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Demon Lover

Demon Lover

Titel: Demon Lover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Devyn Quinn
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Wohnung gefunden habe.»
    «Warum das denn? Das ist dein Zuhause. Wenn hier jemand die Sachen packen sollte, dann wohl eher ich und Gerald.»
    Kendra schüttelte den Kopf. «Genau genommen gehört das Haus uns beiden, wir können ein Leben lang darin wohnen, wenn wir das möchten. Sollten wir es verkaufen, müssten wir den Erlös untereinander teilen. Solange Gerald hier wohnen bleiben möchte, soll er ruhig. Falls er verkaufen will, habe ich keine Einwände.» Das Haus war eine Prachtimmobilie und fast zwei Millionen wert. Obwohl sie darin aufgewachsen war, verband sie nicht viele glückliche Erinnerungen damit.
    Jocelyn legte den Kopf schief und betrachtete Kendra. «Dann willst du nicht mehr hier wohnen?»
    Kendra ließ den Blick durchs Zimmer schweifen und schüttelte den Kopf. «Nein, will ich nicht.»
    «Weshalb?»
    «Ich will mein Leben zurückhaben», erklärte sie. «Ich will wieder so leben wie vor dem Unfall. Als nette, normale, gesunde Person. Und hier geht das nicht. Ich komme hier nicht auf die Beine. Ich drehe mich nur im Kreise.»
    Jocelyn nickte ernst und musterte sie scharf. «Das klingt vernünftig. Schön, dass du wieder klarer siehst.»
    Bildete sie es sich nur ein, oder war Jocelyn tatsächlich erleichtert über ihre Auszugspläne?
    Kendra krampfte die Hand um die Handtasche. «Ich weiß nicht, ob ich wieder klar im Kopf bin, aber ich bin jedenfalls entschlossen, etwas zu unternehmen. Ich habe genug geerbt, um davon leben zu können. Hier herumzusitzen und Däumchen zu drehen bringt mich nicht weiter.» Wenn sie nicht wieder aufs College ging, würde sie reisen. Sie wollte unbedingt nach Europa, und gegen neue Erfahrungen hatte sie absolut nichts einzuwenden – auch nicht gegen die eine oder andere Liebesaffäre.
    «Ich finde, das ist eine ausgezeichnete Idee», sagte Jocelyn. «Ich bin sicher, Gerald wird dir gerne helfen.»
    «Was die Stiftung angeht, habe ich den Bankvorstand bereits gebeten, mir wieder die Aufgaben als Treuhänderin und Erbschaftsverwalterin zu übertragen. Obwohl mein Vater sehr genaue Vorstellungen von Geldanlage und Verwaltung hatte, glaube ich, dass es an der Zeit ist, das Vermögen zu teilen.»
    Jocelyn sah an die Decke und schloss die Augen. «Ich weiß nicht, ob das so einfach ist», sagte sie. «In Anbetracht deines, äh, Nervenzusammenbruchs neulich wüsste ich nicht, wie das gehen soll.»
    Kendra schnitt eine Grimasse. «Ich bin nicht verrückt, Jocelyn. Es stimmt, ich bin gestolpert und gefallen. Aber ich bin dabei, mein Leben wieder in den Griff zu kriegen, und ich habe es verdient, dass man mir eine Chance gibt.» Irgendwie war ihr nicht wohl bei dem Gedanken, dass Gerald das Vermögen verwaltete. Ein klarer Schnitt war ihr lieber – außerdem schien er ihr dringend angeraten. Nathaniel Carter hatte klug investiert. Das Vermögen, das er ihnen vermacht hatte, belief sich auf etwa dreißig Millionen. Das Geld zu teilen wäre Gerald gegenüber mehr als fair.
    Es wird Zeit, dass sich unsere Wege trennen
, dachte sie.
Ich muss weiterziehen.
    Jocelyn schüttelte den Kopf. «Ich glaube, Gerald sieht das anders, Kendra.»
    Kendra holte tief Luft. «Notfalls gehe ich vor Gericht.»
    «Diese Drohung dürfte ihm nicht gefallen.»
    «Ich will keine schmutzige Wäsche waschen, aber wenn es sein muss, schrecke ich nicht davor zurück.» Notfalls würde sie alles verwenden, was sie gegen Gerald in der Hand hatte. Auch wenn dies bedeutete, seiner Frau von seinem Fremdgehen zu erzählen.
    Jocelyn bedachte sie mit einem skeptischen Blick und raffte den Morgenmantel über der Brust zusammen. «Glaubst du tatsächlich, du kannst es mit ihm aufnehmen?»
    Ein bitteres Lächeln umspielte Kendras Lippen. «Es ist kein Geheimnis, dass Gerald die alleinige Kontrolle anstrebt. Wie unser Vater muss er unbedingt seinen Willen durchsetzen – alles oder nichts. Einen Mittelweg oder einen Kompromiss gibt es für ihn nicht.»
    Jocelyn musterte sie ernst. «Und wenn das so wäre?»
    Kendras Lippen zuckten. «Im Rückblick ist mir klar, dass ich viel eigene Schuld trage. Ja, der Unfall hat mich aus der Bahn geworfen – aber ich habe mich erholt. Nicht erholt habe ich mich von meinen Schuldgefühlen. Damals glaubte ich, ich müsste mich bestrafen, mich mit Gewissensbissen quälen. Um das trauern, was ich verloren habe. In Wirklichkeit hatte ich überhaupt nichts im Griff.»
    «Und du glaubst, jetzt ist das anders?»
    Kendra verspürte eine unerwartete, unerklärliche Erregung. «Ja»,

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