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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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denke?«
    »Verfolgungszauber?«
    »Jepp.«
    Wie interessant, dass Jagger so vertraut mit den Gedankengängen ihrer Anführer war. Tayla sollte sich wirklich öfter im Hauptquartier sehen lassen. Sie hatte ein Apartment bekommen, um die emotionale Distanz aufrechtzuerhalten, die sie brauchte, aber es gefiel ihr ganz und gar nicht, ausgeschlossen zu werden. Sicher, sie gab gern zu, dass Eifersucht durchaus eine Rolle spielte, wenn Jagger im Spiel war. Er war aber auch ein richtiges Arschloch.
    Das Arschloch wandte sich an Tayla. »Wenn du deinen Dämon kontaktieren und ihn markieren kannst, können wir verfolgen, wohin er geht. Dann finden wir womöglich heraus, wo sich das Krankenhaus befindet.«
    Deinen Dämon. Eidolon war nicht ihr Dämon. Er war ihr Gefangener. Wieder wurde ihr Gehirn von Bildern überschwemmt, wie er gefesselt auf ihrem Bett lag. Sie erschauerte und versuchte sich einzureden, dass das nicht aus Lust geschah.
    Lügnerin .
    »Klingt gut.« Sie lächelte, aber ihre Freude war eher halbherzig. Das Krankenhaus musste zerstört werden, und mit ihm Eidolon. Alles zum Wohl der Menschheit.
    Das wiederholte sie in Gedanken immer wieder, während sie zur Waffenkammer latschte, um die Waffen zu ersetzen, die Hellboy im Krankenhaus konfisziert hatte. Aber aus irgendeinem Grund klang «zum Wohl der Menschheit« nicht mehr ganz so großartig wie noch vor ein paar Tagen.

9
    Als Tayla in ihr Apartment zurückkehrte, begann die Dunkelheit bereits das rote Glühen der Sonne am Horizont zu verschlucken. Hardcore-Manager verließen gerade ihre Büros in der Wall Street. Drogenhändler strömten auf die Straßen. Vampire erwachten aus dem Schlaf und bereiteten sich darauf vor, unschuldige Menschen auszusaugen.
    Ihr eigenes Blut sang, raste wie ein Wolfsrudel durch ihre Adern, während die Jagd lockte. Oh, wie gern würde sie jetzt diese Ausgeburten der Hölle aufspüren und vernichten, aber ihre Wunde schmerzte, und ein Dämon war an ihr Bett gefesselt.
    Vorsichtig betrat sie ihr Apartment, für den Fall, dass er sich vielleicht als Entfesslungskünstler erwiesen hatte. Sobald sie drin war, zog sie den Verfolgungs-Aufkleber – nichts weiter als ein schwarzer Punkt aus mit Magie getränktem Papier – vom Untergrund ab und versteckte ihn in ihrer Handfläche. Als sie behutsam durch die Tür in ihr Schlafzimmer spähte, fiel ihr bei Eidolons Anblick die Kinnlade herunter. Er lag auf dem Bett, den einen Arm fast gänzlich von der Kette befreit, die immer noch an dem völlig verbogenen Metallrahmen befestigt war. Offensichtlich hatte er wild randaliert, um freizukommen, aber was sie wirklich erschreckte, war, dass sich Mickey auf seinem Waschbrettbauch zusammengerollt hatte und überaus zufrieden aussah, während dieses Ungeheuer das verräterische Tier streichelte.
    »O hey, Tayla«, sagte er entspannt, als ob er gemütlich am Strand läge und nicht etwa gefangen gehalten würde. »Ich hoffe, du hast unterwegs was vom Taco Bell geholt. Ich bin am Verhungern.«
    Sie ließ die Tasche mit den Waffen, die sie sich im HQ besorgt hatte, fallen. »Du isst Fastfood?«
    »Aber nur, wenn die lebenden Schafe und kleinen Kinder ausgegangen sind.«
    Witzbold. Zumindest hoffte sie, dass es ein Witz sein sollte. »Die hab ich leider gerade nicht im Haus, aber dafür gibt es uralte Marshmallows und Apfelsinen.«
    Seine Augen strichen zärtlich über sie, halb von den Lidern verdeckt und glitzernd – erfüllt von einer Gier, die nichts mit Essen zu tun hatte. Oder mit Zuneigung, was sie besser nicht vergessen sollte. »Da fällt mir noch etwas ganz anderes ein, was ich jetzt gern – «
    »Halt die Klappe.« Die dunkle, sinnliche Note in seiner Stimme fuhr ihr direkt zwischen die Beine, und sie biss die Zähne zusammen, um sich davor zu bewahren, in die Inkubus-Falle zu tappen. »Ist das alles, woran du denken kannst?«
    »In letzter Zeit? Schon«, sagte er und klang auch nicht allzu glücklich darüber.
    »Hat das irgendwas mit dieser S’wasauchimmer zu tun, von der du erzählt hast?«
    » S’genesis , und ja, ich stehe kurz vor dem Wandel.«
    Er kratzte Mickey unterm Bauch, und das Frettchen rollte sich auf den Rücken, während man es praktisch schnurren hörte. Das Wiesel würde verdammten Ärger bekommen … obwohl, wenn sie ehrlich zu sich selbst wäre, müsste sie zugeben, dass Eidolons Berührung auch sie zum Schnurren brachte.
    Dieser Mistkerl. Sie ging zum Bett hinüber und tat so, als wollte sie seine Fesseln

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