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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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unverhohlenem Hass anstarrten.
    »Ich hab keinen Streit gewollt«, protestierte sie.
    Shade warf ihr einen ausdruckslosen Blick zu, der dem Eidolons auf unheimliche Weise ähnelte. »Du hast einfach nur zufällig einen kleinen Spaziergang durch Dämonenterritorium gemacht und wurdest in einen Hinterhalt gelockt?«
    »So was in der Art.«
    »Was ist mit dem Daeva passiert?«, fragte Eidolon.
    Stille senkte sich wie die Schneide einer Guillotine herab, während alle auf eine Antwort warteten.
    Ihr Stolz riet ihr zu sagen, sie habe ihn umgebracht, aber da sie nicht lebensmüde war … »Der ist entkommen.«
    »Aha.« Shade und er brachten sie in einer Art Kabine unter und zogen die Vorhänge zu, um die Gaffer auszuschließen.
    »Wo ist Wraith?«, fragte Shade.
    »Auf der Jagd.« Eidolons tiefe Stimme hatte beinahe denselben Effekt auf sie wie Shades Berührung vorhin. Sie hatte vergessen, wie verführerisch allein schon seine Stimme war. »Warum hast du uns angerufen, Tayla?«
    Weil mein Chef es mir befohlen hat. Eine Sekunde lang peinigte sie ihr schlechtes Gewissen, bis sie einen Blick auf Shade warf, dem man ansah, dass er sie lieber getötet als behandelt hätte.
    »Ich will nicht, dass jemand Fragen wegen dieser Wunde stellt und warum sie nicht heilt.« Das stimmte jedenfalls. Dieser Gedanke schmerzte, weil sie spürte, wie sie sich immer weiter von der einzigen Familie entfernte, die sie je gekannt hatte, und wenn sie auf die nicht zählen konnte, blieb ihr gar nichts mehr.
    »Das war vermutlich schlau«, sagte er und zog ein Paar OP -Handschuhe über.
    Als er damit fertig war, hoben Shade und er sie auf einen gepolsterten Tisch, auf dem sie reglos lag, während Shade ihr Handgelenk packte und Eidolon ihre Wunde untersuchte, was keinerlei Schmerzen verursachte, dank dem, was Shade da mit ihr anstellte. Vielmehr linderten seine Finger auf ihrer Haut sämtliche Schmerzen, bis auf die, die unerklärlicherweise zwischen ihren Beinen aufblühten. Die wurden immer schlimmer – und war es nur ihre Einbildung oder hatte Eidolon auf einmal Probleme, sich zu konzentrieren?
    Seine langen Finger untersuchten nicht mehr ihre Wunde, sondern glitten in langen, sinnlichen Bewegungen über die Haut ihres Bauchs. Durch den dünnen Latex des Handschuhs sah sie sein Tattoo pulsieren, ja, es schien sogar gegen das Material zu drücken. Als sich sein Blick mit einem Ruck zu ihrem hob, schoben sich goldene Flecken in das Braun seiner Augen.
    »E!« Shade schnipste mit den Fingern vor Eidolons Gesicht, zuckte aber gleich darauf zurück, als Eidolon zischte und sich das Gold in seinen Augen ausbreitete wie verschüttete Farbe. »Scheiße. E, Mann, reiß dich zusammen. Brauchst du vielleicht eine Transfusion?«
    Einen Augenblick lang stand Hellboy mit bebender Brust da, dann schloss er die Augen und holte tief Luft. »Nein. Mir geht’s gut.« Seine Stimme war ein tiefes, harsches Knurren, als er Shades zweifelnden Blick mit einem festen Blick seinerseits erwiderte. » Mir geht’s gut .«
    Sie fragte sich, ob die S’genesis wohl etwas mit dem, was gerade vor sich ging, zu tun hatte, fragte aber nicht, sondern sah einfach nur zu, als Eidolon die Finger auf ihre Wunde presste. Ihr Bauch begann zu prickeln; ähnlich hatte es sich angefühlt, als er ihre Wunden im Gesicht geheilt hatte, die der Cruentus-Dämon ihr während des Kampfs in den unterirdischen Gängen bei Nancys Wohnung zugefügt hatte.
    »Keine Reaktion. Ich werde das hier noch einmal nähen müssen.«
    »Warum heilt diese Wunde denn nicht wie die anderen?«, fragte sie.
    »Ich glaube, das hat etwas mit dem zu tun, was gerade in deiner Anatomie vor sich geht.«
    Shade und Eidolon wechselten Blicke. »Du hast es ihr erzählt? Was denn, sind euch die Liebesschwüre ausgegangen?«
    »Sie musste es wissen.«
    Shade stieß etwas in einer fremden Sprache hervor, und Eidolon antwortete dementsprechend heftig.
    »Es ist nicht höflich, in der Gegenwart von Gästen in Zungen zu sprechen.«
    »Fick dich, Jägerin.« Shade ließ ihr Handgelenk los, und sofort schoss heftiger Schmerz durch ihren Unterleib. Es gelang ihr nicht, ein Stöhnen zu unterdrücken, ehe sie sich auf die Unterlippe biss, um zu verhindern, dass sich das wiederholte.
    »Verdammt, Shade.« Eidolon nahm ein übel aussehendes Instrument und einen Faden von dem Metalltablett, das er zu sich herangezogen hatte. »Nimm ihr die Schmerzen.«
    »Wir sollten sie überhaupt nicht behandeln. Du hast die

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