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Demolition

Demolition

Titel: Demolition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bester
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Sie hindern.«
    »Sie Lügner! Das ist wieder einer Ihrer dreckigen ESPer-Tricks! Sie...«
    »Nein. Ich will's Ihnen gern erklären. Ich weiß alles über Sie... Wieviel Sie Gustus Tate geboten haben... Was Sie Jerry Church versprachen... Woher das Buch mit dem Spiel »Sardinenbüchse« stammt... Wie Sie Wilson Jordans Rhodopsin-Ionisator anwendeten... Wie Sie Church die Patronen zum Alibi entschärfen ließen, dann mit Wassertropfen und Gelatine wieder scharfgemacht haben... Ich hatte eine lückenlose Beweiskette. Methode und Gelegenheit standen fest. Es fehlte am Motiv. Das Gericht verlangt ein objektiv ersichtliches Motiv, und das kann ich nicht vorweisen. Deshalb bleiben Sie ein freier Mann.«
    »Sie Lügner!«
    »Natürlich könnte ich Ihr Eindringen in mein Haus gegen Sie verwenden, aber was wäre das für eine läppische Anklage. Das wäre ja, als wollte man, nachdem man mit einem Geschütz danebengeballert hat, den Versuch mit einem Spielzeuggewehr wiederholen. Wahrscheinlich würde das ebensowenig etwas gegen Sie ausrichten. Meine einzigen Zeugen wären eine ESPer und ein krankes Mädchen. Ich...«
    »Sie Lügner«, knirschte Reich. »Sie Heuchler. Sie verlogener ESPer. Das soll ich Ihnen glauben? Soll ich mir das bis zum Ende anhören? Gar nichts hatten Sie gegen mich vorliegen, Powell! Überhaupt nichts! Ich hatte Sie in jeder Beziehung abgeschmettert. Deshalb haben Sie angefangen, mir Fallen zu stellen. Deshalb sind Sie...« Reich verstummte und schlug sich die flache Hand an die Stirn. »Und dies ist wahrscheinlich Ihre hinterhältigste Falle! Und ich bin hineingetappt. Was bin ich für ein Dummkopf! Was für eine erbärmliche...«
    »Halten Sie den Mund«, schnauzte Powell ihn an. »Wenn Sie so wirr herumfaseln, kann ich Sie nicht richtig introvisieren. Was ist das für ein Quatsch über Fallen, die ich Ihnen gestellt haben soll? Denken Sie geordnet.«
    Reich stieß ein abgehacktes Lachen aus. »Als ob Sie nicht genau Bescheid wüßten! In meinem Privatabteil im Linien-Raumschiff... Mein Safe... In meinem Jumper...«
    Nahezu für eine volle Minute konzentrierte sich Powell auf Reich, unterzog ihn einer gründlichen Hirn-Introvision, saugte Bewußtseinsinhalte auf wie ein Schwamm Wasser, verarbeitete sie. Dann begann sein Gesicht zu erbleichen, es beschleunigte sich sein Atem. »Mein Gott!« rief er. »Mein Gott!« Er sprang auf die Füße und schritt zerstreut hin und her. »Das ist es... das erklärt alles. Und Vater Moses hatte recht. Tatmotiv Leidenschaft, und wir dachten, er albert herum... Barbaras Gedankenbild von den Siamesischen Zwillingen... D'Courtneys Schuldgefühle... Kein Wunder, daß Reich es in Chooka Froods Haus nicht fertiggebracht hat, zu schießen... Aber jetzt... der Mord ist nun gar nicht länger wichtig. Das reicht weiter. Viel weiter. Und es ist gefährlich... viel gefährlicher, als es mir in den höllischsten Alpträumen eingefallen wäre.« Er verharrte, drehte sich um und musterte Reich aus funkelnden Augen. »Dürfte ich Sie einfach umbringen«, rief er, »ich würde Ihnen mit den bloßen Händen den Hals umdrehen. Ich bräche Ihnen die Knochen und hinge Sie der ganzen Galaxis zur Ansicht an einen Galgen, und das gesamte Universum gäbe mir seinen Segen. Wissen Sie eigentlich, was für eine Gefahr Sie sind? Kennt eine Seuche ihre Gefährlichkeit? Hat der Tod ein Bewußtsein?« Verwirrt stierte Reich zu Powell auf. Ungeduldig schüttelte der Hauptkommissar den Kopf. »Was frage ich Sie?« murmelte er. »Sie haben keine Ahnung, wovon ich rede. Sie werden's auch niemals begreifen.« Er trat an ein Sideboard, suchte zwei Branntwein-Konzentrate heraus und schob Reich die Kapseln in den Mund. Reich versuchte sie auszuspucken. Powell drückte ihm die Kiefer aufeinander. »Schlucken Sie nur«, empfahl er unwirsch. »Ich wünsche, daß Sie sich zusammenreißen und mir zuhören. Möchten Sie Butylen?
    Thyroxin? Oder können Sie sich ohne Drogen zusammennehmen?« Reich würgte infolge des Branntweins und gurgelte in erbitterter Wut. Powell schüttelte ihn, bis er den Widerstand aufgab. »Hören Sie, Mann, ich will wenigstens halbwegs zu erklären versuchen, was los ist, also geben Sie sich ein bißchen Mühe, zu verstehen, was ich sage. Die Ermittlungen gegen Sie sind eingestellt worden. Die Einstellung der Ermittlungen und die Fallen, von denen Sie vorhin sprachen, haben eine gemeinsame Ursache. Hätte ich sie gekannt, wäre der Fall erst gar nicht ins Rollen gekommen. Ich hätte alle

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