Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
Vom Netzwerk:
alten, aber er hatte keine Chance, auch nur ein Zehntel der Fähigkeiten zu meistern, die Wraith besaß.
    »Und im Spiel wird das nicht anders aussehen .« Als Ky die Nadel herauszog, zuckte Wraith nicht mal zusammen.
    »Du hast nicht die geringste Chance .«
    Wraith schnaubte. »Ich werd dich so was von fertigmachen .«
    Eidolon nickte Ky unmerklich zu, ein stummer Dank für die Entschärfung einer explosiven Lage. Ky erwiderte das Nicken und machte den Fehler, zu Gem zu sehen. Er mochte ja die brennende Lunte der einen Stange Dynamit gelöscht haben, aber das Glimmen in ihren Augen sagte überdeutlich, dass die Sache zwischen ihm und Gem noch lange nicht erloschen war.

10
    Shade wartete nicht etwa in der Notaufnahme ab, um jede Menge Fragen zu beantworten oder sich noch ein paar Vorträge über Runa anzuhören. Er brachte sie ins Labor, drückte sie auf einen Stuhl und gab dem Laboranten, Frank, einem der wenigen menschlichen Angestellten, Anweisungen, ihr genug Blut abzuzapfen, um damit jeden erdenklichen Test zu machen.
    Dann wartete er vor der Tür, wo er sehen konnte, was vor sich ging, denn er würde auf keinen Fall zulassen, dass dieser Kerl Runa in seiner Abwesenheit anfasste. Er hätte es vorgezogen, ihr das Blut selbst abzunehmen, wusste aber, dass seine Brüder jeden Moment auftauchen würden, um ihn mit Fragen zu löchern, auf die er keine Antworten hatte.
    Er beobachtete Runa durch das Fenster. Unerklärlicherweise freute es ihn, dass sie sich voller Neugier im Labor umschaute, ohne einen Funken Angst, wie er es von jemandem erwartet hätte, der noch nie in einem Dämonenkrankenhaus gewesen war. Aber schließlich wusste sie ja, dass er gleich vor der Tür wartete, und er hatte ihr versichert, dass ihr nichts passieren würde, solange er in der Nähe war.
    Was für eine verdammte, große Scheißlüge.
    Widerwillig zwang er sich, den Blick von ihr abzuwenden. Sie wuchs ihm immer mehr ans Herz, und das in rasendem Tempo. Der Sex heute Morgen hatte das Ganze noch verschlimmert. Nicht nur, dass er ihr frech ins Gesicht gelogen hatte, von wegen, er tue das, weil er ihr zu Diensten sein müsse – verdammter Bockmist, vermutlich brauchte er sie längst mehr als sie ihn – , ihre gequälte Miene, als sie von ihrem Vater gesprochen hatte, hatte ihm glatt einen Eispickel durchs Herz gejagt.
    Dahinter steckte irgendeine schmerzliche Geschichte, die vermutlich mit der Dunkelheit, der Schuld, zusammenhing, die er in ihr spürte, aber das wollte er gar nicht wissen. Und er wollte sie nicht aufknüpfen, wie er es früher mit seinen Frauen getan hatte, um diese Dunkelheit mithilfe von Sex und Schmerzen auszutreiben. Solange sie es schaffte, das Ganze zu unterdrücken, war für ihn alles okay. In dem Moment, in dem sie beschloss, sich zu öffnen und ihm von ihrer Vergangenheit zu erzählen, in dem Moment, in dem sie beschloss, sich von ihren Schuldgefühlen, oder was auch immer ihr auf der Seele lag, zu befreien, wäre er gezwungen, alles zu tun, um sie von ihr zu nehmen.
    Bei diesem Gedanken wurde ihm mulmig.
    Und warum zum Teufel hatte sie immer noch keine Verbindungs-Markierungen? Auch nach dem zweiten Versuch heute Morgen – nichts.
    Das war so was von nicht gut.
    E gesellte sich zu ihm; ihm war die Sorge an den zusammengezogenen Brauen und zusammengepressten Lippen anzusehen.
    »Wo ist Wraith ?« , fragte Shade. »Ich hätte erwartet, dass er mir auf jeden Fall auf den Senkel geht und mich löchert .«
    »Ich hab ihn mit Kynan weggeschickt. Hab ihm gesagt, es reicht, wenn einer von uns dich löchert .«
    »So ’n Quatsch. Darauf wäre Wraith nie reingefallen .«
    Eidolon grinste. »Stimmt. Aber ich habe ihm erklärt, dass ich weiß, wie es ist, eine Gefährtin zu haben, und ich darum auch weiß, wie ich mit dir umgehen muss. Und dass alles, was er dir sagen könnte, dich nur dazu bringen würde, auf der Stelle die Flucht zu ergreifen, und dann würden wir dich nie mehr wiedersehen .«
    »Das wird nicht passieren .«
    Ein grimmiger Blick trat an die Stelle von E’s Lächeln und brachte sie beide an den Ort zurück, an dem Shade so was von im Arsch war. »Das weiß ich doch. Aber er nicht .«
    »Geht’s ihm gut ?«
    »Er ist ziemlich durcheinander. Er tut sein Bestes, um mit der Sache mit Roag und Skulk klarzukommen, und mit der Lage, in der du dich jetzt befindest, aber mir kommt’s beinahe so vor, als ob er ein bisschen zu gut damit fertigwird .«
    »Was bedeutet, es ist nur eine Frage der Zeit, bis er

Weitere Kostenlose Bücher