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Demolition

Demolition

Titel: Demolition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bester
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Kumpanei eingegangen bist, daß du Sam @kins nach Informationen über D'Courtney angezapft und damit Reich den Weg geebnet hast... Übersehen wir ruhig einmal, daß du mit Reich die Party der Beaumont besucht und ihn abgeschirmt hast, dort und auch danach...«
    »Einen Moment, Powell...«
    »Nur keine Panik, Gustus. Ich möchte nur herausfinden, ob ich richtig gemutmaßt habe, was Reichs Bestechungsmittel betrifft. Er kann dich nicht mit Geld herumgekriegt haben. Dafür verdienst du zuviel. Er kann dich nicht mit Pöstchen verlockt haben. Du bist einer der angesehensten ESPer des Verbandes. Er muß dich mit Macht bestochen haben. Stimmt's? Habe ich recht?« In hysterischer Erregung sah Tate Powells Bewußtsein ein, und die ruhige Sicherheit, die er darin fand, die gleichmütige Gewißheit von Dr. psi Augustus Tates unausweichlichem Untergang, die er darin in Aussicht gestellt sah, jagten dem kleinwüchsigen ESPer gleich mehrfachen Schrecken in die Glieder, so plötzlich, daß er sich nicht sofort fassen konnte. Und er übertrug seine Panik auf Church. Alles verlief, wie Powell es vorgesehen hatte, steuerte dem entscheidenden Moment entgegen, der noch bevorstand. »Reich könnte dir Macht innerhalb seines Einflußbereichs versprochen haben«, redete Powell im Plauderton weiter, »aber das erachte ich als unwahrscheinlich. Er würde nie von seiner Macht etwas abtreten, und du hättest kein Interesse an Macht von seiner Art. Also dürfte er dir Macht unter den ESPern zugesagt haben. Auf welche Weise könnte er sie dir verschaffen? Nun, er pumpt ja Geld in die Liga Patriotischer ESPer... Vielleicht durch einen coup d'état? Eine Diktatorschaft im Verband? Wahrscheinlich bist zu ja Mitglied der Liga.«
    »Hör zu, Powell...«
    »Das ist meine Vermutung, Gustus.« Powells Stimme klang nun härter. »Und ich habe das Gefühl, ich werde meine Vermutung über kurz oder lang bestätigt sehen. Glaubst du denn tatsächlich, wir ließen den Verband von dir und Reich so leicht zerschlagen?«
    »Man wird mir nichts beweisen können. Man kann mir...«
    »Beweisen? Was?«
    »Dein Wort steht gegen meines. Ich...«
    »Du kleiner Narr! Warst du noch nie während eines ESPer-Tribunals anwesend? Das läuft nicht ab wie vor einem Gerichtshof, wo man schwört und schwört, und das Gericht darf dann zusehen, wie es herausfindet, wer lügt. Nein, mein kleiner Gustus, so geht das nicht. Dort steht man Rede und Antwort vorm Vorstand, und alle Einser nehmen gemeinsam eine Hirn-Introvision vor. Du bist selbst ein Erstgradiger, Gustus. Vielleicht kannst du dich vor zwei Einsern verschließen... womöglich sogar dreien... aber nicht vor allen. Ich sag's dir, du bist schon jetzt so gut wie erledigt.«
    »Einen Moment, Powell! Einen Moment.« Das Puppengesicht zuckte vor Schrecken. »Der Verband weiß Geständigkeit anzurechnen. Ein Geständnis vor der Überführung. Ich sage dir jetzt sofort alles. Alles. Es war eine Verirrung von mir. Aber jetzt sehe ich wieder klar. Wenn man mit so einem verfluchten Psychotiker wie Reich zusammengerät, verfällt man ganz unversehens seiner Verrücktenlogik. Man identifiziert sich mit ihm. Aber jetzt bin ich zur Vernunft gekommen. Erkläre das im Verband. Die ganze Geschichte fing so an... Er kam zu mir wegen eines Alptraums über einen Mann ohne Gesicht. Er...«
    »Er kam als Patient?«
    »Ja. Damit hat er mich hereingelegt. Er hat mich geködert. Aber ich habe ihn mittlerweile durchschaut. Sag im Verband, daß ich bereit bin zur Zusammenarbeit. Ich bin reuig und geständig. Ich will lückenlos aussagen. Church ist dein Zeuge...«
    »Ich bin kein Zeuge«, schnauzte Church ihn an. »Du dreckiges Schwatzweib. Dabei hat Ben Reich versprochen...«
    »Halt 's Maul! Glaubst du, ich lege Wert auf vollständige Isolation? Wie's dir ergangen ist? Du warst so verrückt, Ben Reich zu vertrauen. Aber ich bin's nicht, nein, schönen Dank. Ich bin doch nicht irrsinnig.«
    »Du Schlappschwanz und Memme von einem ESPer! Denkst du, du kommst so einfach davon?! Glaubst du etwa, daß...«
    »Das ist mir alles scheißegal!« keifte Tate. »Ich schlucke Reich zuliebe nicht solche Brocken! Lieber lasse ich ihn vorher hochgehen! Ich gehe vor Gericht, trete in den Zeugenstand und unternehme alles, um Powell zu helfen. Sag das im Verband, Lincoln. Sag Bescheid, daß ich...«
    »Du wirst nichts dergleichen tun«, unterbrach Powell ihn barsch.
    »Was?«
    »Der Verband hat dich ausgebildet. Du bist noch immer Verbandsmitglied. Seit wann

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