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Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Titel: Demor - Einfach bösartig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Vega
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Demor rutschte. Bult warf sich auf ihn und erwischte ihn an der Schulterrüstung – zwei Schritt entfernt vom Abgrund.
    »Bei den allmächtigen Gebeinen! Lass bloß nicht los!«, wetterte Demor, den tiefen Fall bereits spürend.
    Der Ork schnaufte wie ein Bulle und zog den Lich auf den Weg zurück.
    Das Gebirge wackelte erneut. Der Fels, auf dem sie sich befanden, drohte zu kippen. Mit einem Schrei rutschten der Lich und Bult ein Stück nach vorn und nun hingen Demors Beine eine gute Länge über dem Rand. »Was machst du?«, kreischte er den Ork an.
    Dalir und der Kopflose waren zur Stelle und zerrten am fülligen Körper des Orks wie zwei hungrige Hunde.
    »Zieht! Zieht! Oder mein Geist wird über euch kommen, noch bevor meine Knochen das Tal erreichen!«, drohte Demor.
    » Jark! Ziehen! Bult seien nicht Jagstal-Adler, haben keine Federn.«
    Demor wusste nicht, was schlimmer war: die Leere unter seinen Füßen oder der Geruch von alter Kröte aus Bults Maul, welches sich kaum zwei Handbreit neben seinem Gesicht befand.
    Das Gestein war gefroren, der Schnee rutschig. Hilflos ruderte Demor mit seinem Stab in dem weißen Pulver herum. Die riesige Schattendecke des Weltenverschlingers verdunkelte die Umgebung.
    Dalir tastete sich zu Bults Halsausschnitt an der Rüstung vor. »Streng dich an oder ich erzähle jedem Elfen, den ich treffe, dass ein Ork hier Flugübungen gemacht hat«, knirschte sie aus zusammengebissenen Zähnen und fast glitzerte es darauf wie Eis.
    Die Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Der Ork blies wütend Dampf aus seiner Nase, sein Auge verengte sich zu einem Korn. Muskeln wie gespanntes Tauwerk schleiften den Lich von der tödlichen Klippe fort. Der Abgrund heulte ob des verpassten Mahls.
    »Weiter!«, forderte Dalir. »Der Berg stürzt ein.«
    In der Ferne polterte das Gestein im Lawinentakt. Der Weltenverschlinger warf seinen Körper gegen das Gebirge, als wäre es nur ein Sandhaufen. Demor erkannte weder Anfang noch Ende des Ungeheuers. Der Sturm war eine trügerische Wand, die das wahre Bild verschleierte.
    »Hoffentlich führt dieser Weg hinab«, sagte Dalir.
    »Hinab mit Sicherheit«, antwortete Demor und blickte unsicher über seine Schulter.
    Er konnte nicht sagen, wie viele Schritte sie seit verlassen der Hütte gegangen waren. Kurzatmigkeit raubte Demor die Kraft. Für eine Verschnaufpause ließ er sich in den Schnee fallen. Unter ihm vibrierte der Fels. Das Zittern übertrug sich selbst auf seine Zähne.
    »Was ist? Wir können nicht verweilen!«, rief Dalir, wobei sie mit den Armen ruderte und zur Eile drängte. »Seht, dort hinten führt der Weg offenbar in den Berg!«
    Der Kopflose, der schon ein paar Schritte vorausgeeilt war und dem der schlüpfrige Boden kaum Mühe bereitete, kam zurückgerannt und half Demor auf. Bult packte ebenfalls zu und gemeinsam stützten sie den Lich, der kein Wort herausbrachte.
    Die Halbdämonin hatte recht, der Pfad endete. Vor ihnen befand sich ein Eisentor, so hoch, dass ein Oger hindurchschreiten konnte, ohne den Kopf einzuziehen. Von oben bis unten war es mit Eiszapfen bedeckt und wie durch Wasser sahen sie darin die Beschläge und alte Gravierungen.
    Bult stemmte sich mit der Schulter mehrmals dagegen, doch das Tor hing dermaßen fest in den Angeln, als wäre es mit dem Berg verwachsen.
    »So tut etwas! Ihr seid Herrin über den Stein!«, wetterte Demor und hielt seine Hand, als beschwöre er die Halbdämonin.
    Dalir verzog das Gesicht zu Unwissenheit und schüttelte wortlos den Kopf.
    Mit der Miene einer Jungkuh vor dem Stalltor schaute Bult nach oben und rückte sich den Helm zurecht. »Berg werden fallen auf Schädel. Nur Groll können retten.« Erneut wandte er sich dem versperrten Eingang zu und warf sich mit Gebrüll dagegen.
    Die Spitze des Gipfels knackte und ein Steinregen fiel herab.
    »Aus dem Weg!«, blaffte Demor Bult an und hämmerte seinen Stab gegen das Eis – einmal, zweimal. Die Oberfläche spiegelte wie zuvor. »Wir müssen die Schrift freilegen, dann erfahren wir vielleicht das Zugangswort.«
    Dalir schnaufte. »Warum müssen solche Türen immer mit einem Wort oder einer Losung gesichert sein? In den Gesetzen stand davon nichts.«
    Klirrend wie Kristallsplitter wirbelte die Klinge des Kopflosen gegen die vereiste Hülle. Nur langsam arbeitete sich der Stahl durch das gefrorene Wasser.
    »Hier ist doch seit hundert Jahren niemand mehr durchgekommen!«, schimpfte Demor. »Möchte zu gern wissen, wie Syxpak es angestellt

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