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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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ausschließen und der Ausbildung oder dem Papierkram zuteilen. Oder schlimmer noch, vollständig aus der Aegis rausschmeißen.
    Dies war die einzige Familie, die ihr geblieben war, und sie würde sie nicht verlieren. Konnte sie nicht verlieren.
    Als Exwächterin ohne Aussichten auf einen Job, ohne die Waffen und den Schutz der Aegis konnte sie sich ausrechnen, wie viele Tage ihr noch zu leben blieben. Nein, sie würde ihren Zustand für sich behalten und weiter auf die Jagd gehen, aber von jetzt an nur noch solo. Auf gar keinen Fall würde sie das Leben eines weiteren Wächters riskieren.
    »Ich bin nicht sicher, wie das alles abgelaufen ist«, sagte sie, »aber ich sah sie sterben. Der Cruentus hat mich angegriffen. Das ist alles, woran ich mich noch erinnere, bis ich dann im Krankenhaus aufgewacht bin.«
    »Krankenhaus?« Kynan wurde nach vorne geschleudert, als ob er in seinem Mustang mit neunzig Sachen gegen eine Ziegelmauer gefahren wäre. Fehlte nur noch, dass er sich wegen des Schleudertraumas den Hals rieb. »Welches Krankenhaus? Davon hätten wir doch gehört?«
    Lori stand auf, und mit einem Mal herrschte eine eisige ­Atmosphäre im Raum. »Weißt du Tay, man sieht dir gar nichts an.«
    O ja, so familiär es in der Aegis auch zugehen mochte, eine gesunde Dosis Misstrauen sorgte dafür, dass alle am Leben blieben. Das verstand Tayla, doch die Reaktion der Regenten schmerzte sie trotzdem. Die Aegis war alles, was sie hatte, und sie hatte sich stets sicher gefühlt, wissend, dass sie in einem Team kämpfte, in dem sich jeder auf den anderen verließ und persönliche Differenzen zurückstellte, solange der Kampf tobte. Es mochte vorkommen, dass man seinen Partner nicht ausstehen konnte, aber zumindest war er oder sie ein Mensch, und im Kampf gegen einen Dämon war das alles, was zählte.
    Doch jetzt hatte sich ein Riss in der vergänglichen Blase gebildet, in der sie gelebt hatte, und ein Schauer der Unsicherheit ließ ihre Adern erzittern.
    Langsam hob Tayla ihr Hemd und entblößte die gut verheilten Verletzungen und die eine Wunde, die noch eiterte. »Es war ein Dämonenkrankenhaus.«
    Lori und Kynan sagten nur wenig, als Tayla ihnen erzählte, was sie über das Underworld General wusste. Die Tatsache, dass sie ein Schäferstündchen mit einem Dämon gehabt hatte, ließ sie aus.
    Zweimal.
    Und ein quälendes Gefühl der … irgendwas … riet ihr, zumindest vorläufig zu verschweigen, dass in diesem Augenblick ein Dämon an ihr Bett gefesselt war, dessen riesiger Körper das Doppelbett winzig erscheinen ließ.
    »Das hat uns gerade noch gefehlt«, sagte Kynan, der sich von der Couch erhob. »Dämonen, die die Wunden behandeln, die wir ihnen zufügen. Die unsere Universitäten infiltrieren. Die alles über unsere Physiologie und unsere Schwächen lernen.«
    »Wir müssen es zerstören.« Lori lief so hastig auf dem Parkett hin und her, dass Tay schon damit rechnete, gleich Sägespäne fliegen zu sehen. »Wir könnten das Siegel um Hilfe bitten. So etwas Gewaltiges werden sie nicht ignorieren. Vielleicht könnten sie auch die Regierung um Unterstützung bitten.«
    Die Regierung könnte helfen. Indirekt, natürlich. Soviel Tayla mitbekommen hatte, war die Bedrohung, die die Unterwelt darstellte, einigen hohen Würdenträgern durchaus bekannt, und diese arbeiteten mit dem Siegel zusammen; zwölf Mitgliedern der Aegis, die sämtlichen Zellen weltweit vorstanden. Und in jeder Stadt konnte man Exwächter und Aegis-Sympathisanten finden, die als Ärzte, Polizisten oder Taxifahrer arbeiteten … und alle bereit waren zu helfen.
    »Wir könnten versuchen, uns an sie zu wenden.« Kynan starrte finster vor sich hin und fuhr sich mit der Hand übers Haar. Die abrupte Bewegung bewies, wie frustriert er war. Das Siegel war dafür bekannt, Hilfsgesuche abzulehnen, sodass die Regenten gezwungen waren, andere Regenten von nahe gelegenen Zellen um Hilfe anzugehen. »Tayla, kannst du so ungefähr sagen, wo dieses Krankenhaus liegt?«
    »New York, vielleicht. Aber im Grunde genommen könnte es überall sein. Nach allem, was wir wissen, vielleicht sogar auf einer anderen Ebene, mit der Parkplatzausfahrt als Tor zwischen unserer Welt und ihrer.«
    Kynan fluchte und sah auf die Uhr. »Ihr beide arbeitet einen Schlachtplan aus. Ich werde ein Team zusammenstellen und Janets Überreste holen, bevor es dunkel wird.«
    Er küsste Lori flüchtig auf den Mund und ging. Lori fuhr fort, auf- und abzulaufen. »Wie bist du aus dem

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