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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Behandlungs-Verweigerungs-Klausel in der Gründungsurkunde verändert, um Aegi-Abschaum einzuschließen.«
    »Das ist etwas, das ich nicht hätte tun sollen.«
    »Nicht tun sollen? Hast du denn schon vergessen, was mit Nancy passiert ist? Und mit Luc? Möglicherweise war sie daran beteiligt.«
    »Wer ist Luc?«, presste sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Eidolon antwortete, ohne den wütenden Blick von Shade abzuwenden. »Rettungsassistent. Werwolf. Die Aegis hat ihn in seinem Haus überrascht, wo er sich für die Zeit des Vollmonds eingesperrt hatte. Sie haben seine Gefährtin umgebracht und versucht, ihn lebend einzufangen.«
    »Tiere«, knurrte Shade. »Er sagte, sie riechen sogar wie Tiere. Affen. Aber zwei von euch Drecksäcken hat er erledigt.«
    Trey und Michelle. Sie atmete scharf ein, begleitet von stechenden Schmerzen. Kynan hatte gesagt, dass die Wächter in einen Hinterhalt gelockt worden seien. »Dein Werwolf ist ein Lügner. Die Wächter haben sie gejagt – «
    »Warst du da?« Es war mehr als eine Frage, es war eine Anschuldigung.
    »Nein.«
    »Ja, sicher. Okay.« Schatten flimmerten in Shades Augen … tatsächliche Schatten, die aus seinem Inneren kamen und seine schwarz-braunen Augen völlig schwarz färbten, als er Eidolon über den Tisch hinweg musterte. »Was, wenn sie doch da war? Würde das für dich einen Unterschied machen? Oder würdest du ihr dann immer noch hinterhergeifern wie ein – «
    »Diese Unterhaltung endet hier und jetzt.« Eidolons Ton signalisierte Ärger. »Betäube sie.«
    Laut fluchend packte Shade erneut ihr Handgelenk, fest genug, um seinerseits Schmerz zu verursachen, doch gleich darauf strömte ein warmes Gefühl der Entspannung durch sie hindurch.
    Und dazu noch etwas anderes. Dankbarkeit. Eidolon konnte ihr innerhalb des Krankenhauses nichts antun, das wusste sie. Aber er war nicht dazu verpflichtet, sie von ihrem Schmerz zu erlösen. Wenn er sie leiden sehen wollte, würde sie leiden. Sie musste sich fragen, ob sie dasselbe getan hätte, wenn es umgekehrt gewesen wäre.
    »Nein«, flüsterte sie.
    Eidolon verzog die Stirn. »Hast du immer noch Schmerzen?« Seine Hand legte sich auf ihr anderes Handgelenk, um ihren Puls zu überprüfen. »Was ist los?«
    »Tut mir leid«, brachte sie mit erstickter Stimme hervor. »Ich hab mit mir selbst geredet.«
    Er sah sie an, als ob sie irre wäre, und Shade schüttelte den Kopf, aber dann arbeiteten sie beide weiter, und sie begann sich zu fragen, wann sie angefangen hatte, etwas anderes als Hass für den Dämon zu empfinden.
    Was für ein grauenhaftes Timing, angesichts der Tatsache, dass sie dabei helfen sollte, das Krankenhaus – und damit auch ihn – zu zerstören.
    Während Hellboy sie zusammenflickte, machte sie sich mit ihrer Umgebung vertraut. Nicht dass sie viel sehen konnte, bis auf mit roter Farbe beschmierte graue Wände und eine Decke, von der Ketten und gewaltige Flaschenzüge herabhingen, aber – hey, jedes noch so kleine gruselige Detail sollte Beachtung finden. Sie hatte Krankenhäuser schon immer gehasst, doch jetzt trösteten sie der Geruch nach Desinfektionsmittel und das Piepen der Apparate sogar; Teile der Normalität an einem Ort, der sonst zum Gruseln wäre.
    Das leichte Ziehen an ihrer Haut hörte auf. Eidolon schnitt den Faden ab, mit dem er gearbeitet hatte.
    »Fertig?«, fragte sie.
    »Jepp.«
    Shade zog die Hand mit einem Ruck weg. »Gut. Ich hau jetzt ab und helfe einem Patienten, der es wirklich verdient.« Mit diesen Worten stolzierte er davon, und sofort begann der Schmerz in ihrem Unterleib zu pochen.
    »Verdammter Mistkerl«, murmelte Eidolon so leise, dass sie es fast nicht gehört hätte.
    »Ist schon okay. Ich kann’s ihm nicht verübeln. Nicht nach dem, was mit Nancy passiert ist.«
    Eidolon blickte sie erstaunt an. »Ich kann dir Schmerzmittel geben«, bot er ihr mit barscher Stimme an, ohne auf ihre Worte einzugehen.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich muss hellwach bleiben.« Sich mit benebeltem Kopf auf feindlichem Gebiet zu befinden, könnte sich nur zu leicht als katastrophal erweisen. Außerdem hatte sie sich nach dem Tod ihrer Mutter geschworen, in Zukunft die Hände von Drogen aller Art zu lassen. Der Kampf ihrer Mutter gegen die Sucht hatte zu viel Leid verursacht, hatte sie auf eine dunkle Straße geführt, wo Dämonen Realität und keine Metaphern waren.
    Er zog den Wagen, auf dem das Instrumententablett stand, mit dem Fuß näher zu sich heran und wählte eine

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