Demonica - Ione, L: Demonica
Spritze aus. »Dann bekommst du eine Lokalanästhesie, um den Schmerz auf ein Minimum zu reduzieren.«
Er injizierte ihr das Medikament, und nachdem das anfängliche Brennen vergangen war, wurde die Wunde gefühllos.
»Danke schön.«
Wieder sah er sie überrascht an, sagte aber nichts, da im nächsten Moment der ganze Raum voller winzig kleiner, runder Dämonen…Dinger war. Ein rundes Dutzend von ihnen, pelzig und von der Größe eines Kaninchens. Sie krabbelten unter die Vorhänge, balgten sich und kugelten umeinander. Einer hielt kurz inne und blickte sie mit großen, blanken Augen an. Er war irgendwie niedlich – für einen Dämon.
Aber schließlich war Eidolon auch verdammt heiß für einen Dämon – oder einen Menschen.
Sie kletterten den Infusionsständer empor, auf Tische und Stühle, und sie lächelte, als sich einer in den Ärmel ihrer Jacke verkroch, die Shade auf einen Hocker gelegt hatte. Sie zwitscherten und quietschten, und dann tauchte einer in ihre Tasche hinein – und kam mit ihrem Handy wieder hinaus. Es gelang dem kleinen Geschöpf, das Gerät aufzuklappen. Tayla riss sich die Infusionsnadel heraus und sprang mit einem Satz vom Tisch.
»Gib mir das«, sagte sie schmeichelnd. Das kleine Tierchen huschte davon, aber erst nachdem sich Eidolon das Handy geschnappt hatte.
Der Vorhang wurde aufgerissen. Herein kam etwas, das wohl die Mutter der Kleinen sein musste. Die Klauen an ihren Füßen kratzten über den Boden.
»Tut mir schrecklich leid, Doktor«, knurrte sie durch Hauer, die die Größe von Taylas Zeigefinger hatten. Dann fiel ihr Blick auf Tayla. »Ist das da … menschlich?« Ihre großen, katzenartigen Augen wurden noch größer, sodass ein silberfarbener, glühender Kranz sichtbar wurde. » Jägerin . Die Gerüchte sind mir zu Ohren gekommen.«
Eidolon, der Taylas Handy immer noch festhielt, wandte sich der Dämonin zu, die einer unterirdischen Spezies angehörte, die um Halloween herum die Erdoberfläche aufsuchte. »Sammle deine Jungen ein, flitta . Das hier geht dich nichts an.«
Die flitta , was auch immer das bedeuten mochte, schien ihn gar nicht zu hören und machte stattdessen noch einen Schritt auf Tayla zu. Sabber triefte von ihren Fängen. »Du«, zischte sie. »Du solltest sterben.«
Jetzt erschien Shade hinter ihr, der das Geschehen mit kaum verhohlenem Vergnügen verfolgte.
»Du hast meine Jungen umgebracht.«
Mit gerunzelter Stirn blickte Tayla auf die kleinen Dämonen, die um sie herum wuselten und hüpften.
»Nicht diese!«, brüllte die Mutter. »Mein voriges Nest. Jedes einzelne. In Stücke gehauen, sowie sie aus ihren Schalen schlüpften. Du hast meine Babys abgeschlachtet.«
»Ich war das nicht«, sagte Tayla wenig überzeugend. Sie hätte es sein können. Wie viele Dämonennester hatte sie schon zerstört? Zu viele, um sie zu zählen. Oder sich auch nur zu erinnern.
»Es war einer der Schlächter der Aegi, genau wie du.«
Eines der Babys sprang auf Tays Arme zu, aber Eidolon fing es noch im Flug auf, kitzelte es hinter einem seiner spitzen Öhrchen und gab es der wütenden Mutter zurück.
» Flitta , es war nicht diese Aegi. Sammle deine Brut ein und geh. Bring die flossa nächste Woche noch einmal her, dann entferne ich den Gips.«
Erst da bemerkte Tayla ein stilles Baby in der Ecke, das ein eingegipstes Beinchen hinter sich her zog. Zärtlich hob Shade es auf und drückte es an seine Brust. Tayla wäre fast umgekippt, als er dann plötzlich leise, gurrende Laute von sich gab, denen all die Kleinen folgten, als er den Raum verließ. Die Mutter spießte Tayla mit einem Blick reinster Mordlust auf, ehe sie Shade und den Babys folgte.
»Wow, die war ganz schön sauer.«
Eidolon zog die Vorhänge wieder zu. »Ein Aegi hat ihre Jungen ermordet.«
»Weil diese Spezies zu Halloween auftaucht und sich die Mägen vollstopft mit – «
»Gemüse.«
»Was?«
»Ihre spezielle Rasse – es sind Vegetarier. Sie fallen vor allem im Herbst über die Felder der Bauern her, weil sie Kürbisse lieben.« In der einen Hand hielt er nach wie vor ihr Handy, mit der anderen warf er sein Tablett mit den blutigen Instrumenten in einen neben ihm stehenden Behälter. »Deine Aegis-Kumpel haben unschuldige Junge abgeschlachtet, deren schlimmstes Verbrechen als Erwachsene darin bestanden hätte, ein paar Kürbisse auszusaugen.«
Übelkeit überkam sie. »Wie hat sich das Kleine verletzt?
»Ein Erwachsener ist draufgetreten. Wenn es das Krankenhaus nicht gäbe, wäre
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