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Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Titel: Demor - Einfach bösartig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Vega
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hat.«
    »Freund!«, sagte Bult und stellte sich demonstrativ vor den Lich.
    Der fuhr zusammen und nahm schützend seinen Stab vor sich. »So weit sind wir noch lange nicht. Bäh!« Er spuckte aus und schüttelte sich. »Erwähne nie wieder dieses Wort in meiner Gegenwart. Hörst du? Gift könnte nicht tödlicher sein.«
    Bult winkte mit den Händen. » Nogh! Worgosh nicht verstehen. S’ogg nutzen als Parole frzakk , bedeuten Feind. Eelesh sagen Freund.«
    Erneut stieg der Grusel in Demors Knochen. Er holte zum Schlag aus. »Jetzt reicht es! Was habe ich dir gesagt?«
    »Nein!«, warf sich Dalir dazwischen. »Er hat recht. In alter Legende erzählte man sich unter den Elfen von dieser Tür zu einem Berg. Das Losungswort lautete: Freund.«
    Als er es zum dritten Mal hörte, kratzte sich Demor in Gesicht, Hals und Nacken wie ein Straßenköter, den ein Rudel Flöhe befallen hatte. »Das ist ein schlechter Scherz. Ausgerechnet ein Begriff, den es in meinem Wortschatz nicht gibt. Aber versucht es, ich halte mir die Gehörgänge zu.«
    Dalir und Bult schauten sich an. Die Halbdämonin nickte und stellte sich vor das Tor. Dann rief sie die Parole gegen die Felswand.
    Nicht einen Fingernagel bekamen sie zwischen Tür und Wand. Stattdessen antwortete der Weltenverschlinger auf das Echo mit dem Zorn eines Titanen. Einer der Siebenmeiler versank in einem Drama aus Vernichtung und Untergang.
    Schweres Geröll und Schnee prasselten von oben herab und mit einem Sprung brachte sich Demor außer Gefahr. Wie eine Schlingpflanze presste er seine Wirbelsäule an die Bergwand. Seine Stiefel verselbstständigten sich. Getragen von den Erschütterungswellen glitten sie über den Boden. Fester Stand war verloren – wie die Hoffnung.
    »Das hat ja wunderbar funktioniert!«, knirschte Demor mit zittriger Stimme und Gelenken. Bald musste er sich auf allen vieren fortbewegen.
    »Habt Ihr keine bessere Idee?«, giftete Dalir zurück.
    »Ihr habt Flügel, springt und rettet Euch.«
    »Dass ich mit Euch umherziehe, ist befremdlich genug, aber so gestört bin ich auch wieder nicht.«
    Bult sprang im letzten Moment zur Seite und warf sich auf die Halbdämonin. Unter seinen Füßen hatten sich Spalte gebildet. Die Eisschicht platzte auf. Hastig blickte sich Demor um und erkannte weitere Risse.
    Dalir, die sich wieder aufgerappelt hatte, fluchte: »Wir hätten nie hierher zurückkehren dürfen! Gefangen im Berg, ich …« Sie schlug die Hände zusammen und reckte flehend das Kinn in den düsteren Himmel. »Ich wünschte, ich wäre nie auf dieses zweifelhafte Fluggerippe gestiegen.«
    Als sie den Satz beendet hatte, stockte Demor. »Was habt Ihr eben gesagt?«
    »Was? Das mit dem Fluggerippe?«
    Hastig kramte Demor in seinen Taschen. Bald hielt er eine blaue Schachtel in die Höhe.
    Wie neugierige Tiere kamen die drei Begleiter heran und bestaunten den Gegenstand. Ihre Augen leuchteten voller Erwartung.
    »Seien Geist«, stellte Bult fest und legte den Kopf schräg.
    Demor nickte. »Ganz recht. Der Einmal-Dschinn.«
    »Ein was? «, fragte Dalir, doch im selben Augenblick öffnete Demor bereits die Schachtel.
    Ockerfarbener Nebel löste sich aus dem kleinen Behälter und wuchs zu einer Gestalt von der Größe eines Wiesels.
    »Huh, ist das kalt! Sagt mal, an einem gemütlicheren Ort konntet ihr mich nicht rufen?«, zeterte der Wicht, der eine Kreuzung von Mensch und Ziege war. Seine Beine schwebten als Dunstschleier über dem Schnee. Vor seinem nackten Oberkörper hielt er die Arme verschränkt und fröstelte. »Warum muss ich ständig an die falschen Herren geraten?«
    »Hör auf zu lamentieren oder ich zertrete dich wie eine Kakerlake«, schnitt Demor ihm das Wort ab, noch immer erstaunt ob des kleinen Kerls.
    »Was befielt denn der Meister?«, kam der Dschinn gleich zur Sache, wobei seine winzigen Zähne hörbar klapperten.
    »Wenigstens kennst du die Grundbegriffe. Und jetzt …« Demors Ansprache wurde von einem neuerlichen Donner überdeckt. Der Berg wankte abermals und die Risse im Schneepfad verbreiterten sich zu armstarken Linien.
    »Dicht an den Fels!«, kommandierte Demor mit ausgebreiteten Armen, als triebe er eine Schar Hühner. »Und bewegt Euch nicht!« Er wandte sich wieder dem Dschinn zu, der mit interesselosem Blick an seinem Platz fror. »Bring uns von diesem Gebirge runter ins Tal. Lebend!«
    Der Wicht hob eine Augenbraue und zupfte sich an seinem Ziegenbart. »Ähm, verwechselt Ihr da nicht was? Ich meine, hey, ich bin ein

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