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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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oder?«
    Misstrauisch beäugte sie ihn, als er seine Handinnenfläche über die Kurve ihrer Wange gleiten ließ und ihr zerfetztes Fleisch mit den Fingern zusammendrückte. Jenes wohlvertraute warme Prickeln strömte durch seinen Arm. Sie riss die Augen weit auf, als die Energie in ihr Fleisch fuhr. Ihr Gewebe schloss sich unter seinen Fingerspitzen wieder, die zerrissenen Blutgefäße verschmolzen. Innerhalb von Sekunden wischte er das Blut von ihrer neuen Haut, auf der nicht die kleinste Narbe zu sehen war.
    »Wie … wie machst du das?«
    »Angehörige meiner Rasse besitzen jeweils eine von drei verschiedenen Gaben, die alle mit der Fähigkeit zu heilen zusammenhängen.« Die Fähigkeit zu heilen war allerdings dem vorrangigen Ziel untergeordnet, das darin bestand, bei der Fortpflanzung zu helfen, sobald die S’genesis vollendet war. Shade konnte seine Gabe dazu benutzen, einen verfrühten Eisprung hervorzurufen, Wraith betrieb Gedankenverführung, konnte aber außerdem noch psychische Störungen heilen. Eidolon vermochte günstige Bedingungen für die Befruchtung von Eiern zu schaffen.
    Als sie ihr Gesicht berührte, spiegelte sich Ehrfurcht in ihrer Miene.
    Mann, sie war so wunderschön, diese Kriegerin mit dem zerzausten Haar, deren Haut noch der Duft des Kampfes anhaftete. Ihr Anblick, ihr Geruch, lösten tief in seinem Innersten eine primitive Reaktion aus; eine, die ihn sowohl abstieß als auch faszinierte. Er hasste alles an ihr. Aber er wünschte sich, mit ihr ins Bett zu gehen. Wieder und immer wieder.
    Mit ihrer Bemerkung, sein Ego habe einen Knacks abbekommen, da er sie nicht zum Höhepunkt gebracht hatte, hatte sie durchaus ins Schwarze getroffen, aber sein Wunsch, sie noch einmal zu nehmen, ging weit darüber hinaus, seinen Stolz wiederherzustellen oder die ständig präsente Lust zu stillen, mit der seine Rasse geschlagen war. Nie zuvor war er jemandem begegnet, der einen so erbitterten Lebenswillen ausstrahlte. Ihre Lebenskraft zog ihn an, ihr Feuer faszinierte ihn, und ihre Sinnlichkeit hielt ihn mit eisernem Griff gepackt, den er nicht abschütteln konnte.
    Alles, was er wollte, war, sie zu ficken, wo er sie doch töten sollte.
    Ihre Augen blitzten auf, als wüsste sie, was gerade in seinem Kopf vorging, und endlich konnte er sich wieder aufs Wesentliche konzentrieren.
    »Ich bring dich jetzt nach Hause.«
    »Du kannst mich irgendwo in der Nähe absetzen.«
    Trotz der Tatsache, dass sie Seite an Seite gekämpft hatten, einander das Leben gerettet hatten und er ihre Wunden geheilt hatte, musste sie es ihm unbedingt so schwer wie möglich machen. Und er konnte es ihr nicht verdenken.
    Aber diese Runde würde sie jedenfalls nicht gewinnen.
    »Kommt gar nicht infrage. Ich bring dich bis zu deiner Tür.«
    »Warum?« Sie machte einen Schritt zurück. »Damit du deinen Dämonenkumpels erzählen kannst, wo ich wohne?«
    Er wiederum machte einen Schritt auf sie zu, nutzte seine Größe und Stärke, um die Botschaft zu übermitteln, dass er, wenn sie einen Kampf wollte, jederzeit bereit war. »Erinnerst du dich noch, wie ich dir erzählt habe, dass meine Kollegen dich foltern wollten, um Informationen aus dir rauszuquetschen?«
    »So was vergisst man nicht so leicht, und Hallo! – schon mal was von persönlichem Abstand gehört?«
    »Gerade verfügst du nicht über diesen Luxus, weil du nämlich in Gefahr bist. Ich will mich nur vergewissern, dass meine Kollegen nicht wissen, wo du wohnst. Will heißen, dass sie nicht schon auf dich warten.«
    »Das wäre verfickte Scheiße.«
    Man konnte es mit Fug und Recht den Fluch seiner Spezies nennen, dass das Wort «ficken« ihn unweigerlich antörnte – ungeachtet des Zusammenhangs, in dem es vorkam. Sofort spürte er ein Kribbeln im Unterleib, so überwältigend, dass er nur noch mit Mühe «Ist das ein Ja?« herauspressen konnte.
    »Ja, ja.«
    »Fein.« Die Götter sollten ihm beistehen, er würde sie nach Hause bringen. Er war auf dem direkten Weg in die Höhle des Löwen.
    Nichts war so gefährlich wie ein Werwolf am Tag vor Vollmond; darum erwartete Shade, als er auf dem Weg zur Krankenhausverwaltung um die Ecke bog und mit Luc zusammenstieß, eine wütende Reaktion. Doch stattdessen lächelte der Werwolf – es war tatsächlich ein Lächeln ! – und klopfte Shade auf die Schulter.
    »Dann bis nächste Woche, Inkubus.«
    Während des Vollmonds sperrte sich Luc selbst ein, was ihn für gewöhnlich noch griesgrämiger machte als einen Cruentus mit

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