Hoffentlich ist der D'Courtney-Tochter nichts zugestoßen.« Powell eilte durch den Flur zur Nische mit dem V-fon. Schon aus der Entfernung sah er auf dem Bildschirm Becks Gesicht. Beck sah ihn im gleichen Moment und winkte aufgeregt. Er begann zu sprechen, bevor sich Powell in Hörweite befand.
    »...mir gesagt, wo Sie zu erreichen sind. Ein Glück, daß Sie da sind, Chef. Wir haben genau sechsundzwanzig Stunden Zeit.«
    »Moment mal, Jax. Fangen Sie ganz von vorn an.«
    »Der Rhodopsin-Knabe, Dr. Wils on Jordan, ist vom Callisto zurück. Durch Ben Reichs Gunst ist er nun ein begüterter Mann. Ich bin mit ihm zurückgeflogen. Er hält sich für sechsundzwanzig Stunden hier auf, um seine Angelegenheiten zu regeln, dann setzt er sich auf dem Callisto auf seinem nagelneuen Besitz zur Ruhe. Wenn Sie irgend etwas von ihm wollen, kommen Sie am besten schnellstens zur Erde.«
    »Will Jordan aussagen?«
    »Würde ich Sie dann über die Interplanetar-Kommunikation anrufen? Nein, Chef. Er hat am Reichtum Geschmack gefunden. Außerdem ist er Reich dankbar, weil er -wie Jordan sich ausdrückte -großzügig auf die Wahrnehmung seiner Rechte verzichtete und damit ihn - Dr. Jordan -und die Gerechtigkeit begünstigt habe. Wenn Sie darauf Wert legen, versuchen Sie besser selbst, aus ihm etwas herauszuholen, solange er sich noch auf der Erde befindet.«
     
    »Und dies hier«, sagte Powell, »ist das Laboratorium unseres Verbandes, Dr. Jordan.« Jordan war beeindruckt. Das gesamte Dachgeschoß des Verbandsgebäudes war für Forschungszwecke eingerichtet. Es bestand aus einer runden Räumlichkeit mit einem Durchmesser von nahezu zweihundertfünfzig Metern, überwölbt von einem doppelschichtigen Kuppeldach aus regulativem Quarz, womit sich die Lichtverhältnisse von größter Helligkeit bis zu völliger Finsternis einschließlich monochromem Licht innerhalb 1/10 Angström abstufen ließen. Gegenwärtig, zur Mittagszeit, war der Sonnenschein

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