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Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition)

Titel: Demonica: Versuchung der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Böden schrubben? Den Müll rausbringen? Ich bin gut darin, Leute umzubringen, nicht, sie zu heilen.«
    »Wir haben immer noch keinen neuen Pathologen.« Eidolon zuckte die Achseln.
    Lore starrte ihn an. »Das soll doch wohl ein verdammter Witz sein.«
    »Es wäre perfekt für dich. Du müsstest dir auch keine Sorgen mehr machen, versehentlich jemanden umzubringen.«
    Lore schob Eidolons kleinen Finger einen Hauch nach links. »Du hättest Komiker werden sollen.«
    »Ich mein’s ernst, Lore. Wir könnten dich wirklich brauchen.«
    »Ja, klar doch. Ich sag dir mal was. Wenn Deth mich nicht umbringt, kannst du mit mir machen, was du willst.« Höchstwahrscheinlich würde er sowieso nicht zurückkommen, und dies wäre nur ein weiteres Versprechen an Bruder oder Schwester, das er nicht halten konnte.
    Eidolon drückte seine Hand fest auf die Stelle gleich über Lores Herz. »Das wird jetzt wehtun.«
    »Ist mir egal.« In ihm gab es nichts mehr, was man hätte verletzen können.
    Sobald Eidolons Dermoire aufleuchtete, schoss ein stechender Schmerz durch Lores Brust. Aber wen interessierte das schon. Er bekam nicht mit, wie lange es dauerte, aber als es vorbei war, hatte er eine Narbe in Form einer Hand auf seiner Brust. Es war kein genaues Abbild von Deths Hand, aber es sollte ausreichen, um ihn an Deths Lakaien vorbeizuschleusen.
    »Viel Glück«, sagte E. »Bist du sicher, dass du unsere Hilfe nicht brauchst? Wraith kommt überall rein.«
    »Ich darf nicht riskieren, den Alarm auszulösen, ehe ich bei Deth und Sin bin. Er würde sie töten und verschwinden, ehe ich seinen Thronsaal überhaupt erreiche.«
    »Ruf an, falls du deine Meinung ändern solltest.«
    »Klar doch.« Er streckte die Hand aus und schüttelte Eidolons Hand. »Vielen Dank. Für alles.«
    E nickte. »Sollte dir irgendwas zustoßen, werden wir weiter nach einer Möglichkeit suchen, um Sin zu retten.«
    »Darauf verlass ich mich.«
    Lore traf sich mit Sunil in der Dämonenbar, und zusammen machten sie sich auf den Weg nach Sheoul. Zum ersten Mal seit dreißig Jahren konnte Lore den Eingang zu Deths Wohnung nicht sehen. Sunil packte Lore am Ärmel und führte ihn durch eine – für Lore – unsichtbare Barriere. Vor ihnen lag, hinter einem engen Pfad aus gefrorener Erde und ein paar üblen Fallen, der Torbogen, der zu Deths Behausung führte, an dem zwei von Deths Schergen Wache hielten.
    Das würde der erste Test sein.
    Sunil zeigte den Wachen sein Mal und verschwand nach drinnen, nachdem er Lore einen Blick zugeworfen hatte, mit dem er ihm viel Glück wünschte.
    »Na, Sem?«, knurrte eine der Wachen durch Stoßzähne hindurch. Lore hob sein Hemd und zeigte das handförmige Mal vor, das sie sehen wollten. Einen langen, ausgedehnten Atemzug lang starrte die Wache darauf, und Lores Puls hämmerte durch seine Adern.
    »Das Mal ist ganz frisch. Hast deinen Vertrag wohl verlängert, was?«
    Lore zuckte mit den Achseln. »Ich musste feststellen, dass ich nur eins wirklich gut kann: töten.« Und dass Eidolon wirklich ein Händchen für kosmetische Narben besaß.
    Die andere Wache wies mit dem Daumen auf den Eingang. »Geh.«
    Vor Erleichterung drohten Lores Knie nachzugeben, aber er marschierte in die Höhle, als ob er genau dorthin gehörte. Als ob er nicht vorhätte, Deth den verdammten Kopf abzureißen. Er ging durch den breiten Gang, in dem seine Stiefel in Einklang mit seinem Herzschlag über den Boden dröhnten. Vor ihm lag die Doppeltür zu Deths Kammer, die wie immer geschlossen war.
    Darin würden zwei Widderköpfe Wache schieben. Mit einem Lächeln zog Lore zwei Klingen aus dem Waffenharnisch unter seiner Jacke. Ohne sein Tempo zu verlangsamen, marschierte er auf die Türen zu. Er stieß sie auf und versenkte die Klingen in denHälsen der Widderköpfe, ehe die auch nur blinzeln konnten.
    Außer sich vor Wut, fuhr Deth von seinem Thron auf. Neben ihm befand sich Sin, die nackt an den Thron gekettet war. Was hatte dieser abartige Mistkerl ihr nur angetan?
    »Lore, nein!« Die Angst in ihrem flehentlichen Ausruf fachte das Feuer seiner Wut nur noch weiter an, dessen Temperatur rasch ins Infernalische anstieg.
    Seine Hand fuhr in eine seiner Tasche und zog ein Schneidewerkzeug hervor, das er Sin zuwarf, während Deth weitere Wachen herbeirief. Ein Pfeil durchbohrte Lores Schulter von hinten, Schmerz erfüllte all seine Nervenbahnen. Der wohlbekannte Nebelschleier senkte sich über ihn, und zum ersten Mal, seit er zurückdenken konnte, war er froh

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