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Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Titel: Demor - Einfach bösartig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Vega
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Einmal-Dschinn.«
    »Und weiter? Was sollte mich das kümmern? Dschinn ist Dschinn.«
    »Habt Ihr denn keine Schriftrolle erhalten, als Ihr mich gekauft habt?«
    »Eine …?«
    »Einen Hinweis, in dem beschrieben steht, wie man mich anwenden muss?«
    »Jetzt fährt mir gleich der Sargnagel in die Eingeweide! Entweder du spielst hier mit oder ich schenke dir einen sehr langen Flug! Ich kann nämlich auch zaubern.«
    »Aber Meister,«, bibberte der Dschinn, wobei nicht zu unterscheiden war, ob vor Kälte oder vor Demors Wutausbruch, »solche Dinge kann ich nicht. Ich bin mehr eine Art … Spielzeug.«
    Wie Teufel vor dem Weihwasser zuckten die vier Notleidenden zusammen. Vereint waren ihre Bewegungen so heftig, dass sich eine der Spalten auf der Bodenplatte vergrößerte. Der Ritz wurde groß genug, dass man ein Schaf hineinwerfen konnte.
    »Ein Spielzeug? Ein Spielzeug ?«, schrie Demor und erst nach seinem Gefühlsausbruch merkte er, dass sich weitere Schneelawinen vom Berg lösten. »Her mit den Flügeln oder Ähnlichem, damit wir hinabgleiten können!«
    »Ich kann …«, setzte der Dschinn an und seine Augen weiteten sich, als plötzlich Blitze aus den Totenkopfaugen an Demors Stab austraten.
    »Hörst du nicht, was er sagt?«, griff Dalir ein. »Ich würde tun, was er verlangt. So wütend ist er schon einmal gewesen. Der Kerl wird heute noch vermisst.«
    Der Winzling ließ den Kopf hängen und schnippte anschließend mit dem Finger. Das Funkeln eines Regenbogens glitzerte über den Schnee und an vier Stellen erschienen kopfgroße Seifenblasen, die kurze Zeit darauf zerplatzten. Vier mausgraue Beutelchen wurden sichtbar.

Das Wasser der Berge
     
    »Was soll das sein?«, fragte Demor und blickte verwundert auf den grauen Stoff.
    Mit der Spitze seines Schwerts hob der Kopflose einen der Beutel wie ein verbranntes Hühnchen in die Höhe. Dalir griff danach, löste die Schlaufe und schaute hinein.
    »Es sind Flügel. So wie es der Herr gewünscht hat«, stammelte der Dschinn und er wirkte, als wollte er vor Scham im Boden versinken.
    Dalirs Augen weiteten sich zu Eiergröße. »Das sollen Flügel sein?« Mit spitzen Fingern holte sie die kleinen schwarzen Federschwingen heraus, mit denen man nicht einmal eine Katze in die Luft befördern konnte. An den Dingern hing ein Faden. Als sie daran zog, bewegten sich die Flügel auf und ab.
    Die vier Gefährten blickten sich verwundert an. Niemand hatte eine Idee, was das sollte.
    »Du Kind eines Scharlatans! Oh, ich verfluche diesen Omer!«, kreischte Demor in die Wolken hinein und verkrampfte beide Hände um seinen Stab.
    Abwehrend nahm der Dschinn seine Arme nach vorn, und seine bräunliche Hautfarbe schien zu erblassen. »Tut mir leid, aber ich bin nun einmal keiner von diesen unglaublich mächtigen Dschinnen. Ich diene zur Unterhaltung von Kindern. Mehr nicht.«
    Schwärze zog in Demors Innerem auf. Wut, mit der man den Schnee hätte färben können. Sein Stab pflügte durch die Luft und traf den Wicht seitlich am Kopf. Wie eine geschlagene Kugel flog der Dschinn in die Schlucht. Das Letzte, was Demor hörte, war der Schrei einer Maus.
     
    »Wir seien verloren!«, jammerte Bult und trommelte mit den Fäusten gegen das vereiste Tor.
    Der Kopflose rempelte ihn an, damit er Platz machte. Anschließend hieb er erneut mit der Klinge auf das Eis ein. Langsam – und nur bruchstückhaft – lösten sich die Frostsplitter.
    Etwas krachte.
    Demor wandte sich um und sah, wie ein Teil des Berges in die Tiefe schlitterte. Die versinkende Masse konnte gut ein ganzes Dorf bedecken. Der Weg, den sie gekommen waren, führte nun ins Nichts.
    »Ich erkenne etwas!«, holte Dalir ihn aus seinen Gedanken. »Es ist tatsächlich Elfenschrift.«
    »Und was steht da?«, drängte Demor und wackelte mit einer Hand.
    »Moment, die Zeichen sind noch unklar.« Sie raufte sich die Haare und murmelte unverständliche Worte.
    Demor wusste nicht, ob sie fluchte, betete oder die Schrift las.
    »Los doch! Eelesh! «, maulte Bult und gab ihr einen Klaps zwischen die Schulterblätter.
    »Hey!«, fuhr sie ihn an. »Das sind keine Orkzeichen. Hierfür braucht man eine Weile.«
    »Eine Weile?« Demor blickte die Gesteinswand hinauf, die jeden Moment auseinanderzubrechen drohte. Das Bersten des Felsens hallte in seinen Knochen wie Rutenschläge. »In Kürze sind wir pulverisiert.«
    »Ruhe! Ich habe uns nicht in diese missliche Lage gebracht.« Sie kniff die Augen zusammen und studierte weiter. »Ich glaube, es

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