Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Demon Lover

Demon Lover

Titel: Demon Lover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Devyn Quinn
Vom Netzwerk:
Unterleib, das sie zusammenzucken ließ.
    «Kendra?», rief von der Schlafzimmertür aus ihre Schwägerin Jocelyn.
    «Ich bin hier drin. Einen Moment noch, ja?» Als Kendra den Kopf wandte, spähte Jocelyn durch den Türspalt.
    Der Blick ihrer Schwägerin war voller Sorge. «Ich habe gehört, wie du dich übergeben hast. Ist alles in Ordnung?»
    Jocelyn, seit fünf Jahren mit Gerald verheiratet, war eine mollige Frau Anfang dreißig, bekleidet mit marineblauer Hose und einem Blazer, der ihre üppigen Rundungen verbergen sollte. Ihre Absätze waren nicht zu hoch, das braune Haar trug sie modisch glatt und kurz. Ihre Gesichtszüge waren angenehm, das zurückhaltende Make-up diente nur dazu, ihre Tränensäcke und ihren ungleichmäßigen Teint zu überdecken. Sie hatte hübsche kornblumenblaue Augen und lachte gern.
    Kendra schüttelte langsam den Kopf. «Ich fürchte, ich hab mir mal wieder eine Migräne eingefangen.» Sie nahm sich ein Handtuch und bedeckte damit ihre Blöße.
    Jocelyn runzelte die Stirn. «Tut mir leid, Kendra. Kann ich irgendetwas für dich tun?»
    «Geht schon wieder.» Kendra verzog das Gesicht. Jetzt, da sie sich wieder besser fühlte, schaffte sie es beinahe, sich einzureden, dass der Besuch des Dämons nur eine Folge der Kopfschmerzen gewesen sei – der unbewusste Versuch, etwas Unangenehmes durch etwas Angenehmeres zu ersetzen. Sex war Kopfschmerzen eindeutig vorzuziehen.
    Träume waren schon etwas Eigenartiges. Und eigentlich war es auch kein Wunder, dass sie solch wirres Zeug träumte: Gerald hatte ihr schließlich genug von dem verflixten Buch erzählt, und aus irgendeinem Grund war ihr Unterbewusstsein darauf angesprungen.
    «Hoffentlich», meinte Jocelyn besorgt. «Du weißt ja, dass du mich oder Gerald jederzeit rufen kannst.»
    «Geht schon wieder, ehrlich. Ich hatte nur ein bisschen Kopfschmerzen, das war alles.» Sie schniefte. «Von dem verdammten Dauerregen hab ich verstopfte Nebenhöhlen bekommen und mich elend gefühlt.»
    Jocelyn kniff mitfühlend die Augen zusammen. «Du Arme. Kein Wunder, dass dir schlecht geworden ist.» Sie tätschelte Kendras Hand. «Heute soll es wieder den ganzen Tag lang regnen. Vielleicht solltest du deinen Termin bei Dr. Somerville besser absagen. Lass dir einen neuen geben, wenn du dich besser fühlst.»
    Seit der Reha sollte Kendra einmal wöchentlich bei ihrem Arzt vorstellig werden. Dies wäre ihr erster Termin bei Dr. Somerville nach der Reha.
    Den Termin zu verschieben kam für Kendra gar nicht in Frage. Sie wollte unbedingt mit dem Arzt sprechen.
    So bald wie möglich.
    Kälte breitete sich in ihrem Bauch aus. Um sich nicht wieder übergeben zu müssen, schluckte sie mühsam. Einen zweiten Nervenzusammenbruch wollte sie unbedingt vermeiden.
    Jocelyn unterbrach ihren Gedankengang. «Ich nehme an, dir ist nicht nach einem ordentlichen Frühstück zumute. Ich werde Gabrielle sagen, sie soll dir Toast und Kaffee bringen.»
    Die Erinnerung an die nächtliche Begegnung trat in den Hintergrund, als Kendras Magen knurrte. «Doch, ich habe Hunger», sagte sie.
    «So ist’s recht!», rief Jocelyn erfreut.
    Kendra rang sich ein Lächeln ab. Wenn sie nach unten ging und frühstückte, könnte sie mit ihrem Bruder reden – ihn ein bisschen aushorchen. Seit sie das Glanzstück seiner Sammlung in Augenschein genommen hatte, hatte sie nichts als Probleme. «Sag Gerald, ich frühstücke mit euch zusammen.»
    Jocelyn lächelte. «Sehr schön. Ich lasse Gabrielle ein Gedeck auftragen.» Sie eilte geschäftig davon.
    Kendra ließ Wasser in die Wanne einlaufen und tat etwas Schaumbad hinzu. Aromatischer Vanilleduft hüllte sie ein, als sie in die Wanne stieg.
    «Ich weiß nicht, was du da ins Haus geschleppt hast, Gerald», murmelte sie vor sich hin, «aber wenn es mit dem Buch zu tun hat, muss es verschwinden.»

[zur Inhaltsübersicht]
10
    Zwanzig Minuten später ging Kendra nach unten, um zu frühstücken. Gerald und seine Frau saßen bereits mit Gabrielle, der Haushälterin, im Speisezimmer.
    «Du wirkst erholt», bemerkte Gerald und ließ die Zeitung sinken. Er blickte seine Frau an. «Jocelyn hat gemeint, du hättest wieder Migräne gehabt.»
    Kendra zuckte mit den Schultern. Sie wollte ihm nicht mehr als unbedingt nötig erzählen. «Die Kopfschmerzen waren schon mal schlimmer.»
    Gerald hob seine Kaffeetasse. «Ich glaube, du solltest mit einem Arzt reden, wenn sie dich immer noch plagen. Ich habe gelesen, die Nachwirkungen eines Schädeltraumas treten

Weitere Kostenlose Bücher