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Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Titel: Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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mit dem Warg passiert ist.«
    »Er hatte einfach zu viel von dem Virus in sich«, sagte sie. »Als das Ding starb, hat es seine Adern verstopft.«
    Eidolon schien darüber nachzudenken. »Meinst du, du könntest es töten, ohne dass das passiert, wenn du mit jemandem arbeitest, der noch nicht so viel von dem Virus in sich trägt?«
    »Kann sein. Aber wie könnte dir das helfen? Ich kann doch nicht jeden infizierten Warg auf diese Weise retten.«
    »Nein, aber möglicherweise können wir das tote Virus dazu benutzen, einen Impfstoff oder ein Heilmittel herzustellen, indem wir herausfinden, wie genau deine Gabe das junge Virus töten konnte.«
    Sie runzelte die Stirn. »Kannst du denn nicht das Virus von dem Werwolf benutzen, der gerade …« Gestorben ist.
    Zum Glück ersparte Eidolon es ihr, dies auszusprechen. »Ich werde natürlich Proben nehmen. Das Problem ist nur, dass sich das Virus zersetzt, wenn die Krankheit in einem Patienten fortschreitet. Zu dem Zeitpunkt, an dem der Patient stirbt, ist nicht mehr viel von seiner Struktur übrig, das man studieren oder verwenden könnte. Und keiner der Patienten hat Antikörper entwickelt. Das R-XR hat einige Proben von frisch infizierten Wargen nehmen können, aber das Problem ist, dass das R-XR das Virus nicht einmal im Labor töten kann. Nichts kann es töten. Es muss von ganz allein altern und sterben. Das ist kein menschliches Virus, Sin. Es ist ein Dämonenvirus, was bedeutet, dass menschliche Forschung und Vorgehensweise versagen müssen. Im Großen und Ganzen verhält es sich vollkommen anders als jedes menschliche oder tierische Virus, das ich je gesehen habe. Es könnte sich genauso gut um eine Krankheit handeln, die irgendwo aus dem All stammt.«
    Als die Gegensprechanlage Eidolon laut quäkend zum Empfang rief, wäre sie vor Schreck fast aus den Latschen gekippt.
    Er bedeutete Sin, ihr um die Ecke zu folgen. »Ich werde mich darum kümmern. Warte in …« Er verstummte, und sie folgte seinem Blick. Eine Schwester – eine Slogthu mit zotteligem Fell – beäugte zwei Männer in schwarzem Overall: die Uniform der Kerkerer. Kerkerer waren die Gefangenenwärter der Unterwelt und nicht gerade für ihre sanften Methoden bekannt. Einer, ein Vampir mit kastanienbraunem Haar, das ihm bis zur Taille reichte, kam auf ihren Bruder zu. Der andere, der einer humanoiden, ihr aber unbekannten Spezies angehörte, sah sich neugierig um.
    Und als wäre die Notaufnahme nicht sowieso schon überfüllt genug, trat in diesem Augenblick Con aus dem Höllentor.
    »Eidolon.« Der Vampir streckte die Hand aus, die Eidolon mit festem Griff packte und schüttelte.
    »Seth. Wie kann ich dir helfen?«
    Seths eisblaue Augen richteten sich auf Sin. Eine unheilvolle Vorahnung jagte ihr einen Schauder über das Rückgrat. »Ist das deine Schwester? Sin?«
    Eidolon erstarrte. »Warum?«
    Der andere Dämon trat vor; seine übergroßen Lippen waren geöffnet und zeigten scharfe Zähne und eine gespaltene Zunge. »Weil«, sagte er, »wir ihretwegen hier sind. Sie steht unter Arrest.«
    Wir sind ihretwegen hier.
    Irgendjemand im Rat hatte seine Meinung geändert. Mistkerl. Zuerst hatte Bran Con aufgelauert, und jetzt das hier. Nicht die kleinste Pause war ihm vergönnt. Und Sin wohl auch nicht.
    Con hatte ein Kerkerergefängnis schon einmal von innen gesehen, und es war nicht gerade Disneyland. Die verzauberten Zellen neutralisierten die besonderen Kräfte sämtlicher Spezies sowie deren spezielle Anforderungen, sodass Vampire kein Blut benötigten, Inkubi keinen Sex und Cruenti nicht mehr töten mussten. Aber zugleich waren die Dämonen vollkommen machtlos, unfähig, sich gegen jegliche Strafen, die die Wärter ihnen auferlegten, zu wehren.
    Wenn die Sin jetzt mitnahmen, könnte sie jahrelang dort festsitzen. Das dämonische Justizsystem ging davon aus, dass jeder schuldig war, und zwar, bis seine Unschuld bewiesen war. Das bedeutete, dass ein Angeklagter damit rechnen musste, Jahre oder sogar Jahrzehnte der Folter hinter Gittern zu ertragen.
    Wie Con aus Erfahrung wusste.
    Langsam näherte er sich wie zufällig Sin, die die Kerkerer-Offiziere ungläubig anstarrte; der eine war ein Vampir, der andere ein Torrdrack . Eidolon baute sich zwischen dem Vampir und seiner Schwester auf, seine Miene war eisig.
    »Wessen wird sie beschuldigt?«, erkundigte er sich.
    »Eine Epidemie verursacht zu haben, die Warge tötet.« Seths Stimme war in der ganzen Notaufnahme zu hören, als ob er einen Lautsprecher

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