Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
Vom Netzwerk:
raus und – «
    »Nein.« Sie schob sich ihr zerzaustes Haar aus dem Gesicht. »Noch nicht. Es gibt da etwas, das ihr wissen müsst. Einer von euren Kollegen, ich glaube, er heißt … Yuri?«
    Eidolons Herz setzte einen Augenblick lang aus. »Was ist mit Yuri?«
    »Er ist tot.« Tayla schloss die Augen und nahm einen tiefen, rasselnden Atemzug. »Ich habe deinen Piepser mit einer Art übersinnlichem GPS versehen.« Sie sah ihn an. Die dunklen Ringe unter ihren Augen gingen nahtlos in die Rußflecken auf ihrer Wange über. »Du musst deinen Piepser wohl Yuri gegeben haben – «
    »Heiliger Teufelsdreck«, hauchte Shade. »Die Aegis hat ihn sich geschnappt. Was haben sie mit ihm gemacht?«
    Als sie nicht antwortete, konnte Eidolon die kühle Maske des Rechtsprechers nicht länger aufrechterhalten. Er packte sie beim Kragen und zerrte sie auf die Beine. In seiner rechten Schläfe pochte es, was ihn wissen ließ, wie kurz er davorstand, gewalttätig zu werden. Doch er wusste auch, dass jegliche Grobheit, die er gegen Tayla richtete, nicht darauf zielen würde, sie umzubringen. Nein, er würde ihr mit den bloßen Händen die Kleider vom Leib reißen und sie mit aller Härte nehmen, ihr zeigen, was er war, was sie war, und dass sie ihm gehörte.
    Verdammt. Er unterbrach sein Zähneknirschen, um das Gespräch wieder auf weniger angenehme Akte der Gewalt zurückzubringen.
    »Ihr habt ihn gefoltert?« O ihr Götter, er konnte ihr Herz pochen hören, das das Schweigen in dem Zimmer fragmentierte, seine Gedanken zerschlug.
    »Ich nicht. Er war bereits tot, als ich … er hat nichts verraten. Er hat ihnen nichts erzählt, was sie nicht sowieso schon über das Krankenhaus wussten. Es tut mir leid. Alles tut mir schrecklich leid.«
    Eines musste man Tayla anrechnen: Sie wirkte aufrichtig entsetzt darüber, dass sie eine Bombe mit ins Krankenhaus gebracht hatte, entsetzt darüber, dass ihre Kollegen Yuri zu Tode gefoltert hatten. Eigentliche hätte es Eidolon treffen sollen. Wenn die S’genesis nicht gerade in diesem Moment verrückt gespielt hätte, hätte er den Notfall-Piepser nach Lucs Operation niemals Yuri gegeben. Und – o Scheiße .
    Eidolon ließ Tayla los und drehte sich zu seinem Bruder um. »Yuri hat Gem nach Hause gebracht. Versuch mal, ob du sie finden kannst.«
    Wenn wütende Augen Todesstrahlen hätten aussenden können, wäre Tayla von dem Blick, den ihr Shade zuwarf, als er sich zur Tür wandte, zu Asche verbrannt worden. Er griff nach der Klinke und hielt inne. »Was werden wir jetzt mit ihr machen? Sie dem Maleconcieo übergeben oder uns selbst um sie kümmern?«
    Eidolon trat an seinem Bruder heran und senkte die Stimme. »Ich muss immer noch mit ihr reden.« Als Shade Anstalten machte, ihm zu widersprechen, schnitt Eidolon ihm das Wort ab. »Sie hat mir das Leben gerettet.«
    »Und du ihres. Ihr seid quitt. Bring sie um.«
    Eidolon ließ seine offene Handfläche so fest auf den Türrahmen klatschen, dass Shade zusammenzuckte; dann beugte er sich weit genug vor, um den Herzschlag seines Bruders hören zu können. »Wage es ja nicht, mit mir darüber zu streiten.«
    »Es gefällt mir nicht, was da gerade mit dir passiert, E. Noch vor einem Jahr hättest du das Richtige getan.«
    »Na ja, vielleicht verwandle ich mich ja endlich in einen Seminus-Dämon und mache nur noch, was mir gefällt. Bei dir und Wraith scheint’s zu funktionieren.«
    Shade stieß einen wütenden Fluch zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, stürzte durch die Tür und knallte sie lautstark hinter sich zu.
    Eidolon wiederum knurrte selbst wütend. Tiefschläge waren eigentlich nicht sein Stil, aber in letzter Zeit schienen sie nahezu unaufhörlich aus seinem Mund zu strömen, wo doch ein Streit mit seinen Brüdern – vor allem mit Shade – das Letzte war, das er jetzt brauchen konnte.
    Eidolons eigene Wut flackerte heiß und hell auf, als er sich der Ursache der Spannungen zwischen ihnen zuwandte. »Du bist hierhergekommen, um deine Aegis-Kollegen zu meinem Krankenhaus zu führen.«
    »Ja.«
    Der Verrat versetzte ihm einen Stich, aber er hatte keine Ahnung, wieso. Sie waren Feinde. Er hatte so etwas erwartet. Doch aus irgendeinem Grund verletzte ihn das Wissen, dass sie sich vorgenommen hatte, alles zu zerstören, für das er so hart gearbeitet hatte.
    »Ich muss wohl nicht erst fragen, warum. Dass du uns hasst, ist offensichtlich – «
    »Ich hasse euch nicht«, sagte sie heiser. Ihr Blick streifte ihn, tieftraurig schnitt er

Weitere Kostenlose Bücher